Wacker stellt auf "Autopilot"

Von Hannah Opitz

(19.03.24) Ein Spielverlauf, der eine ganz wilde Geschichte vermuten lässt und abgezockte Kickerinnen von Wacker Mecklenbeck, die das Ding voll in der Hand hatten. Das ist wohl die perfekte Erklärung für die Partie Wacker Mecklenbeck gegen Fortuna Freudenberg, die letztendlich 4:2 (2:2) für Wacker ausging.

"Eigentlich musst du bei dem Spiel dabei gewesen sein, weil der Spielverlauf eine ganz andere Sprache spricht, als es eigentlich aussah", sagte Wacker-Coach Felix Melchers. Denn seine Mannschaft war von Anfang an voll da und presste nach vorne. Eigentlich hatte Freudenberg von Beginn an kaum einen Raum zum atmen und trotzdem fielen die Tore in einer kuriosen Reihenfolge. Direkt am Anfang setzte sich Tini Dircks über die rechte Seite durch und bediente Neele Kesse im Fünfmeterraum, die knapp verpasste. Und im Gegenzug spielte Freudenberg genau den gleichen Angriff, donnerte das Ding aber unhaltbar zum 1:0 rein (3.). Dennoch ließen sich die Gastgeberinnen von dem frühen Rückschlag nicht beirren und spielten einfach weiter. Die KI der Veo-Kamera zeichnete übrigens 29:4 Torschüsse für Wacker auf, was bedeutete, dass die Gastgeberinnen alle drei Minuten aufs Tor donnerten. 

Wacker schlägt zurück

"Es war sehr schön, den Mädels beim zocken zuzusehen. Die Qualität der Mädels und wie die die Löcher ausgenutzt haben, hat richtig Spaß gemacht. Auch wenn wir dann 0:2 hinten langen, hatten wir nie das Gefühl, dass wir dieses Spiel verlieren könnten", sagte Melchers. Der Anschlusstreffer fiel dann nach einer Balleroberung nach gegnerischem Abschlag. Kristina Markfort eroberte die Kugel und steckte auf Gesa Düking durch, die den eiskalt zum 1:0 wegmachte (30.). Der Ausgleich dann nach einer Ecke: Der Klärungsversuch landete bei Pia Haak, die die wegschleichende Neele Kesse im Rücken der gegnerischen Abwehr entdeckte, diese bediente und den Ausgleich zum 2:2 machte (33.). In der Pause waren sich dann alle sicher: "Wir sind so oft durch gewesen, die Tore fallen schon noch. Es macht Spaß den Mädels dabei zuzusehen, was für eine Energie sie auf den Platz bringen", freute sich Melchers.

Mit genau dieser Energie spielten sie weiter nach vorne. Hinten ließen sie von Freudenberg nichts mehr zu, die allerdings weiterhin versuchten hinten flach rauszuspielen und durch Mittelfeldpressing Wacker unter Druck zu setzen. "Die Mädels haben dann einfach auf Autopilot gestellt und die richtigen Lösungen gefunden", sagte Melchers. Das 3:2 leitete Jasmin Jabbes über links selbst ein, wechselte dann die Seite über Tini Dircks, die wieder Jabbes in der Mitte bediente. Jabbes holte den Ball per Brustannahme runter und tunnelte die gegnerische Torhüterin. Mit dem 4:2 machte Rike Jansen den Deckel endgültig drauf: Die Vorlage von Neele Kesse landete im Fünfer, wo Jansens erster Schuss noch geblockt wurde, aber der Nachschuss zum 4:2 einschlug. "Wir wollen es im Kampf um Platz eins so lange wie möglich offen halten und sogar vom Triple träumen. Es ist immer noch sehr schwer, auch wenn Iserlohn jetzt gepatzt hat, aber vielleicht nicht mehr ganz aussichtslos", sagte Melchers abschließend.

Wacker Mecklenbeck - Fortuna Freudenberg     4:2 (2:2)
0:1 Brandt (3.), 0:2 Stühn (19.), 1:2 Düking (30.), 2:2 Kesse (33.), 3:2 Jabbes (60.), 4:2 Jansen (78.)