Frauen-Westfalenliga
Die Sterne vom Himmel spielen
Von Hannah Opitz
(06.03.24) Wacker Mecklenbeck spielte mal nicht die Sterne vom Himmel. Aber dafür nutzen die ihr Spielglück und fanden ganz andere Lösungen. Amelsbüren hat weiterhin mit einigen Problemen zu kämpfen, aber kämpfen lohnt sich.
Herforder Borussia SV Friedenstal - Wacker Mecklenbeck 0:3 (0:2)
"Wir haben jetzt nicht die Sterne die vom Himmel gespielt, aber hatten mal Spielglück. Uns war klar, dass es schwer wird unser Spiel durchzubringen, weil Herford ein extrem robuster Gegner ist. Die spielen Frau gegen Frau über den gesamten Platz", sagte Wacker-Coach Felix Melchers. Das frühe 1:0 schenkten die Gastgeberinnen Wacker förmlich: Torhüterin Charlotte Schröder schoss Katrin Große-Scharmann bei einem Versuch den Ball rauszuschlagen direkt an den Rücken. Von dort kullerte der Ball in Zeitlupe zum 1:0 über die Linie (2.). Die Gäste hatten danach immer wieder Probleme den Ball flach von hinten herauszuspielen und wählten daher eher die langen Bälle. Es entstanden immer wieder Räume hinter der gegnerischen Abwehrkette, die Rike Jansen und Neele Kesse häufiger versuchten auszunutzen. Nach einem Umschaltmoment über die rechte Seite setzte sich Tini Dircks in den gegnerischen Sechzehner durch. Der Querpass landete bei Große-Scharmann, die zum 2:0 einschob (42.). "In der zweiten Hälfte hat Herford überraschenderweise den Druck rausgenommen. Dadurch hatten wir mehr Räume zum spielen. Die haben dieses Eins-Gegen-Eins nicht weitergespielt, das hat keiner von uns verstanden. Aber natürlich haben wir das dankend angenommen", sagte Melchers. Nach einer Ecke, die Herford vorerst klärte, fackelte Thea Fullenkamp nicht lange und donnerte das Ding aus der zweiten Reihe perfekt zum 3:0 in den Winkel (48.). Nach der 3:0-Führung spielten die Gäste das Ding reif runter. Sie versuchten sich zwischendurch noch nach vorne zu kombinieren, erzwangen aber nichts mehr. Hinten raus kamen noch zwei gefährliche Situationen nach Ecken zu Stande, die Wacker aber souverän verteidigte.
Torschützinnen: 0:1 Große-Scharmann (2.), 0:2 Große-Scharmann (42.), 0:3 Fullenkamp (48.)
GW Amelsbüren - Germania Hauenhorst 1:0 (0:0)
Kadertechnisch sieht es derzeit in Amelsbüren zappen duster aus. Vergangene Woche mussten sie die Partie gegen Iserlohn absagen und auch diese Woche brauchten die Gastgeberinnen Hilfe aus ihrer zweiten Mannschaft. "Es sind schon schwierige Voraussetzungen, weil der Ball natürlich nicht so leicht läuft, wenn sich die Konstellation auf dem Platz nicht so gut kennt. Das war aber von Anfang an logisch, dass das spielerische ein wenig klemmt", sagte Amelsbüren-Coach Frank Schlichter. Die Gastgeberinnen versuchten geduldig zu sein und vor allem Defensiv stabil zu stehen. In der ersten Hälfte entstanden allerdings einige Lücken, die Hauenhorst immer wieder versuchte auszunutzen. Die Gäste drückten Amelsbüren förmlich in ihre Hälfte und die Gastgeberinnen agierten nicht kompakt genug. Schlichters Team versuchte dann über die Umschaltmoment gefährlich zu werden, aber auch das funktionierte in der ersten Hälfte noch nicht wie gewünscht. "In der zweiten Hälfte haben wir dann an ein paar Stellschrauben gedreht und waren viel griffiger und stabiler. Wir sind schneller in die Zweikämpfe gekommen und haben auch selber aus dem Spiel nach vorne kombiniert", freute sich Schlichter. Defensiv musste Amelsbüren allerdings gerade bei gegnerischen Standards und Ecken Schwerstarbeit leisten, denn Lina Jäger brachte ein gefährliches Ding nach dem nächsten in den Sechzehner. "Unsere Taktik war, Lockräume zu schaffen, um dort den Ball zu erobern. Das haben wir geschafft und haben so das maximale rausgeholt", sagte Schlichter. Bei einer Balleroberung ging es extrem schnell nach vorne, Lea Kohlmann schloss im Umschaltmoment ab. Torhüterin Anne Gehring wehrte den Schuss ab, den Abpraller beförderte allerdings Innenverteidigerin Carolin Burkert zum 1:0 ins Tor (53.). "Wir haben es uns in der zweiten Halbzeit erarbeitet", freute sich Schlichter abschließend.
Torschützin: 1:0 Burkert (ET/53.)