Hopstens Leidenschaft

von Hannah Opitz

(20.09.23) Leidenschaft, Moral, Kampfgeist: Die Grundtugenden des Fußballs, die Hopsten am Sonntag in absoluter Perfektion auf den Platz brachte. In Unterzahl das Ding an sich zu reißen, heißt schon einiges. Schöppingen zeigte spielerisch was sie drauf haben und die junge Truppe von Saxonia Münster muss noch ein bisschen dazu lernen.

TuS Altenberge - ASC Schöppingen     2:5 (0:3)
Altenberge hatte an diesem Spieltag mit ordentlich Personalmangel zu kämpfen und Schöppingen wusste einfach, wie man das ausnutzt. In den ersten 25 Minuten preschten die Gäste nach vorne und ließen Altenberge überhaupt nicht ins Spiel kommen. "Wir haben uns einige Torchancen erspielt und vor allem durch unser direktes Spiel die Schnittstellenpässe gespielt. Dadurch konnten wir Sarah freispielen, wir haben das einfach richtig richtig gut gemacht", freute sich Schöppingen-Coach Christina Haverkock. So fiel auch das 1:0, das 2:0 durch Nele Bücker, die andribbelt und zum Abschluss kam (10.) und das 3:0 nach einer Hereingabe durch Antonia Nußbaum und Sarah Bunnefeld, die vollendete (16.). Nach der Trinkpause stellte Altenberge allerdings um und ließ Leonie Lippen zentraler spielen, wodurch die Gastgeberinnen stärker wurden. "Vielleicht haben wir uns beim 3:0 auch zu sicher gefühlt, aber das haben wir in der Pause auch angesprochen", sagte Haverkock. Denn sie erwartete von ihrer jungen Mannschaft, dass sie fußballerisch weiter auf dem Niveau auftraten, die Konzentration hoch hielten und trotz dem Anschlusstreffer die Köpfe oben behielten. Denn in der 55. Minute landete ein Einwurf der Gäste bei Altenberge, die blitzschnell umschalteten und Shancie Lüttecke zum 3:1 einschob. "Wir haben aber danach direkt weiter geackert und uns den Sieg absolut verdient", freute sich Haverkock.  
Torschützinnen: 0:1 Bunnefeld (7.), 0:2 Bücker (10.), 0:3 Bunnefeld (16.), 1:3 Shanice Lüttecke (55.), 1:4 Bunnefeld (65.), 2:4 Sharleen Bunnefeld (FE/76.), 2:5 Schmitz (79.)

SG Horstmar/Leer - Saxonia Münster    4:0 (3:0)
"Es ist einfach eine junge Mannschaft, die noch nicht in die Frauen übergegangen ist. Wir sind da einfach noch nicht so körperlich und robust", sagte Saxonia-Coach Andreas Sornig. Horstmar/Leer zeigte sich hingegen spielbestimmend, nahm jeden Zweikampf und jedes Kopfballduell an und kaufte Saxonia so den Schneid ab. "Ich habe die Mädels aus der U17-Bezirksliga auch nicht wiedererkannt. Nach drei Niederlagen sind die meisten verunsichert", sagte Sornig. Hinzu kommt, dass einige ältere Spielerinnen derzeit verletzt sind und ausfallen. Gerade in der ersten Hälfte schafften es die Gäste nicht ins Spiel zu finden und gleichzeitig spielerische Lösungen zu suchen. Die Körperlichkeit ihrer Gegnerinnen brachte Saxonia zu viele Probleme. Dann brachen aber die letzten 10 Minuten der Partie an, in der sich nochmal alles änderte: "Bei uns war wieder mehr Bewegung im Spiel, wir haben die Bälle laufen lassen und das werden wir als sehr positiv mitnehmen", sagte Sornig. In den nächsten Wochen werden die Mädels samt Trainerteam versuchen die Stimmung positiv zu halten, viel Ballarbeit machen und an ihre eigenen Stärken appellieren. "Wir werden eine Zweikampfschulung machen. Den Körperkontakt zum Gegner herstellen und auch mal ein Foul ziehen, wenn es nötig ist. Daran werden wir noch arbeiten", sagte Sornig abschließend
Torschützinnen: 1:0 Telgmann (7.), 2:0 Kreimer (30.), 3:0 Telgmann (36.), 4:0 Markmann (60.)

Westfalia Hopsten - Ibbenbürener SpVg.     4:3 (2:1)
"Das war maximal wild, aber ich bin auch maximal glücklich und stolz. Was diese Mannschaft trotz der Nackenschläge gemeistert hat war unglaublich. Wir wollten aufgrund der letzten Wochen ein Ausrufezeichen setzen und einfach einen genialen Sonntag abgeliefert", freute sich Hopsten-Coach Daniel Thele. Seine Mannschaft fing enorm gut an und trat ab Minute eins aufs Gaspedal. In der siebten Minute war es Theresa Wallmeyer, die den Ball von der rechten Seite direkt in den Knick zum 1:0 donnerte. Kurz darauf war es allerdings Lia Feldmann, die im Eins-Gegen-Eins den Ausgleich auf dem Fuß hatte. Die siebzehnjährige Emily Hamacher parierte und zeigte eine enorm gute Leistung. Kurz vor der Pause erhöhte Wallmeyer nach einer Vorarbeit von Nadine Richter auf 2:0 (43.). Nach einer Ecke ließen die Gastgeberinnen Feldmann aber erneut aus den Augen und die Stürmerin schob zum 2:1-Anschlusstreffer ein (44.). Nach der Pause dann der Nackenschlag: "Emily hat es super gut gemacht, aber sie hat den Ball außerhalb des Sechzehners in die Hand genommen und rot gesehen. Theresa hat sich nach ihren zwei Toren aufgeopfert und ist ins Tor gegangen. Da hat sie auch eine echt gute Leistung gezeigt", sagte Thele. In Unterzahl erhöhte Celina Loose im Eins-Gegen-Eins nach einem Steilpass auf 3:1 (53.). Dann zwei weitere Nackenschläge: Nach einer Ecke das 3:2 und ein Foulelfmeter, der zum 3:3 führte (65./73.). "Die Mannschaft hat aber Moral und Leidenschaft gezeigt und trotz Unterzahl Torchancen herausgespielt. Das war eine ganz große Mannschaftsleistung", freute sich Thele. Denn in der 83. Minute war es wieder Loose, die die gegnerische Torhüterin im Eins-Gegen-Eins umkurvte und zum 4:3 einschob. Danach mussten die Gastgeberinnen nochmal zittern: Die ISV agierte mit einigen langen Bällen, um den Ausgleich zu erzielen, aber Hopsten verteidigte leidenschaftlich und sicherte die drei Punkte. "Solche Spiele muss man aufsaugen, die kommen höchst selten vor. Es war eine Achterbahn und hat für das Selbstbewusstsein der Mannschaft sehr gut getan", sagte Thele abschließend.
Torschützinnen: 1:0 Wallmeyer (7.), 2:0 Wallmeyer (43.), 2:1 Feldmann (44.), 3:1 Loose (53.), 3:2 Tschöpe (65.), 3:3 Klaus (73.), 4:3 Loose (83.)
Bes. Vorkommnisse: Rote Karte für Hopstens Emily Hamacher (Hand außerhalb des Sechzehners)

Weitere Spiele:
Westfalia Kinderhaus - Teuto Riesenbeck     2:3 (0:2)
SG Holtwick/Legden - Borussia Emsdetten II     6:1 (3:1)