Der westfälische Fußball ist nun auch "divers"

Von Fabian Renger

(29.06.21) Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) schreibt in seiner Pressemitteilung von einem wichtigen Zeichen. Und ja, durchaus, diese Nachricht ist tatsächlich eine wichtige Botschaft - wirklich ein ebensolches wichtiges Zeichen. Worum geht's? Das Geschlecht "divers" hält Einzug in den hiesigen Fußball-Regularien. Endlich, möchte man meinen.

Zum Beginn der Saison 2021/22 wurden in der Spielordnung des Westdeutsche Fußballverbandes (WDFV) Regelungen für Personen eingefügt, die sich dem diversen Geschlecht zugehörig fühlen. Bisher gab es einen passenden Rechtsrahmen für diese Personengruppe im WDFV-Gebiet nicht. Der § 8 Spielberechtigung wurde jetzt entsprechend um einen speziellen Passus erweitert.

Selbstständige Entscheidung

Marianne Finke-Holtz, Vorsitzende des WDFV-Frauenfußball-Ausschusses und FLVW-Vizepräsidentin, erklärt die Änderungen in der Presseinfo: "Diverse Personen können nun selbstständig entscheiden, ob die Spielberechtigung für eine Frauen- und Herrenmannschaft erteilt werden soll. Gleiches gilt, wenn sich Personen im Transitionsprozess (geschlechtsangleichende Maßnahmen; Anm. d. Red.) befinden oder bereits ihren Vornamen auf der Grundlage des Transsexuellengesetzes geändert haben."

Durch die Änderungen in der Spielordnung - die auch im FLVW-Gebiet Bestand hat - möchte der Verband diesen Menschen die Möglichkeit geben, auch weiterhin am Fußballspiel teilzunehmen. Der nötige Rechtsrahmen wurde nun geschaffen.

Darüber hinaus reagiert der Verband mit den Änderungen auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes aus dem Jahr 2017, mit welcher die Einführung eines dritten Geschlechts im Geburtsregister gefordert wurde. Die Einführung des Geschlechtes "divers" wurde vom Bundesgesetzgeber bereits vollzogen.