Nullacht macht's hinten raus spannend

Von Finn Bruns

(20.02.22) Hui, da hat Münster 08 es doch noch einmal wesentlich spannender gemacht, als es anhand des Spielverlaufs nötig gewesen wäre. Erst in der 86. Minute erspielte sich der TuS Recke mal eine gute Gelegenheit - und Kapitän Marvin Strotmann nutzte diese prompt. Nur noch ein Tor - ging da etwa noch was? Ja, jetzt gab es auf einmal weitere Chancen, aber sowohl Linus Voß als auch der sonst so treffsichere Lucas Bovenschulte verfehlten Nullachts Gehäuse knapp. So blieb es am Ende bei einem verdienten 2:1(1:0)-Heimsieg für die Kanalkicker. 

Bei unangenehmen äußeren Bedingungen tat sich der TuS zu Beginn enorm schwer, denn Nullacht presste sehr früh und die nötige Ballsicherheit fehlte. "Wir waren in der ersten Halbzeit zu pomadig im Ballbesitzspiel und haben viel zu häufig einfach den Ball verloren und Geschenke verteilt", bemängelte Reckes Trainer Henrik Börgel. Nachdem Steffen Dondrup in der zwölften Minute noch knapp am Tor vorbeischoss, machte es Dennis Hamsen es fünf Minuten später besser: Eine Flanke von Marius von Felde köpfte Reckes Vincent Brügge vor die Füße des Stürmers, der kein Problem hatte, den Ball ins Tor einzuschießen (17.). "Fußballerisch waren wir echt gut auf der Höhe", freute sich 08-Trainer Julian Wiedenhöft über den Auftritt seiner Jungs. 

Dondrup erzielt sein Tor 

Steffen Dondrup hingegen musste sich weiter gedulden, denn nach einer Ecke geriet er in eine zu starke Rückenlage und schoss aus guter Position übers Tor (26.). Nach einer halben Stunde kam der TuS - immerhin die zweitstärkste Offensive der Liga - auch mal zu einer Art Möglichkeit. Aber Nullacht-Schnapper Jonas Kersten behielt gegen Lucas Bovenschulte die Überhand (35.). Naja, so richtig gefährlich war es nun auch nicht, aber mehr hatte Recke bis kurz vor Schluss einfach nicht zu bieten - verrückt. "Wir haben es nicht geschafft, Nullachts Abwehrkette zu überspielen", erklärte Börgel. Stattdessen versuchte es der starke Dennis Hamsen vor der Pause noch einmal mit einem direkten Freistoß, aber Torhüter Jens Klemusch verhinderte Schlimmeres (42.).

Kurz nach der Halbzeit wurde Hamsen im Strafraum der Gäste von Tim Hatke zu Fall gebracht und Schiedsrichter Michael Wellmeier entschied auf Foulelfmeter. Der bisher glücklose Steffen Dondrup schritt zum Punkt und Julian Wiedenhöft wollte gar nicht hinsehen. "Ich habe letzte Woche bei Gunnar Weber auch nicht hingeguckt und es hat funktioniert", erklärte Nullachts Trainer. Never change a winning tactic, oder so ähnlich. Wie dem auch sei, Dondrup verwandelte, auch wenn Klemusch noch mit der Hand dran war (49.). Na bitte, da hatte er doch sein Tor. 

Recke verkürzt und verzweifelt

Es hätte sogar noch eindeutiger ausfallen können, aber Nico Rehberg und Marius von Felde vergaben weitere gute Möglichkeiten für die Hausherren. Und plötzlich wachte auch Reckes Offensive wieder auf und nach einem Ballgewinn im Mittelfeld wurde Marvin Strotmann auf der linken Seite freigespielt. Von dort aus verkürzte der Gäste-Kapitän (86.).

"Wir haben es am Ende nicht mehr so gut geschafft, die Bälle vernünftig zu halten und haben uns dann selber in Schwierigkeiten gebracht", fasste Wiedenhöft zusammen. Der TuS hatte neue Hoffnung geschöpft und drückte jetzt auf den Ausgleich. Doch Voß und Bovenschulte platzierten den Ball aus aussichtsreichen Positionen neben das Tor.

SC Münster 08 - TuS Recke 2:1 (1:0)
1:0 Hamsen (17.), 2:0 Dondrup (49./FE)
2:1 Strotmann (86.)