Regionalliga West
Sportfreunde Lotte entlassen Wübbenhorst
Von Christian Lehmann
(15.12.20) Nun also doch! Imke Wübbenhorst ist nicht mehr Trainerin der Sportfreunde Lotte. Dies teilte der Regionalligist am Dienstagmorgen in einer Pressemitteilung mit. Der bisherige Co-Trainer Andy Steinmann wird die Mannschaft im letzten Punktspiel des Jahres gegen den SC Wiedenbrück betreuen. Eine weitere unerwartete Wendung nach zuletzt turbulenten Wochen am Lotter Kreuz.
"Imke Wübbenhorst ist nicht mehr Trainerin der Sportfreunde. Die Entscheidungsträger haben sich nach der letzten Heimniederlage einmütig darauf verständigt, Wübbenhorst mit sofortiger Wirkung freizustellen. Aufgrund der bedrohlichen Tabellensituation haben die Sportfreunde Lotte beschlossen, Cheftrainerin Imke Wübbenhorst per sofort von ihren Aufgaben zu entbinden", heißt es in der Mitteilung des Klubs, in der sich auch der Vorsitzende Sven Westerhus äußerte: "So wie bisher kann und soll es nicht weitergehen. Das muss sofort in den Kopf jedes einzelnen Spielers. Wir erwarten nun, dass die Mannschaft auch mehr Punkte für das sportliche Überleben sichert." Der Entschluss zur Trennung von Wübbenhorst sei gemeinsam vom Vorstand und der Sportlichen Leitung getroffen worden, am Dienstag wurde der Aufsichtsrat informiert.
Manfred Wilke: "Klassenerhalt immens gefährdet"
"Ich glaube, dass wir gerade in dieser Gesamtsituation sehr vernünftig abgewogen haben, um dann zu einer Entscheidung zu kommen. So soll es nicht weitergehen", wird auch Oliver Kreienbrink in der Mitteilung zitiert. Der dritte Vorsitzende des Vereins hatte nach der 0:2-Heimniederlage am Samstag und der tränenreichen Pressekonferenz mit Wübbenhorst noch einen möglichen Verbleib der 32-jährigen Übungsleiterin in Aussicht gestellt. Manfred Wilke, Sportlicher Leiter des Tabellen-19., erklärt: "Der Klassenerhalt ist aufgrund der negativen Entwicklung in der gegenwärtigen Konstellation immens gefährdet." Daniel Körber, Leiter der Lizenzspieler-Abteilung, ergänzt: "Es ist für uns neben der sportlichen auch eine sehr schwere emotionale Entscheidung, die wir getroffen haben." Wübbenhorst habe wegen ihrer sympathischen Art und Fachkompetenz große Wertschätzung im Team genossen, die sportliche Situation habe nun aber keine Alternative zugelassen.
Nun also Andy Steinmann. Der 35-jährige A-Lizenzinhaber stammt aus Hattingen, spielte als Aktiver unter anderem bei der TSG Sprockhövel, Schalke 04 II, den Sportfreunden Lotte, der SG Welper und beim SV Rödinghausen. 2018 wurde er U19-Trainer bei den Sportfreunden, zuvor war er sieben Jahre lang Co-Trainer des SV Rödinghausen unter Mario Ermisch und Alfred Nijhuis gewesen. Der Verein schätzt am Übungsleiter vor allem "seinen sehr guten Draht zu den Spielern und seine Fähigkeit, komplexe Sachverhalte einfach zu formulieren", wie es in der Vereinsmitteilung heißt. "Ich bin von dieser Mannschaft und ihrem Potential felsenfest überzeugt", betont Steinmann.