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Querpass

Bis 18 Spieler im Kader - bei drei Quarantäne-Fällen ist wohl Schluss


Von Fabian Renger

(02.09.20) Am späten Mittwochnachmittag schickte der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) eine Mail an seine Vereine und stellte zugleich ein Dokument mit dem schönen Namen Öffnet externen Link in neuem Fenster"FLVW Coronaregeln" ins Netz. Darin herrscht nun endlich Klarheit in der Frage' Was passiert denn jetzt, wenn es einen Corona-Fall in meiner Mannschaft gibt?'. Die Regeln haben der Verbands-Fußball-Ausschuss (VFA) und Verbands-Jugend-Ausschuss (VJA) des FLVW bereits erlassen und müssen bis Freitag (4.9.) vom WDFV-Beirat noch abgenickt werden.

Folgendes zählt: Ordnet die örtliche Behörde - z.B. das Gesundheitsamt - für drei oder mehr Spieler einer Mannschaft wegen einer Erkrankung aufgrund des Coronavirus oder eines entsprechenden Krankheitsverdachts Quarantäne an, können Staffelleiter dieses Spiel absetzen. Dies gilt auch für folgende Spiele, die während der Quarantänezeit der Spieler angesetzt sind. Spiele von betroffenen Teams dürfen erst  dann wieder angesetzt werden, wenn mit dem Tag nach Ablauf der Quarantänezeit fünf Tage vergangen sind. Es sei denn, die Kontrahenten einigen sich auf einem früheren Termin.

Übrigens: Bei Quarantäne-Fällen im Zusammenhang mit Reisetätigkeiten zählt dieser Passus nicht. Nur bei bestätigter Erkrankung und/oder bestätigtem Verdacht gilt die drei-Spieler-Regel.

Bei einem Verdachtsfall ist auch finito - wenn er bestätigt ist

Womit wir bei Punkt 2 der FLVW-Coronaregeln sind - und jetzt wird's tricky.

"Sollten Vereine die Erkrankung mindestens eines Spielers aufgrund des Coronavirus oder einen entsprechenden Krankheitsverdacht vor dem Spiel melden, ist das anstehende Spiel ebenfalls von den Spielleitenden Stelle von Amts wegen abzusetzen", steht dort geschrieben. Was genau das bedeutet, erklärt uns Hans-Dieter Schnippe, Staffellleiter der Westfalenliga, VFA-Mitglied und Kreisvorsitzender in Steinfurt.

"Ein Spieler muss zum Arzt bzw. zum Gesundheitsamt gehen und sagen: Es ist ein Krankheitsverdacht aufs Coronavirus da. Diesen muss er nachweisen", sagt Schnippe. Sprich: Wenn ein Spieler nur erkältet ist, kann der Verein nicht einfach beim Verband von einem Corona-Verdacht sprechen und um Spielverlegung bitten. Auch bei einem bloßen Test ohne jegliche Symptome würde kein Anlass zur Spielverlegung bestehen.

Kurzum: Ein Corona-Verdacht MUSS also von offizieller behördlicher Stelle - z.B. Gesundheitsamt oder Arzt - unverzüglich bestätigt werden. "Dann hat der Verein keinerlei Folgen", sagt Schnippe. Tritt eine Mannschaft nur wegen eines Verdachtsfalles, aber ohne offizielle Bestätigung nicht an, wären die Punkte weg. Schnippe: "Damit kann kein Verein sagen: Zwei Spieler sind gesperrt, einer von uns hat bestimmt Corona und wir treten deswegen nicht an. Da verlangen wir nicht nur den Symptom-Verdacht, sondern einen offiziellen Nachweis."

Empfehlung: Keiner sitzt auf der Bank, oder nur ein bis zwei

Eine weitere Frage klärt der Funktionär nun auch vorerst. "Es bleibt nach wie vor bei vier Einwechselspielern und es dürfen bis zu 18 Spieler auf dem Spielbericht eingetragen werden", sagt Schnippe. Hintergrund: Aktuell dürfen in NRW laut geltender Corona-Schutzverordnung 30 Personen Kontaktsport betreiben. Das heißt, jede Mannschaft darf bis zu 15 Spieler einsetzen. 

Daher gibt's bei der Zahl 18 natürlich eine Krux. "Diese Auswechselspieler dürfen keinen direkten Kontakt zu den Spielern auf dem Spielfeld haben. Setze ich vier Spieler auf die Bank, sind die Spieler so nah am Spielgeschehen und gelten als eingesetzt", sagt Schnippe. Sprich: Die restlichen drei Spieler dürften gar nicht mehr eingesetzt werden. Daher sagt Schnippe:"Es wird empfohlen, gar keinen Spieler auf die Bank zu setzen. Es sei denn, man hat einen oder zwei, die auf jeden Fall eingesetzt werden. Die anderen Spieler sollten sich separat hinter der Bande mit einem Abstand von zwei Metern aufhalten. Beim Warmmachen dürfen sie keinen Kontakt mit dem Innenraum haben." Das gute alte Warmmachen hinterm Tor hätte sich damit wohl auch erledigt.

Und:"Ein ausgewechselter Spieler darf sich auch nicht auf die Bank setzen und müsste sofort ab in die Kabine und darf sich nicht zu anderen Einwechselspielern stellen." Schnippe weiß:"Da müssen die Trainer schon Einfallsreichtum haben." 

Diese Kadergrößen-Nummer soll laut Schnippe auch noch in den Durchführungsbestimmungen zeitnah aufgenommen werden.

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