Ossenberg "mal Messi, mal Heiko Lässig"

von Fabian Renger

(05.09.16) Die 35. Minute auf dem Rasenplatz an der OBI Arena zwischen der Drittvertretung des FCE und SuS Neuenkirchen V läuft, in der Till Ossenberg seinen großen Auftritt hat. Ossenberg umkurvt Gäste-Torwart Tim Steur in "bester Messi-Manier" (O-Ton FCE-Coach Johann Benner), um sich plötzlich in "Heiko Lässig" (Benner) zu verwandeln. Das Tor ist frei, die Entfernung beträgt drei Meter - ein todsicheres Ding. Denkste. Ein gegnerischer Akteur ist noch auf der Linie, genau den schießt er an. Kurios, kurios. Zwei Minuten später machte er es besser und steuerte das 4:0 bei. Der Halbzeitstand, am Ende hieß es gar 5:0 für die Hausherren.

Das 4:0 war indes exemplarisch für den Auftritt der Eintrachtler an diesem Nachmittag. Sie fuhren einen Konter über die rechte Außenbahn in Person von Noah Abakar-Kadade -  nein, den naheliegenden Zauberspruch-Gag sparen wir uns jetzt mal -, der gab scharf in die Mitte, wo Ossenberg richtig stand und einnetzte. Die von Steven Achterkamp gecoachten Neuenkirchener standen weit vorne, der FCE hatte folglich Raum, zu kontern. Und diesen nutzte er vorbildlich. "In der Regel fielen unsere Tore alle identisch", erklärte Benner. Und zwar so: Ein fixer Konter, ein Ball in die Schnittstelle, Hände hoch zum Jubeln. So legten Naif Hamo (8.) und Till Rosenberger (11./25.) vor. "Neuenkirchen war spätestens nach dem frühen 2:0 natürlich vorm Kopf her geknackt", meinte Benner.

"Neuenkirchen war geknackt"

Er erntete die Früchte einer intensiven Trainingswoche, in der vieles angesprochen wurde. Nach dem eher desaströsen Auftritt in St. Arnold in der Vorwoche, mahnte der Coach, dass alle etwas mehr nach hinten zu arbeiten hätten. Das klappte vorzüglich, die Lücken waren nicht mehr ganz so groß. "Das war von der eins bis zur elf eine Top-Leistung!", verteilte der Coach viel Lob. Wie von der Tarantel gestochen, kamen seine Spieler auch aus der Kabine. Nach 20 Sekunden hätte Namo butzen können, nutzte einen Hochkaräter aber nicht. Machte nichts aus Eintracht-Sicht, ging nämlich so weiter, "quasi im Minutentakt."

Den Pausentee nahm Benner zum Anlass, kräftig durchzuwechseln und bisher nicht so häufig berücksichtigte Akteure auch mal die Zeit einzuräumen, die sie verdient haben. "Da fehlte dann ein wenig der Spielfluss, aber egal. Ich konnte endlich mal wieder entspannt, Fußball schauen", fand Benner. Und schon musste Neuenkirchen kurz vor Schluss mithelfen und selbst ein Eigentor erzielen - Niklas Wähning war der Unglücksrabe, dem das 0:5-Malheur unterlief.

Kräftige Personalrotation

Und sonst so? Dominic Brünen hatte bloß zum Ende hin noch ein dickes Ding auf dem Fuß, das von der Linie gekratzt wurde - oder doch dahinter? Die Gelehrten waren sich nicht so sicher. "Ich mache mich für die Torlinientechnik in der Kreisliga B stark!", grinste Benner. Unsere Erfolgsprognose: Eher gering. Hätte den Braten eh nicht mehr fettig gemacht.

FC Eintracht Rheine III - SuS Neuenkirchen V    5:0 (4:0)
1:0 Hamo (8.), 2:0 Rosenberger (11.)
3:0 Rosenberger (25.), 4:0 Ossenberg (37.)
5:0 Wähning (ET, 85.)