Nichts Halbes, nichts Ganzes

Von Julian Schimmöller

(08.10.19) Mit einem 2:2 (1:1)-Unentschieden trennten sich am Sonntagnachmittag die Teams von Westfalia Westerkappeln und Grün-Weiß Steinbeck. Kein Sieger also, und genau so fühlte es sich auch für beide Seiten an: Weder Westfalia-Coach Markus Sparenberg noch sein Steinbecker Kollege Thomas Mersch waren mit der Punkteteilung so richtig glücklich, obwohl beide sie letztlich als durchaus gerecht beurteilten.

Die Gründe jedoch waren sehr verschieden. Sparenberg haderte damit, dass sein Team einen dominante erste Hälfte nicht zu mehr Zählbarem umgemünzt hatte und dadurch einen möglichen Dreier vergab. Dem wollte Mersch gar nicht widersprechen, aber auch er hatte seine Argumente: Beim Stand von 2:2 war Joker Andy Rählmann dem Lucky Punch kurz vor Schluss nämlich ganz nah. Westfalia-Keeper Andreas Markwart hatte Rählmann schon umkurvt, musste nur noch einschieben – und knickte um. Eine ebenso kuriose wie aus Gästesicht bittere Szene.

Westerkappeln dominiert Halbzeit eins

Vielleicht wäre das des Guten aber auch einfach zu viel gewesen, denn zur Pause konnten die Grün-Weißen von Glück reden, nicht mit ein oder zwei Toren zurückzuliegen. Steinbeck war zwar nach „einem lehrbuchmäßigen Angriff“ (Mersch) über Christian Rocho, Andre Veerkamp und Jannes Determeyer durch Letzteren in Führung gegangen(4.), hatte anschließend aber nicht mehr viel zu bestellen. Nur wenige Minuten nach dem 0:1 hatte Bastian Dölemeyer den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber an Cedric Chronz im Steinbecker Tor.

Kurze Zeit später war es dann soweit: Patrick Thieme-Hack spielte den Ball quer für Kjell Barkhau, der den Ball stark verarbeitete und zum 1:1 einschoss (14.). Kurz danach brachte Dölemeyer die Hausherren dann vermeintlich in Führung, Referee Benjamin Suhre pfiff in jedoch wegen Abseits zurück – wohl zu Unrecht. Westerkappeln bleib am Drücker, einen Abschluss von Barkhau lenkte Chronz an den Pfosten, ein Kopfball von Till Schoenfeld wurde auf der Linie geklärt. Es sollte scheinbar nicht sein, trotz aller Überlegenheit: „In der ersten Halbzeit hatte Westerkappeln die bessere Spielanlage und war klar am Drücker“, gab Mersch zu.

Determeyer hat das letzte Wort

In Halbzeit zwei schien der Knoten dann geplatzt, als Keit Schimke den Ball aus 20 Metern über Chronz hinweg zum 2:1 ins Netz setzte (50.). Doch anschließend wurde das Spiel offener, in den letzten 20 Minuten war auf einmal Steinbeck am Drücker. Und in der Schlussphase belohnten sich die Gäste dann für ihre Steigerung, erneut war es Determeyer, der erfolgreich war. Am Ende war es dann ein offener Schlagabtausch: Westerkappelns Jonas Timmermann schob die Murmel freistehend vorbei, Dennis Dauwe setzte den Ball per Kopf über den Querbalken.

Den Schlusspunkt im Chancen auslassen setzte dann Pechvogel Rählmann, es blieb beim 2:2. Und dabei, dass beide Trainer zwiegespalten waren: „Wenn das Spiel noch länger dauert, gewinnen wir“, wagte beispielsweise Mersch eine Prognose. Sprekelmeyer fand das Unentschieden „am Ende ärgerlich“, konnte sich aber damit anfreunden. Vor allem angesichts der Konstellation in der Tabelle: „Das ist alles sehr eng, wir sind weiterhin dran.“

Westfalia Westerkappeln – Grün-Weiß Steinbeck 2:2 (1:1)
0:1 Determeyer (4.), 1:1 Barkhau (14.),
2:1 Schimke (50.), 2:2 Determeyer (85.)