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Ein Fight ohne Sieger
Von Fabian Renger
(06.02.21) Bereits im Namen ist Musik drin: Gianluca Marzullo. Ende Januar wechselte er vom Wuppertaler SV zu RW Ahlen. Wie bei seinem Debüt gegen die U23 des 1. FC Köln in der Vorwoche beorderte ihn RWA-Coach Andreas Zimmermann im Kellerduell bei den SF Lotte in die Startelf. Das Spiel zwischen dem Drittletzten und den jetzt sogar auf den letzten Rang abgerutschten Ahlenern endete 1:1 (1:0). Tragische Figur des Tages: Eben jener Gianluca Marzullo.
Was hatte der 30-Jährige Bock. Das war mächtig. Lottes Hintermannschaft hatte jedes Mal kräftig was zutun, sobald Marzullo Gas gab. Er hatte sich wohl gedacht: Ach, was der Wind da draußen kann, das kann ich auch. Im Schneetreiben am Autobahnkreuz hatte er allerdings nur das Glück vergessen. Im ersten Durchgang traf er erst den Pfosten (10.), später die Latte (32.), danach zielte er nach Ablage von Ilias Anan einen Müh links vorbei am Lotter Gehäuse um Tormann Jhonny Peitzmeier (34.). Herrschaftszeiten, der war wild, der Marzullo.
Ahlen startet mit viel mehr Schwung
Ärgerlich halt für ihn, dass er keine Bude zustande brachte. Er hätte sich es verdient. Sowieso: Ahlen war druckvoller als die Hausherren. Viel, viel druckvoller. "Wir haben es überhaupt gar nicht umsetzen können, was wir in der Woche besprochen haben", monierte ein etwas geknickter SFL-Trainer Andy Steinmann im Nachgang.
Er bemängelte viele lange Bälle ohne Abnehmer, viele Fehlentscheidungen im Spiel nach vorne. So musste - natürlich - ein Standard für Lottes Führung herhalten. In diesem Fall ein Strafstoß. Den verwandelte Kapitano Timo Brauer sicher (22.). Ahlens Sebastian Mai hatte zuvor Justin Plautz zu Fall gebracht. Davon abgesehen, tauchte Lotte ein einziges Mal vorm Ahlener Tor auf. Leon Demaj war gegen Gäste-Schnapper Bernd Schipmann jedoch zweiter Sieger (8.).
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Allgemein betrachtet war die Partie kein Leckerbissen. Nein, nein, damit wir uns nicht falsch verstehen: Ein Einstellungsproblem hatten sie hüben wie drüben nicht. "Wir haben zwei Mannschaften gesehen, die wollten und Gas gegeben haben", meinte auch Zimmermann. Abstiegskampf pur eben. Was angesichts des Wetters eben auch bedeutete: Das Spiel erwärmte nicht so wirklich.
War aber ja auch klar. Halbzeit zwei blieb ähnlich. Ahlen hatte weiterhin die Hosen an, blieb diesmal - auch Kollege Marzullo übrigens - ohne zwingende Gelegenheiten. Für die Hausherren sprangen nicht mehr als Halbchancen durch Leon Demaj (49./56.) oder ein Kopfball von Jesse Tugbenyo heraus (60.). "Wir wollten eigentlich das 2:0 machen, aber wir haben irgendwie keinen Zugriff bekommen. Die Außenverteidiger waren immer extrem frei", kommentierte Leon Demaj die Geschehnisse.
1:1? "Das war überfällig!"
Stattdessen schlug die Minute des zur Pause eingewechselten Luca Steinfeldt auf der Gegenseite. Der in Laer wohnhafte Ex-Kicker von Preußen Münsters U23 ging auf Peitzmeier zu, scheiterte erst, nach einer abermaligen Hereingabe war er dann aber erfolgreich - mit der Hacke! Der Ausgleich und zugleich der Schlusspunkt (61.). "Das war überfällig", bemerkte Zimmermann. "Wenn bei Ahlen ein bisschen der Spielfluss drin ist, kommen Pässe an, die eigentlich nicht ankommen. Und wir leisten uns Fehler, die eigentlich nie passieren dürfen", so Demaj.
In der Schlussphase warf Lotte noch einmal alles nach vorne, jedoch ohne es lichterloh brennen zu lassen in der Ahlener Box. Steinmann bezeichnete den gesamten Auftritt als "Hauruck-Fußball". Ein treffender Ausdruck. Letztlich ein Punkt, der auf keiner Seite Glückshormone freisetzt. Doch wie sagte es nach Spielschluss auch Leon Demaj: "Ein 1:1 ist besser als null Punkte und nichts." Und wer weiß, wozu dieser Zähler unterm Strich noch gut ist...
SF Lotte - RW Ahlen 1:1 (1:0)
1:0 Brauer (22./FE), 1:1 Steinfeldt (61.)
