"Staubi" und der Betonmischer helfen Elte

von Christian Lehmann

(14.10.19) Schon mal was vom Elter Catenaccio gehört? Wir auch nicht, aber offenbar haben die Jungs aus dem Golddorf inzwischen einen Weg gefunden, sich hinten möglichst schadlos zu halten. Beim 1:0 (1:0)-Erfolg in Hauenhorst hielt Schnapper Luca Kersting zum vierten Mal in den vergangenen fünf Spielen die Null. Und vorn? Da half ein echter Ehrenmann.

Stefan Staubermann säbelte schon nach fünf Minuten einen Freistoß direkt in den Kasten von Germanias jungem Schnapper Leon Jansmann - es war bereits der dritte Standard-Treffer von "Staubi" in dieser Saison. "Freistöße schießen kann er", sagte sein Trainer Björn Middelhoven. Allerdings hatte auch Jansmann seine Aktien am Elter Führungstor. "Das war ein Torwart-Fehler, das weiß er auch selber", meinte auch Hauenhorsts Coach Martin Wilmer. Soviel vorab: Der junge Ersatz des verletzten Lucas Garmann sollte seinen Fehler später wieder wettmachen.

Rote Karte gegen Lukas Simon

Zunächst bekam er allerdings nur wenig zu tun, denn die Gäste kamen mit Ausnahme eines Abschlusses von Christian Schräder (9.) kaum noch vor den Hauenhorster Kasten. "Fußballerisch ist das von uns im Moment nicht das, was wir uns vorstellen", monierte Middelhoven. Die Hauenhorster kamen von Minute zu Minute besser rein und traf kurz vor der Pause sogar das Tor (43.), doch Schiedsrichter Emir Öztürk erkannte den Treffer aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht an. Darüber war Lukas Simon offenbar sehr verärgert. Beim Gang in die Kabinen sah er die Rote Karte, weil er sich ungebührlich geäußert haben soll ("Bullshit"). Martin Wilmer, Trainer der Hausherren, hätte sich in dieser Szene "etwas mehr Fingerspitzengefühl" vom Unparteiischen gewünscht.

Auch in Unterzahl gaben die Germanen jedoch nicht klein bei. Luis Westhoff allein hätte das Spiel drehen können. Nach 62 Minuten hatte er Kersting schon umspielt, um den Ball doch noch neben das Tor zu setzen, kurz darauf traf der Stürmer aus kurzer Distanz die Latte (70.). In der Schlussminute brachte er nach Querpass von Nils Reckenfelderbäumer den Ball freistehend nicht im Netz unter. Auch Reckenfelderbäumer selbst fehlten bei einem Kopfball nur Zentimeter (85.). Auf der Gegenseite verpassten Christian Schräder, Dimitri Warkentin und Nico Fröse (73./Latte) die mögliche Entscheidung.

Die Einstellung stimmt

"Der Wille und die Gier waren da. Mein Trainerkollege Thomas Overmeyer hat die Jungs gut eingestellt", sagte Middelhoven, der erst kurz vor dem Spiel von einem Lehrgang zurückgekommen war. "Dass sie mit einem Mann weniger gespielt haben, war aber nicht zu sehen. Dass wir gewonnen haben, war vor allem dem Unvermögen der Hauenhorster vor dem Tor geschuldet. Wir müssen wieder mit mehr Ruhe und Selbstvertrauen auftreten."

Wilmer haderte: "Wir waren von zwei schlechten Mannschaften die bessere und hätten uns zumindest ein Remis verdient gehabt. "Im Moment läuft's einfach nicht. Wir müssen zusehen, dass wir die Punkte in den nächsten Spielen holen."

Germania Hauenhorst II - SG Elte     0:1 (0:1)
0:1 Staubermann (5.)