Everswinkel steht am Abgrund

Von Nils Uhlig

(24.04.22) Das hatte sich die DjK sicherlich ganz anders vorgestellt. Gegen den sonst für seine Auswärtsschwäche bekannten TuS Müssen-Billinghausen verschlief die Steinhoff-Sieben den Start komplett. Die 28:36 (11:16)-Niederlage in dem enorm wichtigen Spiel bedeutet für Everswinkel, dass der Abstieg fast nur noch durch ein Wunder abzuwenden ist. Denn aus den letzten zwei Spielen braucht der SC mindestens drei Punkte und am letzten Spieltag gehts zum Spitzenreiter. Müssen hingegen hat mit 20 Punkten ein weiteres Jahr Landesliga sicher gebucht.

"Die ersten 20 Minuten waren eine Katastrophe. Wenn du um deine letzte Chance spielst die Klasse zu halten, dann musst du ganz anders auftreten", war Thomas Steinhoff überhaupt nicht einverstanden mit der Einstellung seiner Mannschaft. Die hatte in der Anfangsphase vor allem Probleme das Müssener Kreisläufer-Spiel zu unterbinden. Malte Begemann nutzte die ungewohnten Freiräume eiskalt aus und traf direkt zweimal zum 0:2. Bis zum 2:7 hatte der TuS-Kreisläufer bereits vier Treffer auf dem Konto. Nach 17 Minuten erzielte er mit seinem sechsten Tor die 5:10-Führung der Gäste. Auch in der Folge lief bei Everswinkel nicht viel zusammen und Müssen erhöhte nach 26 Minuten auf 9:16. 

Müssen bucht den Klassenerhalt

"Ohne überheblich klingen zu wollen müssen wir bis zur Halbzeit eigentlich mit zehn Toren führen", sah TuS-Coach Axel Helmold, wie seine Mannschaft klarste Chancen ausließ und Everswinkel so zur Pause mit dem 11:16 von Christopher Kleibolt auf fünf Tore herankommen lässt. Everswinkel veruschte es im zweiten Durchgang mit offensiveren Deckungsvarianten, doch die 5:1 und auch die 4:2-Variante zeigten zunächst wenig Wirkung. Die Gäste aus Müssen hingegen zeigten, warum sie als erste Mannschaft der Liga ein weiteres Jahr in der Landesliga buchten.

Mit viel Tempo in den Aktionen und deutlich mehr Entschlossenheit agierten sie im Angriff. So verwunderte es kaum, dass Steinhoff nach gut 40 Minuten gezwungen war seine zweite Auszeit zu legen. 15:24 stand es zu diesem Zeitpunkt bereits. Everswinkel versuchte nun mit einer extrem offensiven 3:3-Deckung Ballgewinne zu generieren, um den Abstand zu verkürzen. Doch auch wenn das ein ums andere Mal gelang, war besonders der Angriff der Hausherren viel zu harmlos, um Müssen ernsthaft in Gefahr zu bringen.

Jetzt hilft nur noch ein Wunder

So war spätestens beim 21:31 durch Rechtsaußen Fabian Diekmann die Messe gelesen und der TuS feierte seinen erst dritten Auswärtserfolg. Everswinkel blieb lediglich etwas Ergebniskosmetik. "Mit der offensiven Deckung wurde es ab der 40. Minute vogelwild, trotzdem war der Sieg nie gefährdet. Das war eine geschlossen gute Mannschaftsleistung", lobte Axel Helmold sein Team und freut sich bereits auf das kommende Heimderby gegen Hillentrup.

"Das ist natürlich sehr schade. Ich weiß aber auch ehrlich nicht, wie man so auftreten kann. Der Sieg für Müssen geht völlig in Ordnung. Wir haben es ihnen viel zu leicht gemacht. Wir hatten viel zu wenig Bewegung im Spiel", bemängelte Steinhoff. In den letzten zwei Partien muss also nicht nur eine deutliche Leistungssteigerung her, sondern ein Wunder, um den Klassenerhalt doch noch zu realisieren

Tore für Everswinkel: Christopher Kleibolt (10/6), Jan-Henrik Helmig (4), Daniel Komor (3), Lukas Lüchtefeld (3), Dennis Mosebach (3), Phil Kruse (2), Marvin Schänzer (2), Marvin Sand (1).

Tore für Müssen-Billinghausen: Malte Begemann (8), Lukas Hansen (5), Fabian Diekmann (5), Dennis Nold (5/1), Felix Henrich-Held (4), Christopher Kaltenberg (3), Fynn Schlüter (2), Karsten Neuser (2), Niklas Beermann (1), Timm Fichtler (1)