Die Abwehr entscheidet das Derby

Von Nils Uhlig

(20.12.21) Trainer lieben es, wenn ein Matchplan funktioniert! So auch Loxtens Reservecoach Thilo Stinhans, der seiner Mannschaft eine etwas offensivere Ausrichtung in der 5:1-Deckung verordnete und damit Hesselteichs sonst so starken Rückraum kalt stellte. Der 28:20 (15:9)-Sieg gegen die benachbarte Spvg. war auch deshalb verdient, da den Gästen in ihrem eigenen Wohnzimmer emotional die Bereitschaft fehlte dagegen zu halten.

"Im ersten Durchgang hat Loxten uns emotional geschlagen, auf jeden Fall", musste Hesselteichs Trainer Dennis Laumann dann auch eingestehen. Nach fünf Minuten erzielte Janis von Ameln zwar noch den 3:3-Ausgleich und Loxten II kassierte kurz darauf eine doppelte Zeitstrafe, doch der folgende Siebenmeter von Erik Springer fand nicht den Weg ins Tor und war der Weckruf für die Oberliga-Reserve. Noch in doppelter Unterzahl erzielte Rechtsaußen Jan-Lukas Temme die 4:3-Führung nach knapp neun Minuten. Wieder vollzählig erhöhte der elffach erfolgreiche Linksaußen Simon Nolte zwei Minuten später zur 6:3-Führung für die Gastgeber. 

Kurz vor der Halbzeit ein weiterer Nackenschlag

"Wir haben Kattenbaum und Uhlmann hoch angenommen und versucht die Wege zur Mitte zu unterbinden", erläuterte Stinhans seinen Plan. Und der ging weiterhin auf. Nach 21 Minuten erzielte Rückraumspieler Julian Müller die 9:5-Führung für die Hausherren. Nach dem 11:7 durch Loxtens Timo Linkert sah Müller allerdings eine Zweiminutenstrafe und dieses Mal nutzte Hesselteich die Überzahl besser. Kevin Stöwe traf zum 11:8 und es gab zusätzlich erneut eine Zeitstrafe für Loxten.

Genauso war der Ablauf nach dem 11:9 durch Janis von Ameln. Stinhans nahm seine Auszeit und forderte von seinem Team mehr Cleverness in der Abwehr ein und sorgte damit für eine merkliche Stabilisierung. Und einer drehte jetzt auf. Linksaußen Simon Nolte merkte man an, dass er das Derby unbedingt gewinnen will und seine Mitspieler setzten ihn jetzt gut in Szene. Drei Nolte-Tore und ein Rückraumtor von Timo Linkert später lag Loxten noch vor der Pause mit 15:9 in Führung. "Da haben wir uns ein bisschen doof angestellt und statt mit minus vier gehst du dann mit minus sechs in die Kabine", sagte Spvg.-Coach Laumann.

Letzter Pass kommt an

Nach der Pause stellten die Gäste ihre Abwehr von 5:1 auf eine defensivere 6:0-Variante um. Damit hatte Loxten II noch in der Vorwoche Probleme gehabt. "Dieses Mal haben wir aber den letzten Pass bis zum Außen gespielt und nicht versucht den Block zu überwinden", freute sich Stinhans über den Lernprozess. So zog sein Team nach der Halbzeit direkt auf 19:11 durch einen Nolte-Siebenmeter davon. Hesselteich verkürzte zwar noch einmal auf 20:15, doch mehr war an diesem Abend nicht drin.

Am Ende stand ein deutlicher 28:20-Sieg der Gastgeber und der Sprung auf Platz 8. "Wir haben das Derby mehr angenommen und somit sah das auch souverän aus. Die Jungs haben das auch cool runtergespielt. Eine geschlossene Mannschaftsleistung", lobte Stinhans sein Team. Hesselteich hingegen klebt weiterhin am Tabellenende fest. "Wenn das Christkind nicht gnädig ist, werden wir es auch nicht mehr über den Strich schaffen. Da muss der Knoten im neuen Jahr endlich platzen, sonst wird es ganz schwer", gibt sich Laumann keinen Illusionen hin.

Tore für Loxten II: Simon Nolte (11/4), Jan-Lukas Temme (5/1), Timo Linkert (4), Julian Müller (2), Jonas Mittendorf (2), Marcel Hermann (2), Linus Stieler (1), Fabian Redecker (1).

Tore für Hesselteich: Julius Uhlmann (3), Jannik Mittendorf (3), Jan Wagemann (3), Janis von Ameln (3), Kevin Stöwe (2), Andreas Kattenbaum (2), Erik Springer (1), Jannik Fromme (1), Louis Kleinebecker (1), Jan Mescher (1).