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Knapp 500 Zuschauer besuchten die Halle am Buchenberg in Borghorst.
Nichts war zu holen für Umut Berke und seine Preußen
Jannik Oldach ist eigentlich Pigge, doch beim eigenen Hallenturnier spielte er für den Schalke-Fanclub

Beste Unterhaltung am Buchenberg


von Fabian Renger

(27.12.15) Da standen sie nun. Preußens Seitenlinien-Boss Ralf Zenker und sein Co-Trainer Michel Straube, beide Mitglied im Fanclub „Blau Weiß Borghorst“, und verstanden die Welt nicht mehr. „Was uns sauer aufstößt, das ist die Niederlage gegen BW Borghorst. Das war ein unversöhnlicher Abschluss!“, erklärte Zenker. Was war geschehen: Zenkers Preußen und die Schalker Fanclub-Kombo waren vorm dritten Gruppenspiel der Endrunde des Hallenturniers des SV Wilmsberg bereits ausgeschieden. In der mit viel Lokalkolorit gewürzten Gruppe A mit dem Gastgeber und dem SV Burgsteinfurt keine große Überraschung; für beide ging es daher bloß noch um die goldene Ananas. Doch dann das: Der Bezirksligist unterlag der zusammengewürfelten Truppe um Tonangeber Jannik Oldach (eigentlich SV Wilmsberg) mit 1:2. Die Halle der Borghorster Realschule am Buchenberg brodelte da zum ersten Mal so richtig , die Preußen schieden mit einer Blamage aus dem Turnier aus, das die Stemmerter schlussendlich gewannen.

Rund 500 Besucher zählte der sportliche Leiter der Piggen, Stephan Fischer, der das Turnier auf die Beine gestellt hatte. „Es war zwar verhältnismäßig ruhig heute, doch wir sind zufrieden!“, zog er letztlich ein rundum positives Resümee. Und er hatte allen Grund, zufrieden dreinzublicken. Denn es wurde alles geboten in der 28. Auflage. 

Für beste Unterhaltung sorgten dabei vor allem die eingangs erwähnten Schalker Jungs, die bei jedem ihrer drei Tore in der Gruppenphase als Torlied – wie sollte es anders sein - „Blau und weiß, ein leben lang“ geschenkt bekamen. Die Sympathieträger und Stimmungsmacher schlechthin. „Das war das schwerste Spiel, die konnten wir gar nicht einschätzen“, erläuterte Stemmert-Betreuer und Trainer des Tages Klaus Klipp die besonderen Umstände des Gegners mit blauem Blut. Der Borghorster Fanclub zog am ersten Turniertag mit Bravour und Begeisterung (Opens external link in new windowHeimspiel berichtete) in die Endrunde ein und lieferte gleich im ersten Spiel eine Duftmarke ab. Das Eröffnungs-Spiel ging zwar mit 5:0 an den SVB, aber man merkte: Der Fanclub ist nicht nur da, um den Biervorrat zu vernichten.

Thomas Artmann: Der Leitwolf 

Der SVB, ständig angetrieben vom Leitwolf Thomas Artmann, marschierte anschließend durch die Vorrunde. Zenkers Preußen wurden im Handumdrehen mit 4:1 erledigt, und dann kam es zum wohl aufreibendsten Match des Tages. Im letzten Gruppenspiel kam es zu Duell mit Wilmsberg, trainiert von Harry Toonen. 

"Christof will heute mal nur spielen“, so der Niederländer zum reinen Verbleib des etatmäßigen Spielertrainers Christof Brüggemann auf dem Parkett. Die Piggen hatten zu dem Zeitpunkt bereits Borghorst mit 5:2 abgefertigt und sich der Blau-Weißen mit einem eindeutigen 8:1 entledigt. „Wenn wir so spielen wie am Dienstag, dann haben wir hier nichts zu suchen“, mahnte Toonen allerdings vorher noch beim Aufwärmen. In der Vorrunde hatte sich der SVW nämlich nur mit Müh und Not für die Endrunde qualifiziert. Doch davon war nichts zu sehen. Im Tor watschelte Selvan Abdul-Rahman gerne fast schon an der Mittellinie herum, brachte sich in der gewohnten Art und Weise ins Spiel ein. Für zwei Spieler hatte Toonen dann noch ein Sonderlob übrig: „Jan Kroening! Der hat heute einen sauberen Job abgeliefert.“ Angesprochen auf den zum Torjäger avancierten Jan Gedenk, der sein erstes Hallenturnier im Senioren-Bereich absolvierte, kam er aus dem Schwärmen kaum noch heraus: „Der ist auf einem richtig guten Weg. Hoffentlich trifft er jetzt auch auf dem Feld.“

Jan Gedenk erarbeitete sich ein Sonderlob von seinen Coaches
Der Burgsteinfurter Leitwolf: Thomas Artmann
Justin Wilde und seine Grün-Weißen hatten nicht viel zu melden

Die Partie gegen den SVB endete 3:3 – mit wohlgemerkt nur vier Spielern auf der Platte. Gedenk hatte eine zwei Minuten-Zeitstrafe verpasst bekommen, anschließend raufte sich Piggen-Wühler Diogo Maia-Rego mit Max Feldhues und Ricardo Da Silva. Die Folge: Es blieben auf beiden Seiten nur noch zwei Kicker übrig. „Wegen so etwas sind wir doch hier“, freute sich Fischer über wirklich aufregenden Schluss-Momente eines packenden und offenen Schlagabtausches.

Auch die Spvgg Emsdetten 05 kann davon ein Lied singen, denn die Mannen von Christian Bienemann erlebten einen ziemlich abwechslungsreichen und für Menschen mit Herzprobleme nicht gerade angenehmen Tag. Gleich zu Beginn verloren die Kicker vom Wasserturm – von vielen als Geheimfavorit gehandelt – mit 0:7 gegen den TuS Altenberge. „Da fehlte jegliche Struktur“, erläuterte Tor-Mann Sahin Gögüs. Aufgrund von akuter Personalnot half der Keeper der Reserve bei der Ersten aus. Am Ende retteten sich die Emsdettener durch ein 4:3 im abschließenden Gruppenspiel gegen den TuS Laer so gerade ins Halbfinale. Laer musste vorzeitig nach Hause fahren, genauso wie GW Rheine. Kapitän Stefan Rupprecht weilte dort quasi alleine an der Bande und coachte die Mannschaft vertretungsweise für Lennart Rading. „Sind ja alle im Urlaub“, lachte Rupprecht. „Wir haben gesagt: Wer Lust hat, soll mitkommen. Und das hatten die vier. Die haben den Ball gut laufen gelassen.“ Auffälligster Mann der Grünweißen: Justin Wilde, der auch auf der Tribüne so manches Mal gelobt wurde. „Der Zehner, der kann was,“ hieß es da. Wohl wahr. Brachte aber auch nichts. Die Rheinenser holten nur einen Punkt in ihren drei Partien.

Altenberger Ballermänner

Im Halbfinale standen dann die Ballermänner vom TuS Altenberge, die in der Gruppenphase 19 Mal (!) trafen und mit Steffen Hünker auch den besten Torschützen des Turniers stellten. Gegen den SV Burgsteinfurt war aber bei 5:2 Endstation. Überraschend, denn Altenberge spielte eigentlich den attraktivsten und aufsehenerregendsten Fußball. Aber an Nicolaus Beermann, der sich die Trophäe des besten Torwarts in den Schrank stellen darf, war kaum ein Vorbeikommen. Im anderen Halbfinale hüpfte Piggen-Mann Maia Rego über die Bande, der 05er Excauce Andzouane (Trikot-Name: Stephanus) hatte nachgeholfen. Es war hitzig, 05 legte sich zwei eigene Dinger ins Netz und am Ende musste Bienemann seine Spieler regelrecht beruhigen, nicht endgültig auf die Barrikaden zu gehen. „Erst haben wir kein Foul bekommen und dann eine komische zwei Minuten-Strafe“, so Gögüs über die wirklich heißen Momente. „Aber wir haben uns von der Hitze anstecken lassen“, zeigte er sich selbstkritisch. Das Ende vom Lied: Wilmsberg stand im Finale.

 

Wilmsbergs Schnapper Selvan Abdul-Rahman mal ausnahmsweise ruhig...
Daniel Efker ging voran und schmiss sich für Altenberge rein - es nutzte sich nichts. Am Ende sprang nur der dritte Rang raus...

Nachdem Altenberges Goalie Marcel Brameier im Spiel um Platz drei den Tag der 05er endgültig versauerte, indem er einen Elfer hielt und seine Truppe damit zum 3:1 verhalf, musste im Endspiel zwischen dem SVW und Stemmerter der heimische Anhang schon schnell bemerken: Das wird wohl nichts. Nach einem flotten Doppelschlag der Gelb-Roten bekam Maia Rego nur noch den Anschluss zustande. Klipps Burgsteinfurter jubelten, gewannen das Turnier mit 2:1. „Wir wollten das Halbfinale erreichen, das haben wir geschafft. Jeder hat alles gegeben“, so der Coach. Sein Gegenüber Toonen war aber ebenfalls keineswegs betrübt: „Wir haben ein grandioses Turnier gespielt und sind verdient ins Finale gekommen. Das war heute komplett anders als in der Vorrunde und der SVB hat eine gute Hallenkombo, da kann man schon verlieren.“

Sechs Tore im Schnitt

Sechs Tore pro Spiel fielen im Schnitt an den Wilmsberger Turniertagen. Ein bemerkenswerter Wert. Nur Preußen Borghorst trug wenige dazu bei. „Wir brauchen halt zu viel Platz auf dem Feld“, erklärte Zenker abschließend. „Wir sind zu statisch für die Halle.“ Und ob er sich über die Niederlage gegen den Fanclub denn nicht wenigstens als Mitglied freuen wolle? „Nein. Heute war ich als Preußen-Trainer da.“

Berichte über die restlichen Turnier-Tage: 

Opens external link in new window1. Turnier-Tag (22.12)
Opens external link in new window2. Turnier-Tag (23.12)

Erst herzen Sven Meckenholt und Thomas Artmann ihren Coach...
...um kurz danach gemeinsam los zu jubeln.


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