Göcke sagt "Goodbye!"

Von Christian Lehmann

(28.06.21) Nach so einem Kader hätte sich vor einigen Jahren wohl jeder Oberligist die Finger geleckt: Für sein Abschiedsspiel am Samstag um 15 Uhr im Salvus Stadion hat sich Emsdetten 05-Torwartlegende Pascal Göcke (40) eine Schar hochdekorierter Weggefährten eingeladen - und fast alle werden kommen. Ein angemessener Rahmen für das letzte Spiel des langjährigen Schnappers, der auf über 20 erfolgreiche Jahre im überkreislichen Fußball zurückblickt.

Einige Spieler aus dem aktuellen Nullfünf-Kader waren noch gar nicht geboren, als Pascal Göcke im Jahr 1998 in die erste Mannschaft der Nullfünfer, damals trainiert von einem gewissen Klaus Bienemann, aufrückte. Weil es zunächst an der Nummer eins Holger Minnebusch keinen Weg vorbei gab, folgte 2000 der Wechsel zum SV Wilmsberg, wo Göcke sieben Jahre lang um die Meisterschaft in der Bezirksliga mitspielte. "Diese Zeit hat mich sehr geprägt, damals habe ich viele gute Jungs kennengelernt", erinnert er sich an die Spielzeiten unter Bernd Kipp und später Guido Berlekamp. 

Zweifache Rückkehr

Zweimal kehrte "Passi" anschließend an den Wasserturm zurück: In der Saison 2007/08 kam er unter Coach Andreas Höppner nur selten zum Einsatz, ein Jahr später ging's zu Borussia Emsdetten. Nachdem ihn Hans-Dieter Jürgens 2011 zurück gelotst hatte, folgte die laut Göcke schönste Zeit seiner Laufbahn - inklusive des Aufstiegs in die Landesliga 2015 mit Spielertrainer Christian Bienemann. Im Kasten hatte dieser stets die Qual der Wahl zwischen Göcke und dem ebenso hochveranlagten Nico Menebröker - ein absolutes Luxusproblem. "Christian wusste nie, wen er spielen lassen sollte. Manchmal hat er bei der Aufstellung nur zehn Namen auf die Tafel geschrieben und uns den Stift in die Hand gedrückt. Es war ein großes Vertrauen für beide Torhüter da", erinnert sich Göcke.

Eigentlich wollte der Keeper bereits 2018 nach einer schweren Verletzung (Schien- und Wadenbeinbruch, Syndesmosebandriss) die Handschuhe einmotten, doch er entschied sich anders. "So wollte ich nicht aufhören", berichtet er. Dass zwei von Corona zerschossene Spielzeiten folgen würden, konnte er damals nicht ahnen. Nun ist es aber wirklich gut gewesen, findet er. "Die Gespräche in der Kabine sind nicht mehr mein Ding. Das ist inzwischen eine andere Generation. Die Zuschauer haben zuletzt schon immer gefragt 'Wann hört der endlich auf?'", sagt er lachend. Seine Nachfolger Steffen Söndgen und Maik Voß wird er als Torwarttrainer in ihrer Entwicklung begleiten, aber selbst aktiv sein möchte er nicht mehr. "Man soll ja niemals nie sagen, der Pass bleibt auch bei Nullfünf. Ich hoffe aber, dass das nicht mehr nötig sein wird."

Druck für die "Erste"

Eines von insgesamt drei Dritteln wird Göcke am Samstag im Tor der Bezirksliga-Truppe bestreiten, die übrige Spielzeit mit seinen Kumpels aus früheren Tagen (Anm.: Wer dabei ist, lest ihr weiter unten). Gecoacht wird die Kombo von Roland Westers und Spielertrainer Alois Fetsch. Die Vorfreude bei Göcke ist groß: "Ich glaube, dass schon ein bisschen was los sein wird. Die erste Mannschaft kann sich eigentlich nur blamieren", gibt er grinsend an. Der Eintritt zum Event ist frei, allerdings wird am Eingang zum Stadion ein Spenden-Schweinchen aufgestellt. Göcke: "Damit ich den Jungs nach dem Spiel auch ein paar Kisten Bier hinstellen kann..."

"Allstar"-Kader für "Passi's Abschiedsspiel":

Pascal Göcke, Marco Bensmann, Juan Bunuel, Francesco Catanzaro, Christian Alaze, Denis da Silva, Daniel Apke, Alois Fetsch, Uwe Feye, Marcus Fischer, Jens Schnellenberg, Christian Lammers, Marcel Langenstroer, Marcus Meinigmann, Nico Menebröker, Nico Niemeyer, Patrick Teriete, Florian Quabeck, Michael Rintelen, Christopher Schultejahn, Serdar Hizlitürk, Stefan Bettmer, Thomas Gebauer, Thorsten Recker, Ugur Birdir, Bastian Volkert, Tim Wagner, William Gladisch, Ramadan Moussa

Trainer: Roland Westers, Alois Fetsch