Toraus oder nicht Toraus?

Von Fabian Renger

(06.05.19) Ralf Jannings erste Gedanken waren wohl eher nicht zitierfähig, mit etwas Abstand gratulierte SV Uffelns Trainer dem Kontrahenten von Westfalia Westerkappeln fair. "Der Sieg war nicht unverdient, Westerkappeln war die bessere Mannschaft", blieb Janning sportlich fair. Das hätte sich  auch anders anhören können. 0:1 (0:0) verlor Uffeln in Westerkappeln und alles drehte sich nach Spielschluss um die 85. Spielminute und die Frage, ob der Ball bei Kjell Barkhaus Flanke auf Max Koslow im Toraus war oder eben nicht.

"Mindestens ein Meter", ärgerte sich Janning. Nach dem Spiel hätten auch einige Kappelner das selbst zugegeben. Kappelns Coach Markus Sparenberg, eine ehrliche Haut, wollte sich dazu nicht äußern. Von seiner Position aus konnte er es schlichtweg nicht sehen. Was daran so schlimm war aus Uffelns Sicht: Nach Barkhaus Hereingabe warteten alle Gäste-Akteure auf den Pfiff des Referees Franz Kowal, dessen Pfeife blieb allerdings stumm. Koslow interessierte das nicht, der nahm die Hereingabe und verwertete ins Netz zum langersehnten und sicherlich nicht unverdienten Siegtreffer. Wenn auch mit Beigeschmack.

Uffeln investiert viel ohne Entlastung

Daran alleine wollte Janning die Niederlage nicht festmachen. Mit einer richtigen Rumpftruppe liefen die Uffelner auf. Mal wieder. "Mit der Truppe, mit der wir aufgelaufen sind, da haben wir alles rausgehauen, was ging. Ich muss der Mannschaft echt ein Kompliment machen", war er angetan. Super hielten die Gäste dagegen, warfen sich in jeglichen Zweikampf. Einziges Manko: Viel Entlastung war da nicht.

Kappeln hingegen machte das Spiel, hatte den Ball und auch die deutlicheren Gelegenheiten. Koslow traf vor der Pause allerdings nur das Lattenkreuz (20.), Barkhaus Abschluss lenkte Uffelns Keeper Thorsten Fichtner an den Pfosten (28.). Nach der Pause war Raphael Munsberg die dickste Gelegenheit vorbehalten, aber auch er scheiterte gegen Fichtner (77.). "Wir wussten ja, auf was wir uns einlassen und dass es ein enges Ding wird", kommentierte Sparenberg. Er stellte eine knappe Viertelstunde vor Toreschluss indes auf eine für Kappeln ungewohnte Dreierkette und Raumdeckung um, stellte einen zweiten Stürmer auf den Rasen. All or Nothing - das war das Ziel.

"Eine unserer besten Saisonleistungen!"

Das klappte, auch wenn es alles nicht so koscher schien. Nichtsdestotrotz: Verdient war es allemal. "Wir waren komplett da, haben auch die Zweikämpfe ganz gut angenommen", fand Sparenberg. Und nicht nur das, er fügte Bemerkenswertes hinzu:"Das war einer unserer besten Saisonleistungen!" Kurios wurde es derweil kurz vor Schluss: Sein Akteur Till Schönfeld sperrte in der Box den Ball, Kowal entschied auf einen indirekten Freistoß. Öfter mal was Neues. Doch auch den verwerteten die Uffelner nicht.

Westfalia Westerkappeln - SV Uffeln 1:0 (0:0)
1:0 Koslow (85.)