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Watschentanz in Kinderhaus


Von Andreas Teipel

(04.03.18) Ein taktisches Spielchen um die Positionen in der Tabelle? Nein, davon war die Landesliga-Begegnung zwischen Westfalia Kinderhaus und der SG Sendenhorst weit entfernt. Hoch her ging es im Kinderhauser Schulzentrum zwischen dem Elften und Neunten der Liga, die nach dem 28:27 (14:12)-Sieg der Westfalia die Plätze im Tableau tauschten. Dabei spielte die linke Hand von Jonas Rottstegge eine ganz besondere Rolle.

Es war vor allem die zweite Hälfte, die vor Spannung nur so strotzte. Angetrieben vom Sendenhorster Trommel-Quartett und Kinderhauser Fangesängen kam man sich bisweilen vor, wie beim bayrischen Watchentanz. Haust Du mir einen rein, hau' ich Dir einen rein. Machst Du einen Fehler, mach' ich auch einen Fehler. Hin und her ging es, und wer zuerst zuckte, hatte noch längst nicht gewonnen.

So hatte die Kinderhaus Zwei-Tore-Führung, die teuer bezahlt wurde durch eine schlimme Knieverletzung des gerade erst wiedergenesenen Michael Dreskornfeld, nur kurze Zeit Bestand. Schnell glich Sendenhorst durch Thomas Czervenka zum 16:16 aus - das Spielchen konnte also beginnen.

Spielerisch schön war es nicht, was beide Mannschaften darboten - dafür beherzt, voller Tempo, Kampf und Widerstand. Herrlich! Fünf Zeitstrafen in den letzte 20 Minuten, zwei Rote Karten, Verwarnungen an Spieler und Trainer und Siebenmeter noch und nöcher. Immer wieder glich Sendenhorst den Spielstand aus, ließ Kinderhaus nur einmal mit mehr als einem Tor auf 28:25 davonziehen, holte aber auch diesen Vorsprung wieder auf. Fast zumindest.

Kommen wir also zur Schlusssequenz: Kinderhaus führt 28:27, hat Ballbesitz und muss jetzt entweder ein Tor schießen, um zu gewinnen, oder die Uhr runterspielen. Ballverlust, Gegenangriff, Foul, Pfiff, Siebenmeter. Für Sendenhorst tritt Jens Hunkemöller als Schütze an. Westfalia tauscht den Torhüter, und so steht nur noch Jonas Rottstegge zwischen dem Schützen und dem Ausgleich. Und dann fährt sie aus, die linke Hand des Keepers; ein kurzes Klatschen - und der Ball fliegt neben das Tor. Das Spiel ist aus und Rottstegge ist der Held des Tages.

"Das war eine super Mannschaftsleistung, und wenn Du zuhause nur 27 Gegentore bekommst, muss Du auch gewinnen. Das haben wir heute getan", zog Westfalia-Trainer Sebastian Dreiszis zufrieden Bilanz. Sein Gegenüber Claudius Heyna zeigte sich erwartungsgemäß gedämpfter Stimmung: "Wir sind die ganze Zeit nur hinterher gelaufen, sind nicht einmal in Führung gegangen. Hätten wir in der ersten Hälfte nicht so viele Fahrkarten geschossen, hätten wir hier heute gewonnen."

So endete ein dramatisches Spiel, das noch weit mehr Geschichten in sich barg. Aber davon, liebe Kinderchen, erzähl' ich euch im Laufe der Woche ;) Jetzt solltet ihr euch nochmal zurücklehnen und das folgende Video von der Schlussszene genießen - sofern ihr nicht aus Sendenhorst seid.

Tore für Kinderhaus: Kohl (10/2), Siering (7), Berger (3), Leenings (3), Bieletzki (2), Schulz (1), Dreskornfeld (1), Spreer (1)
Tore für Sendenhorst: Jens Hunkemöller (10), Martin Kleikamp (7), Cervenka (3), Matth. Kleikamp (3), Jörg Hunkemöller (1), Haake (1), Mönig (1)



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