Sportfreunde bestehen im Hexenkessel

von Christian Lehmann

(28.10.19) Rund 200 Zuschauer wollten das Topspiel sehen. Lautstarke Fans aus beiden Lagern sorgten im Metelener Stadion - gemessen an B-Liga-Verhältnissen - für Hexenkessel-Atmosphäre. Die Sportfreunde Gellendorf hatten beim 3:1 (1:1)-Auswärtserfolg über Matellia Metelen nach 95 Minuten Kratzen, Beißen und Rackern schließlich das bessere Ende für sich. Am Ende eines enorm intensiven Spiels hatten alle Akteure auf dem Platz - einschließlich Schiedsrichter Dennis Hagen - sich den Applaus verdient. 

"Ich bin der festen Überzeugung, dass es unverdiente Siege nicht gibt. Von daher haben die Gellendorfer verdient gewonnen", bilanzierte Metelens Coach Thomas Dauwe. "Herausgespielte Torchancen habe ich von ihnen aber keine gesehen. Wir haben uns heute richtig gut präsentiert. Sie haben aber hinten die Qualität, nicht viel zuzulassen. Das war bei weitem noch keine Vorentscheidung, aber schon eine klare Richtungs-Vorgabe, zumal wir noch ein schweres Programm haben. Auch Platz zwei kann für uns noch was wert sein."

Sloot lobt seine Defensive

Auch für SFG-Coach Stephan Sloot ist das Titelrennen noch nicht entschieden. "Ich habe schon viel erlebt. Wichtig ist, dass wir jetzt nachlegen und gut aus der Winter-Vorbereitung kommen. Wir werden alles dafür tun, damit wir dieses Niveau halten. Es sieht jedenfalls sehr gut aus für die Sportfreunde nach dem elften Sieg im elften Spiel. "Das hat richtig Spaß gemacht. Meine Jungs haben die geile Atmosphäre aufgesogen und alles rausgehauen." Besonders lobte der Übungsleiter seinen Schnapper Florian Wienkamp und die Viererkette um Marvin Moritz und Sergej Hatzenbühler. "Sie sind uns angerannt wie die Berserker, aber unsere Defensive stand kompakt. Wir mussten richtig ackern."

Den besseren Start in die Partie erwischten die Hausherren. Nach einem Zweikampf zwischen Christopher Viefhues und Dennis Hatzenbühler zeigte Hagen auf den Punkt. Lennart van de Velde verwandelte den fälligen Elfmeter (1:0/15.). In einer chancenarmen Partie glich schließlich SFG-Kapitän Marcel Bernhardt mit einem Freistoß-Traumtor aus (1:1/39.). Während Matellias Coach der festen Überzeugung war, dass Bernhardt "den nie wieder so trifft", entgegnete Sloot: "Börni hat in dieser Saison schon zwei solche Dinger gemacht."

Hervorragende Schiedsrichter-Leistung

Wie dem auch sei, es ging mit Gleichstand in die Kabinen. Nach der Pause erwischten die Gellendorfer dann den besseren Start. Ein Eckball von Ibo Polat rutschte am kurzen Pfosten an allen Metelenern vorbei ins Tor (1:2/53.), kurz darauf gab es nach einem Foulspiel an Ivo Vieira Elfmeter, den Bernhardt sicher verwandelte (72.).

In der Schlussphase gaben sich beide Teams dann grenzwertig, aber nicht grenzüberschreitend Saures. Dem völlig entspannten Referee Hagen war es zu verdanken, dass es nicht eskalierte. "Ich war richtig froh, dass ein etablierter Schiedsrichter gepfiffen hat. Er hat es richtig gut gemacht", lobte Dauwe.  

Matellia Metelen - SF Gellendorf II     1:3 (1:1)
1:0 van de Velde (15.), 1:1 Bernhardt (39.),
1:2 Polat (53.), 1:3 Bernhardt (72./FE)