ISV macht die Tore, Arminia hilft mit

Von Christian Lehmann

(26.02.22) Puh! Über weite Strecken war das Derby gegen Arminia Ibbenbüren für Gastgeber ISV eine ganz zähe Nummer, nach 53 Minuten brach dann aber der Bann. Beim 2:0 (0:0)-Heimerfolg profitierte Heiko Beckers Team auch und vor allem von zwei haarsträubenden Fehlern in der Defensive der insgesamt im Vergleich zum vergangenen Sonntag deutlich verbesserten Gäste.

"Es war eigentlich ein 0:0-Spiel. Wir hatten knapp 70 Prozent Ballbesitz, der Gegner hat nur auf unsere Fehler gewartet", sagte Arminias Trainer Carlos Andrade nach dem Spiel. Dumm nur aus Sicht seines Teams: Die Arminen taten dem Gegner auch den Gefallen, eben besagte Fehler zu begehen. Vor dem 1:0 von Florian Krasniqi wimmelte der Strafraum eigentlich nur so von Arminen-Spielern. Tobias Birke hatte den Ball sicher - und spielte ihn dem Torschützen in den Fuß (1:0/53.). In der Schlussphase patzte dann Marco Pentrup beim Versuch, seinem Keeper auf der Grundlinie den Ball zuzuspielen. Sascha Beyer eroberte den Ball und bediente den eingewechselten Julian Büchter - 2:0 (83.). "Wir haben Geschenke verteilt. Solche Fehler sind nicht zu erklären", haderte Andrade.

Lange Pause macht sich bemerkbar

"Die Tore fallen unter Mithilfe der Arminen, aber ich bin schon der Meinung, dass es ein hochverdienter Sieg ist", bilanzierte ISV-Coach Heiko Becker. "Dass es kein Leckerbissen wird, hatten wir erwartet. Man hat der Mannschaft angesehen, dass sie seit drei Wochen kein Test- oder Pflichtspiel bestritten und nur wenig trainiert hat."

Beckers eher defensive Grundausrichtung zu Beginn war gewollt, der Fokus lag erstmal darauf, sicher und kompakt zu stehen. Dass sein Team allerdings in der Anfangsphase derart passiv, ja fast schon ängstlich auftrat, gehörte natürlich nicht zum Plan. "Wir hatten überhaupt keinen Rhythmus. Das war wie Standfußball. Wir haben viele falsche Entscheidungen getroffen", so der Coach. Mit Ausnahme einer guten Möglichkeit von Alexander Wübker (12.) gelang den Arminen, die fünf Mann aus der zweiten Mannschaft aufboten, vor den Toren nicht. Auf der Gegenseite kamen aber auch die Hausherren nur einmal durch Kevin Hagemann vor den Kasten (35.). In der zweiten Halbzeit schoben sie dann die Pressinglinie etwas nach vorne, wurden mutiger - und belohnt.

Ibbenbürener SpVgg - Arminia Ibbenbüren     2:0 (0:0)
1:0 Krasniqi (53.), 2:0 J. Büchter (83.)