"Trio Infernale" zerlegt den SCA II

Von Christian Lehmann

(10.12.23) Dass Nico Greiwe kein so schlechter Angreifer ist, hat er beim FC Eintracht Rheine II in dieser Saison bereits mehrfach bewiesen. Wenn ihm dann auch noch zwei Oberliga-Raketen an die Seite gestellt werden, dann kann das für einen Gegner schon mal böse enden. Der SC Altenrheine II erlebte beim 2:7 (2:5) im Kellerduell am Delsen ein Debakel, weil er die Dampfmacher in der FCE-Offensive nicht ausgebremst bekam. Greiwe, Luca Ehler und Fitim Fejza ließen das Schlusslicht vor allem in wilden sechs Minuten alt aussehen.

Früh waren die Hausherren nach Zuspiel von Dominic Brünen durch Greiwe in Führung gegangen (3.), doch die Kanalkicker antworteten mit dem 1:1 durch Nico Helmich, der von Tom Conermann stark bedient worden war (13.). In der Folge hätte auch der SCA in Führung gehen können, doch Helmich und Sandro Salgado ließen gute Gelegenheiten aus. Die 28. Minute läutete dann eine Phase des Grauens aus Altenrheiner Sicht ein: Der flinke Fejza schnappte sich das Leder auf der rechten Seite und bediente Ehler. Der hätte schon abziehen können, sah aber den noch besser postierten Greiwe, der die Gastgeber mit einem platzierten Flachschuss wieder in Führung brachte (2:1/28.). Mit haarsträubenden Fehlern im Spielaufbau spielten die Gäste ihrem Gegner fortan in die Karsten. Fejza schnappte sich die Kugel, lief allein aufs Tor zu und überwand SCA-Schnapper Yannick Hasenclever zum 3:1 (30.), Sekunden später lümmelte sich dann Ehler nach hohem Ballgewinn halblinks an zwei Gegenspielern vorbei und traf zum 4:1 (31.). Und weil's gerade so viel Spaß machte, brach erneut Greiwe durch und rannte allein auf Hasenclever zu. Statt selbst abzuschließen, legte er quer auf den mitgelaufenen Paul Ricken, der ohne Gegenwehr zum 5:1 einschob (34.). Die SCA-Abwehr? Ein Torso! Dass die FCE-Defensive nicht immer sattelfest agierte, wurde in der 36. Minute deutlich, als Conermann nach einem langen Einwurf am zweiten Pfosten völlig blank stand und zum 5:2 verkürzte.

FCE II hüpft auf Platz zehn

Nach der Pause schafften es die Hausherren dann, die Partie kontrolliert runter zu spielen. Fejza traf aus der Distanz zum 6:2 (63.), Kapitän Damian Brinkmann setzte nach einem feinen Pass in die Tiefe kurz vor seiner Auswechslung den Schlusspunkt (7:2/79.). Sandro Salgado hätte das Ergebnis aus SCA-Sicht etwas glimpflicher gestalten können, doch er scheiterte mehrfach aussichtsreich oder übersah den besser postierten Mitspieler.

"Wir sind froh, dass wir unsere Serie fortsetzen konnten", sagte Eintracht-Coach Marcel Auffenberg nach der Partie. Sein Team sprang nach dem dritten Sieg in Serie auf Platz zehn. "Teilweise haben wir's echt gut gemacht. Mit dem 5:1 war das Ding durch. Wir hatten hinten aber auch Phasen, in der wir träumen. In Summe geht das Ergebnis völlig in Ordnung." Vor allem für Fejza und Ehler fand der Übungsleiter lobende Worte. "Die beiden haben sich echt reingehängt und schlussendlich auch den Unterschied ausgemacht. Nico Greiwe hat's aber auch super gemacht." SCA-Coach Jörg Stein ärgerte sich vor allem über sechs "ganz bittere Minuten. Da hat der FCE unseren Kollektivschlaf eiskalt ausgenutzt. Es war schwierig, die Jungs bei diesem Ergebnis in der Halbzeit zu motivieren. Die hatten vorn schon Qualität auf dem Platz - aber wir hatten auch unsere Torchancen. Hinten waren sie anfällig. Unterm Strich war das aber natürlich eine verdiente Niederlage. Wir sind jetzt erstmal froh drüber, dass wir die Füße hochlegen können. In der Rückrunde wollen wir dann nochmal neu angreifen."

FCE Rheine II - SC Altenrheine II     7:2 (5:2)
Tore: 1:0 Greiwe (3.), 1:1 Helmich (13.),
2:1 Greiwe (28.), 3:1 Fejza (30.),
4:1 Ehler (31.), 5:1 Ricken (34.),
5:2 Conermann (36.), 6:2 Fejza (63.), 
7:2 Brinkmann (79.)