Kein Siebenarmiger und kein Spitzenreiter

Von Fabian Renger

(01.02.19) Nein, es ist niemand über Nacht kurzfristig erblindet. Denn es ist tatsächlich abgesetzt, das Match zwischen Bezirksliga-Spitzenreiter SuS Neuenkirchen und der SG Sendenhorst. Eigentlich hätte Neuenkirchen den Tabellenelften am Samstagabend um 19.15 Uhr empfangen. Doch:"Wir waren absolut nicht spielfähig, so viele Verletzte hatten wir", erklärt Frank Stob-Schlögl, Trainer der SGS, die Absage.

Nur sieben Spieler hätte er zur Verfügung gehabt, mit dabei wäre obendrein ein angeschlagener gewesen mit Christian Funke. Dieser hat momentan an einer Sehnenentzündung im Schulterbereich zu knabbern, ein Einsatz wäre nicht ratsam gewesen. Kurzfristig fragten die Martinistädter schließlich in Neuenkirchen und beim Staffelleiter nach, ob eine Verlegung möglich sei. Es bestanden keinen Einwände, neu angesetzt ist die Partie für den 28. Februar.

"Ich bin dankbar dafür, dass Neuenkirchen ganz spontan zugestimmt hat", freut sich Stob-Schlögl, der ansonsten wenig Spektakuläres aus Sendenhorst zu berichten hat. "Nein, wir haben keinen siebenarmigen Jugoslawen verpflichtet", wehrt Stob-Schlögl die Nachfrage lachend ab. Eigentlich schade, aber dann können wir uns ja dem aktuellen Spieltag widmen, der auch ohne Sendenhorst und Spitzenreiter spannend wird - vor allem gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz unten.

Arminia Ochtrup - TuS Recke (Samstag, 18 Uhr)
Die Ochtruper hatten bis zum vergangenen Spieltag die gefährlichste Angriffsreihe. Dann lief es gar nicht rund und sie verloren ihre Partie in Everswinkel. Noch blöder: Auch Thorben Steenweg fehlt den Arminen vorerst. Er zog sich einen Bänderriss zu, Lichtblick war die Nachwuchskraft Lennart Engels. Der A-Jugendliche schaffte gar einen Treffer. Der Gast ist aber kein angenehmer, erst in der Vorwoche mischte der TuS den Tabellenführer auf und hielt richtig gut dagegen.
Heimspiel-Tipp: Ochtrup kassierte die erste Pleite sieben ungeschlagenen Spielen. Der TuS hat in diesem Jahr noch nicht gepunktet. Ganz klar, dass Recke 26:22 triumphiert.

DJK Coesfeld - TV Kattenvenne (Samstag, 19 Uhr)
Wer soll die eigentlich schlagen? Der TV Kattenvenne bleibt dem SuS Neuenkirchen im Nacken, der dürfte dessen heißen Atem noch richtig spüren. Vier Siege in Folge sind's, mal knapp, mal deutlich: Der TVK geht derzeit als die Unstoppablen in die Geschichte ein. News gibt's derweil bei den Coesfeldern, wo sich unter der Woche herausstellte: Sven Holz wird definitiv in sein zweites Jahr als Trainer der Handballer gehen. Das berichtete nun die Allgemeine Zeitung.
Heimspiel-Tipp: Irgendwann endet jede Serie. Aber nö, Kattenvennes nicht. 25:23 für die Gäste. Punktgleichheit an der Tabellenspitze.

SC DJK Everswinkel - HSG Hohne/Lengerich (Sonntag, 17 Uhr)
Everswinkel auf Platz sieben gegen die Lengericher, die derzeit auf Rang zehn weilen. Ein Mittfeld-Mief, der dieses Spiel umgibt. Für Everswinkel geht die Tendenz nach den vier Punkten aus den beiden bisherigen Matches in diesem Kalenderjahr schnurstracks nach oben, die HSG wartet nun schon seit Anfang Dezember auf einen Erfolg. In der Vorwoche wäre derweil wohl mehr drin gewesen für die Tecklenburger als bloß ein 26:26 in Roxel. Dort verwarfen die sieben Männer von Daniel Bieletzki einfach zu viel gutes Zeug.
Heimspiel-Tipp: Beim ersten Mal tut's bekanntlich immer weh, wie man oft hört. Everswinkels erste Niederlage dieses Jahres ist aber besonders schmerzhaft, mit der letzten Sekunde verliert die Truppe von Thomas Steinhoff 32:33.

Sparta Münster - Eintr. Hiltrup (Sonntag, 18 Uhr)
Hiltrup verlor knapp gegen die WSU - trotz deutlichem Pausenrückstand. Besonders variantenreich war hier das Angriffsspiel der Eintrachtler. 3:2:1-Deckung oder 6:0: Beides war dabei. Trainerassistent Marcel Graefer war zumindest technischerseits zufrieden mit dem Dargebotenen. Auch mit drei Treffern Rückstand unterlag Sparta - und zwar in Kattenve. Und da zeigten die Münsteraner eine töfte Moral und gutes Rückraum-Spiel.
Heimspiel-Tipp: Das riecht nur so nach einem Remis...27:27.

WSU - Ibbenbürener SpVg 98 (Sonntag, 18 Uhr)
Die WSU hatte kaum Probleme mit Hiltrup. Das 26:23 gegen die Eintracht in der Vorwoche war ein klassischer Start-Ziel-Sieg, der bereits zur Halbzeit eigentlich eingetütet war. Lustigerweise folgt die Sportunion einem interessanten Trend: Sei dem 11.11.2018 (31:30 über Burgsteinfurt) folgt auf einen Sieg stets eine Niederlage. Das ist bemerkenswert konstant inkonstant, was Stefan Hamsens Mannschaft da abliefert. Ein Traum für jeden Wettkönig. Die ISV scheint sich in diesem Jahr nach negativem Trend zum Vorjahresende etwas eingerooved zu haben und ist bisher noch ungeschlagen in diesem Kalenderjahr.
Heimspiel-Tipp: Das Spiel Dritter gegen Vorletzter ist auch das Ende der Warendorfer Unkonstanz - die WSU siegt 30:22. Lockeres Ding, bei Ibbenbüren geht gar nix.

TB Burgsteinfurt - BSV Roxel (Sonntag, 18 Uhr)
Das Duell der Kellerasseln. Ganz unten stehen die Stemmerter Gastgeber, einen Platz davor die Roxeler. Der BSV holte sich zuletzt immerhin mal einen Zähler, es war der dritte der ganzen Saison. Aua. Aber auch das eint die beiden Teams: Denn auch Burgsteinfurt punktete in der Vorwoche und spielte 30:30 gegen die ISV. Ist der Sprech von einem Schneckenrennen vielleicht langweilig, er stimmt in jedem Fall.
Heimspiel-Tipp: Ein ganz, ganz, ganz spannender und umkämpfter Fight. Mit dem besseren Ende für Roxel, das 35:34 gewinnt. Es ist auch ein Tag der offenen Tore.