Prudöhls Last-Minute-Tor ärgert Laggenbeck

Von Julian Schimmöller

(03.12.19) Letzte Woche hieß es Zweiter gegen Dritter, nun Zweiter gegen Erster: Die Reserve von Cheruskia Laggenbeck hatte beim Heimspiel gegen Velpe Süd das zweite Spitzenspiel binnen einer Woche und musste sich nach dem 2:2 in Steinbeck beim 4:4 (2:1) nun erneut mit einer Punkteteilung begnügen. Bei einem Sieg hätte Laggenbeck den Rückstand auf Primus Velpe auf einen Punkt verkürzen können – dank eines Last-Minute-Tor von Joker Ronny Prudöhl konnte Velpe die Gastgeber aber auf Distanz halten.

„Das Ergebnis ist vom Spielverlauf her zwar gerecht, fühlt sich aber natürlich trotzdem an wie eine Niederlage“, gab SVC-Coach Marc Wichmann Einblick in seine Gefühlswelt. In der fünften Minute der Nachspielzeit hatte Laggenbeck nochmal einen „saudämlichen“ (Wichmann) Freistoß zugelassen, den der gerade eingewechselte Prudöhl im Nachsetzen zum 4:4 über die Linie drückte (90.+5). Während die Gastgeber sich maßlos ärgerten, durfte Velpes spielender Co Dominik Sickendieck jubeln: „Der Ausgleich war zwar durchaus verdient, der Zeitpunkt aber natürlich glücklich.“

Kein Mittel gegen Velper Standards

Nicht nur das letzte Velper Tor fiel nach einem Standard, sondern alle Gästetreffer. Nachdem Dennis Mantler Laggenbeck mit einem Drehschuss in Führung gegangen war (21.), kam Velpe in Folge einer Ecke zum 1:1: Sickendieck brachte den zweiten Ball nochmal vor das Tor, wo Dennis Horst einschieben konnte (25.). Anschließend pennten die Gäste aber und gerieten durch Doppelpacker Mantler erneut in Rückstand, als dieser eine Flanke von Olli Herrmann verwertete (27.). In einem ausgeglichenen Spiel gingen anschließend die Gastgeber mit einer knappen Führung in die Pause.

Nach Wiederbeginn kam Velpe dann besser rein und kam nach ähnlichem Muster wie beim 1:1 zum erneuten Ausgleich: Wieder flog nach einem Standard der zweite Ball in die Box, diesmal war Ryan Hagan zur Stelle (51.). 20 Minuten vor Schluss ging Velpe dann erstmals in Front, als Pascal Lövvelt einen zu kurz abgewehrten Freistoß ins Netz setzte (71.). Doch wie schon beim 1:1 währte die Freude über einen eigenen Treffer nur kurz, diesmal glich der aufgerückte Luca Imorde postwendend für Laggenbeck aus (73.). „Das darf uns so nicht passieren“, kritisierte Sickendieck die schnellen Gegentore nach eigenen Treffern.

Masanneks Treffer reicht nicht

Als dann Cheruskias Joker Lukas Masannek, aufgrund seiner Körpergröße eigentlich nicht gerade als Kopfballungeheuer bekannt, nach einer Halbfeldflanke das Spiel per Kopf zugunsten der Gastgeber drehte (84.), roch es wenige Minuten vor Schluss stark nach einem Heimsieg. Doch weil Laggenbeck Velpes Standardstärke auch in der Nachspielzeit nicht in den Griff bekam, überwog am Ende die Enttäuschung im SVC-Lager.

„Die Jungs haben alles gegeben, denen kann ich keinen Vorwurf machen. Insgesamt haben wir eine tolle Hinserie gespielt und gehen zufrieden in die Winterpause“, wollte Wichmann trotz des verpassten Dreiers aber nicht allzu lange Trübsal blasen. Gegenüber Sickendieck konnte mit dem Punkt verständlicherweise noch besser leben: „Es war ein hartes, kampfbetontes Spiel, mit dem Punkt sind wir alles in allem zufrieden.“

SV Cheruskia Laggenbeck II – SC Velpe Süd 4:4 (2:1)
1:0 Mantler (21.), 1:1 Horst (25.)
2:1 Mantler (27.), 2:2 Hagan (52.)
2:3 Lövvelt (71.), 3:3 Imorde (73.)
4:3 Masannek (84.), 4:4 Prudöhl (90.+5)