GW wehrt sich tapfer

von Fabian Renger

(05.09.16) Am Ende musste es Christian Erdmann, Co-Trainer von GW Rheine II, dann doch zugeben: "Ja, Gellendorf hat sich verdient durchgesetzt." Die junge Gellendorfer Truppe entführte drei Punkte aus dem Schotthock, am Ende hieß es 4:1 (2:1) für die ambitionierte Elf von Bodo Gadomski. Die präsentierte sich laut ihrem Coach in einer "ganz durchschnittlichen" Verfassung. Die reichte, um Grün-Weiß zu bezwingen. Zu hoch, wie Erdmann feststellte:"Das Ergebnis täuscht über das Spiel hinweg und fällt zu hoch aus. Wir haben ordentlich Paroli geboten." Gadomski erkannte das ebenfalls:"Grün-Weiß hat clever gespielt."

Was er damit meinte? Besonders den Defensiv-Verbund der Hausherren. Dort standen sie kompakt, hatten im Zentrum zudem Spieler, die schon höherklassig gezockt haben. Genau das war auch der Plan. "Wir wollten aus einer tiefen Ordnung kommen und so Druck über die außen ausüben", erläuterte Erdmann den Matchplan. Ging seiner Ansicht nach auch auf. Hassan Hodroj und Christian Dropmann machten ordentlich Meter, sowohl taktisch als auch von der Einstellung her stimmten die Grün-Weißen Akteure ihre Verantwortlichen zufrieden. "Wir hatten uns einen Punkt ausgerechet", verriet Erdmann. Den gab's nicht, weil Gellendorf eiskalt zuschlug und mehrere individuelle Fehler der Gastgeber ausnutzte.

Frieling und Retter wirbeln erst...

Jan-Eik Frieling war in der siebten Minute bereits erfolgreich. Er vollendete eine schöne Koproduktion mit Simon Retter. Dürfte gar nicht so leicht gewesen sein, denn die Gellendorfer mussten auf einem kleinen Platz mit Rückenwind ankämpfen. Retter erhöhte nach einer guten halben Stunde auf 2:0. Damit läutete er zugleich die stärkste Phase der Grün-Weißen ein. Sie trafen gleich mehrmals den Pfosten während der gesamten 90 Minuten, durch Denis Azevedo trafen sie kurz vor dem Halbzeitpfiff zum Anschluss. Kevin Jarvers brachte die Kugel von außen rein, wo Azevedo bloß noch vollstrecken musste. "Den hat der souverän eingeschoben", bemerkte Gadomski.

Der reagierte, wechselte gleich dreimal zum Seitenwechsel aus und brachte unter anderem mit Lukas Krämer und Jens Blanke zwei gestandene Recken, die der Defensive Stabilität verliehen. Auch weil Grün-Weiß seinerseits alles auf eine Karte setzte und auf eine Dreierkette umgestellt hatte, erledigten nochmal Retter und Frieling die dritte und vierte Kiste. Auf beide muss Gadomski in den nächsten 90 Minuten gegen den Skiclub verzichten. Bei Frieling ist's besonders bitter: Beim Stand von 4:1 verlor er kurz die Kontrolle über sich und kassierte die Rote Karte wegen vermeintlicher Ausdrücke, die auf dem Fußballplatz eher weniger zu suchen.

...und am Ende nicht mehr

"Das ist ärgerlich beim Stand von 4:1", monierte Gadomski. "Jetzt müssen wir in der Offensive kreativ werden", schaute er noch mit vielen Fragezeichen in die Zukunft. Mit Marcel Bernhardt fehlt derzeit sowieso der dritte offensive Aktivposten. Bei Grün-Weiß schaut man derweil mehr mit einem lachenden Auge in die Zukunft. "Wir sind positiv gestimmt. Auf diese Leistung lässt sich aufbauen!"

GW Rheine II - SF Gellendorf    1:4 (1:2)
0:1 Frieling (7.), 0:2 Retter (33.)
1:2 Azevedo (43.), 1:3 Retter (51.)
1:4 Frieling (61.)