Grabos Huf lässt Preußen zittern

von Christian Lehmann

(20.11.17) Manchmal kann man sich auch an einem verlorenen Spiel seiner Elf ergötzen. So geschehen bei Frank Gläser nach dem 3:4 (0:1) im Derby bei Preußen Borghorsts Reserve. Der Trainer des SV Wilmsberg II geriet nach der Partie nahezu ins Schwärmen.

"Das war ein richtig tolles, total verrücktes Spiel von beiden. Wir sind auf einem guten Weg. Wenn wir so weiterspielen, werden wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben", frohlockte Gläser. Der Sieg der Adlerträger gehe aber in Ordnung, "weil Borghorst besser und eingespielter war." Das sah auch SCP-Coach Charly Laukötter so, die Euphorie des Kollege teilte er jedoch nicht. "Wir gehen einfach zu gnädig mit unseren Torchancen um, wir schießen einen von acht rein."

Sechs Tore in 15 Minuten

Weil sie derart mit ihren Chancen wucherten, hätten sich die Preußen über einen 4:4-Endstand nicht einmal beschweren können. Zittern war angesagt nach dem sensationellen Freistoßtor von Thomas Grabowski (67.). "Das war unglaublich. Er hat's noch voll im Schlappen. Hätte Stoffel Kleymann da die Hände hochbekommen, wären die wahrscheinlich abgebrochen", feixte Gläser. Sein Team erspielte sich anschließend aber keine klare Torchance zum Ausgleich mehr heraus.

Nach einem frühen Tor von Tim Köning (4.) verpassten die Gastgeber eine höhere Pausenführung, nach Wiederbeginn ging es dann richtig ab an der Gräfin-Berta-Straße. Binnen 15 Minuten fielen insgesamt sechs Tore, binnen vier Minuten vier Treffer. Hendrik Frieler netzte  dabei mit seinem ersten Ballkontakt zum zwischenzeitlichen 3:1 (61.). Trotz der Hektik und der hohen Intensität musste der gute Schiedsrichter Cyprian Störmann nur eine Gelbe Karte verteilen. Auch das passte zu diesem tollen Fußballspiel.

Preußen Borghorst II - SV Wilmsberg II     4:3 (1:0)
1:0 Köning (4.), 1:1 Nkansah (50.),
2:1 Reckermann (52.), 3:1 Frieler (63.),
3:2 Berisha (64.), 4:2 Frieler (65.),
4:3 Grabowski (67.)