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Kreisliga A

Michael Ungru (r.) spielt jetzt nur noch für die alten Herren in Dreierwalde. Foto: Lehmann

Wo er war, da blieb er auch


Von Fabian Renger

(20.06.23) Der 27. August 2006 war für die meisten von uns vermutlich ein stinknormaler Sonntag. Für Michael Ungru war es hingegen ein besonderer Tag. Er war 18 Jahre jung und hatte gerade beim FC Eintracht Rheine den Sprung von den A-Junioren in den Seniorenbereich geschafft. Die Eintracht reiste nach verkorkstem Saisonstart (zwei Pleiten aus zwei Spielen) zu den SF Oestrich-Iserlohn. "Da hat mich Siggi [Trainer Wolters, d. Red.] vorm Bus abgefangen und gesagt: Du spielst heute", erinnert sich Ungru auch 2023 noch ganz genau. Startelf. Mit 18 Jahren. Als frischer Senior in der Oberliga, damals immerhin die vierthöchste Klasse. Natürlich sei er ein stückweit nervös gewesen, erzählt Ungru. 62 Minuten durfte er ran, die Partie ging 1:2 verloren - das Match brannte sich dennoch im Gedächtnis.

Heute ist Ungru 35 Jahre jung und seit kurzer Zeit Öffnet externen Link in neuem FensterFußballer im Ruhestand. Also: Naja, so halb im Ruhestand. Zumindest aus dem aktiven Geschehen im Punktspielbetrieb hat er sich verabschiedet. Im Sommer machte er beim Tecklenburger A-Ligisten Brukteria Dreierwalde - sein Heimatverein - Schluss. Ganz sein lassen kann er es aber nicht. Die Altherren in Dreierwalde haben einen neuen Mann fürs Zentrum. Haudegen wie Marc Vehr, Kevin Tepe oder Patrick Tetenborg sind da künftig Ungrus neue Mannschaftskollegen. Ist schon was anderes, aber auch schön, dieser gesellige Ausklang im Ü-Bereich.

Eine treue Seele: Nur drei Vereine in all den Jahren

Wenn man über Michael Ungru redet, redet man vor allem über eine treue Seele. Er diente in all den Jahren in ganzen drei (!) Vereinen. Dreierwalde, der FCE und in der Jugend auch mal Borussia Emsdetten. Das war jedoch ein nicht weiter nennenswertes Kurzzeit-Intermezzo: "Ich hab mich immer da, wo ich war, sehr wohlgefühlt", bringt es der Routinier lapidar auf den Punkt. In der A-Jugend ging er einst zur Eintracht. Dort gelang der Durchbruch 2006. "Für mich war es ein extremes Highlight, damals im Seniorenbereich überhaupt einen Vertrag zu bekommen", sagt Ungru. Am Delsen habe seinerzeit ein Umdenken stattgefunden, der eigenen Jugend sollte mehr Tür und Tor geöffnet werden. Es war sein Glück.

Zurück zum 27. August 2006. Hier mal ein Auszug aus Rheines damaliger Startelf: Daniel Brink, Christoph Klein-Reesink, Nelson da Costa, Thorsten Schmidt, Ali Göl. Für Ungru kam Edeltechniker Martin Roling ins Spiel. Beim Gegner Oestrich-Iserlohn saß damals Oliver Ruhnert (heute Union Berlin) als Trainer auf der Bank. Alte Zeiten. Lange ist's her. Insgesamt sechs Jahre blieb Ungru, der auch stets am und mit dem Ball tolle Sachen anstellen konnte, bei der Eintracht. Er war Stammspieler, Leistungsträger. Angebote gab es, ja. Aber: Wenn die Trainer Jürgen Prüfer, Hans-Dieter Jürgens oder Ulrich Peltner heißen, dann gehst du halt nicht ohne Weiteres. "Ich bin relativ beständig geblieben beim FCE, weil's mir auch einfach gut gefallen hat dort", war die Sache ganz einfach. In Rheine herrschte zwar zwischendurch auch mal Unruhe im Hintergrund. Dennoch hatte das auch was Positives: "Es waren sehr lehrreiche Jahre dabei."

Trainerjob? Kurzfristig erstmal nicht

Irgendwann zog es ihn beruflich bedingt nach Düsseldorf, dort zockte er dann nur just for fun. Mehr nicht. 2015 ging es zurück in den Weikamp. Er war zeitweise Kapitän, trug die Nummer vier.  Übrigens ohne besonderen Grund. Es ergab sich einfach, womöglich lag's mal an der Trikotgröße. So ganz genau weiß es Ungru gar nicht. Jetzt war's das aber erstmal für MU4.

In der Rückschau benennt er nicht das eine Highlight, es gab viele. Das Debüt, natürlich. Aber auch Auswärtsfahrten nach Wattenscheid, Lippstadt oder Gütersloh. Die findet jeder knorke. Und dann, mal nach vorne geblickt: Was kann noch kommen neben der Altherren-Karriere? Der Job als Trainer vielleicht? "Kurzfristig erstmal nicht, langfristig könnte ich mir das schon vorstellen." Wenn's mit den Kollegen Vehr und Co langweilig wird, greift sich Ungru neuerdings auch mal die kleineren Bälle. "Ich bin gerade mit Tennis angefangen", erzählt er. Auch das ist im Alter irgendwie nicht unnormal.

Ahmann vermisst ihn

Und wer weiß: Wenn Neu-Trainer "Hubi" Ahmann dann doch bald in Dreierwalde Not am Mann haben sollte.... "Wenn's gerade passt, wird's vielleicht doch noch so sein, dass das ich das ein oder andere Spiel von der Bank aus begleite, mal seh'n", sagt Ungru. Aber: Erstmal ist der Cut gezogen, die Laufbahn definitiv beendet. In Dreierwalde wird er jedenfalls vermisst. Er sei ein top Typ, ein cooler Kicker, der Abschied treffe die Brukteria hart, Öffnet externen Link in neuem Fenstersagte Ahmann erst vorige Woche den Kollegen der MV. Ungru traf Ahmann am Wochenende auf einer Hochzeit. "Ich hab ihn gefragt, ob ich ihm noch 'nen Fünfer zustecken soll für das Zitat", witzelt er. Naja, Unrecht hatte Ahmann ja nicht. 



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