Gellendorf blamiert Mesum - fast bis zum Äußersten

Von Mario Witthake

(09.08.15) Dass sieben Tore gegen einen Bezirksligisten und zehn gegen einen A-Kreisligisten in der Vorbereitung nichts wert sind, wenn man im Kreispokal auf einen B-Ligisten trifft, durfte am Samstag der SV Mesum erfahren. Das 2:1 (1:1) des Landesligisten bei den Sportfreunden Gellendorf fand Trainer Norbert Tillar "blamabel". Sein Team verlor nicht komplett das Gesicht und zog ins Viertelfinale ein, weil die Neuzugänge Steffen Neumann und Bastian Wolf trafen.

Neumann bugsierte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte eine zu kurz abgewehrte Ecke zum 1:1 ins Netz. Wolf war es, dem in der 89. Minute der Ball so passend vor die Füße fiel, dass er den Siegtreffer markierte. Bis dahin entpuppten sich die Gellendorfer als harte Nuss und Gemeinschaft, die im Kollektiv verteidigte und vorne Nadelstiche setzte. SF-Trainer Holger Schäperklaus war dann auch "top zufrieden" bis "hellauf begeistert".

Kattenbecks Leichtsinn

Anders als die Torschützen Neumann und Wolf feierte Marius Kattenbeck einen eher unglücklichen Einstand. Mesums Schnapper wollte scheinbar seine fußballerischen Qualitäten unter Beweis stellen und verzettelte sich im Spielaufbau gegen den nachsetzenden Lukas Wilken (31.). Der frisch seniorierte Angreifer provozierte einen Pressschlag, der letztlich zum 1:0 der Hausherren führte. Während Tillar von einer "dämlichen Aktion" sprach, sah Schäperklaus hier das beste Beispiel für den Willen seiner Mannschaft. Vor allem Mark Henschel, der im Vorjahr noch in der Zweiten kickte, machte als erster Verteidiger an vorderster Front einen starken Job.

Tillar also auf 180? Mitnichten. "Ich hatte trotz des Rückstands nie das Gefühl, dass eine Pokal-Überraschung anstand."

SF Gellendorf - SV Mesum     1:2 (1:1)
1:0 Wilken (31.), 1:1 Neumann (45.+2),
1:2 B. Wolf (89.)