"Super Lösung": Dindic bleibt, Wichmann wird sein neuer Co

Von Fabian Renger

(13.01.23) Also als Friseur würden wir uns ein anderes Werbeumfeld als Cheruskia Laggenbeck suchen. Zumindest beim Trainerteam der neuen Saison wirst du nicht als reich als Scheren-Profi. Vladan Dindic bleibt Cheftrainer. Das verrät uns Cheruskias Senioren-Obmann Björn Bosse. Natürlich wird Matthias "Matze" Osterbrink der Truppe als Edel-Betreuer erhalten bleiben. Selbiges gilt für Torwart Jurij Fleck. Und dann gibt's noch Zuwachs im Trainerteam: Marc Wichmann wird Dindic ab der neuen Saison als Co-Trainer unterstützen. Wie gesagt: Keine gute Nachricht für Friseure.

Beide tragen nämlich nicht mehr so viele Haare auf dem Kopf. Sie könnten optisch sogar fast als Doppelgänger auftreten. Aber darum soll es hier natürlich nicht gehen. "Ich habe Marc selbst in der A- und B-Jugend trainiert. Er ist jemand, der fachlich top drauf ist", erklärt Dindic. "Er schwebt mit mir auf einer Wellenlänge." Beide spielen noch in den Alten Herren zusammen. Und Wichmann ist definitiv einer, der Dindic adäquat ersetzen kann, falls der mal verhindert sein sollte. Bis zum Sommer coachte Wichmann nämlich noch Cheruskias Reserve. Damals noch in der Kreisliga A. Langjähriger Zocker der Ersten war er auch. "Für uns ist das eine super Lösung, weil Marc ein echter Laggenbecker ist", freut sich auch Bosse.

Bosse: "Haben mit keinem anderen Trainer gesprochen"

Dass Dindic weitermacht, stand für den Obmann eh nicht zur Debatte. Klar könntest du sagen: Aber die sind doch abgestiegen. Ja, sind die Laggenbecker auch. Aber: In der Bezirksliga-Rückserie holte Laggenbeck 21 Zähler. Aufgrund der desaströsen Hinrunde reichte das trotzdem nicht zur Rettung. In der A-Liga waren es bislang stolze 36 Zähler. Macht 57 Punkte. Ergibt aus 36 Spielen einen Punkteschnitt von immerhin 1,58 Punkten. Stark. "Wir haben mit keinem anderen Trainer gesprochen", stellt Bosse schließlich klar. Die Verlängerung sei für den gesamten Verein eine super Sache.

Aktuell ist die Cheruskia Tabellenvierter. 24 Punkte holte sie daheim. Acht der neun Heimspiele gewann die die Mannschaft von Dindic. Klar ist daher: Auswärts braucht es mehr Konstanz. Dindic erinnert sich an  die 1:3-Pleite gegen Lengerich. 0:0 stand's zur Halbzeit. "Da hätten wir bis zur Pause mindestens vier oder fünf Tore schießen müssen." Nur mit Heimspiel-Siegen kommst du nicht weit im Leben. Aber Dindic ist entspannt - und echt zufrieden mit seinen Jungs: "Wenn mir jemand nach dem ersten Spiel gegen Dörenthe [0:6, d. Red.] gesagt hätte: Ihr seid zur Winterpause Tabellenvierter und erst im Pokal-Halbfinale gegen Lotte ausgeschieden, dann hätte ich das unterschrieben. Das sind so Entwicklungen, die die Mannschaften gut angenommen hat. Wie wir es angegangen sind - gerade fußballerisch und gerade auf unserem Kunstrasen -, das war schon gut."

Viele verletzte Säulen

Einfach war es sowieso nicht. Vor allem defensiv fehlten einige Säulen. Tobias Abke verletzte sich im zweiten Spiel schwer. Irgendwas am Meniskus und Knorpel - komplizierte Sache. Lars Büscher war zwischendurch drei Monate verletzt weg, ist immerhin wieder zurück. Joel Pott war etwa sechs Wochen raus, wird bald noch operiert. Sascha Klumpe - Dindic' aktueller spielender Co-Trainer - plagt sich mit einem Haarriss herum. Das dauert auch noch etwas. 31 Gegentore sind der schlechteste Wert der Top sieben. Aber auch keine Katastrophe. Lars Eggemeier und Julian Maug waren trotz ihres jungen Alters ein sicherer Rückhalt. Übrigens: Der gesamte Kader hat bis auf eine namentlich (noch) nicht bekannte Ausnahme bereits zugesagt für die nächste Spielzeit. Ein Statement.

"Wir sind als Mannschaft gewachsen. Den Jungs macht's Spaß, die Mischung stimmt", sagt der Übungsleiter. In der Truppe laufen viele Laggenbecker Jungs herum. Das schweißt nochmal zusammen. Reinschweißen ist ein gutes Stichwort: 58 Tore bedeuten die beste Offensive der Liga. (gemeinsam mit Halen) Alleine 34 Treffer gehen aufs Konto von Joel Manchen (21) und Luca Bajorath (13). Krank.

Die Zielfrage

Was geht noch? Aufstieg? Acht Punkte fehlen auf Saerbeck. Auf lange Sicht, ja, sagt Bosse, jedoch: Ein Muss sei es definitiv nicht. Denn: "Dafür muss immer alles passen. Wir haben eine gute Truppe, mit der wir oben mitspielen wollen und können." Dindic hatte vor der Saison die top fünf angepeilt. Das dürfte ein realistisches Ziel bleiben. Was nächste Saison kommt, bleibt abzuwarten. Dindic: "Erstmal müssen wir die Rückserie spielen. Man wird sehen, was wir uns dann als nächstes Ziel nehmen."