Müssen in letzter Sekunde

Von Nils Uhlig

(06.03.23) Im Verfolgerduell zwischen Jöllenbeck II und Müssen/Billinghausen dauerte es exakt 60 Minuten bis ein Sieger feststand. Loxten II rutscht schlägt sich selbst und Ennigerloh kann den Oerlinhauser Angriffsdrang nicht über die volle Distanz stoppen. Hier sind die Quickies:

TSV Bösingfeld - SF Loxten II 27:25 (13:11).

Die Jungfrösche hätten den Vorsprung auf den TSV auf vier Punkte ausbauen können. Der Kader war allerdings, wie in der Vorwoche bei der Niederlage in Bielefeld deutlich dezimiert. Dennoch führten die Gäste nach neun Minuten mit 2:3 durch Kreisläufer Fabian Redecker. Hannes Heitkamp drehte die Partie dann aber mit einem Doppelschlag zum 5:3 für die Gastgeber. Loxten II kämpfte sich bis zum 10:9-Anschluss von Moritz Möllmann ins Spiel, nur um dann zum 12:9 abreißen zu lassen. Zur Pause verkürzte Rechtaußen Temme wenigstens wieder zum 13:11.

Die ersten elf Minuten nach Wiederanpfiff verschliefen die Gäste dannn komplett. Nach 41 Minuten traf Sören Empting für die Hausherren zur 20:13-Führung und Gäste-Coach Stinhans nahm seine Auszeit. Er schien das passende Rezept parat zu haben, denn sein Team holte in der Folge Tor um Tor auf. Nach 48 Minuten traf Kim Dreger zum 22:18. In Überzahl schaffte Jonas Mittendorf dann vier Minuten vor Ende sogar das 24:22 und Heitkamp sah eine weitere Zweiminuten-Strafe. Doch Nico Korbach traf in Unterzahl zum 25:22 und auch Sören Empting schaffte mit einem Mann weniger das 26:23. Für Empting war dann aber eineinhalb Minuten vor Schluss mit einer weiteren Zeitstrafe Ende im Gelände und Bösingfeld musste den Vorsprung über die Zeit retten. Marvin Wernecke verkürzte schnell zum 26:25 und noch immer waren 50 Sekunden auf der Uhr. Bis 15 Sekunden vor Ende spielte Bösingfeld die Zeit runter, dann nahm sich Jakob Meier ein Herz und brachte die Kugel irgendwie im Netz unter. "Heute haben wir uns eiskalt selbst geschlagen mit fünf verworfenen Siebenmetern. Wir waren nicht gut und Bösingfeld bringt uns mit Fehlern ins Spiel zurück, aber wir waren heute einfach nicht wach genug", analysierte Stinhans.

Tore für Bösingfeld: Sören Empting (7), Hannes Heitkamp (6/3), Can Luca Sagir (4), Nico Korbach (4), Jakob Meier (3), John Ellmer (1), Denis Siepert (1), Lukas Hoppenberg (1).
Tore für Loxten: Friedrich Westerbeck (8/2), Marvin Wernecke (4), Jonas Mittendorf (4), Kim Dreger (3), Jan-Lukas Temme (3), Fabian Redecker (1), Moritz Möllmann (1), Ben Soltan (1).

TV Ennigerloh - TSV Oerlinghausen 26:30 (12:11).

Die Hausherren starteten konzentriert ins Spiel und ließen den torhungrigen Gästen wenig Raum zur Entfaltung. So stand es nach neun Minuten 4:3 für die Deutsche Eiche und Gäste-Trainer Matze Wieling nahm seine Auszeit. Topshooter Florian Teuber traf direkt danach zwar zum 4:4-Ausgleich, doch der TVE spielte weiter gut mit und legte nach einer Viertelstunde durch Sven Helmig zum 7:5 vor. Mit seinem 8:8 glich Lasse Stenner zwar wenig später wieder aus, doch in Führung gingen die Gäste vor der Pause nicht. Die 12:10-Führung von Helmig verkürzte Stenner immerhin noch zum 12:11-Halbzeitstand.

Nach der Pause war das Match dann zunächst noch enger und kein Team schaffte mehr als ein Tor Vorsprung. Nach knapp 40 Minuten durften die TSVer mit dem 16:17 von Tibor Maske dann immerhin erstmals in den Geschmack einer Führung kommen. Und es schien gut zu schmecken, denn von nun an legte Oerlinghausen vor. Zehn Minuten vor Ende schaffte Helmig den letzten Ausgelich mit seinem 22:22. Dann trafen Stenner und Teuber zum 22:24. Fünf Minuten vor Schluss gelang Malte Pawisa mit dem 24:27 das erste Drei-Tore-Plus der Partie. Helmig hielt weiter dagegen und erzielte das 26:28, doch Pawisa entschied das Spiel mit dem 26:29 eine Minute vor Ende endgültig.

Tore für Ennigerloh: Sven Helmig (11/3), Lennart Kleigrewe (5), Mika Matthies (5), Jan-Henrik Helmig (2), Dominic Zert (1), Thomas Dittrich (1), Christoph Helmig (1).
Tore für Oerlinghausen: Lasse Stenner (8), Florian Teuber (7/3), Tibor Maske (6), Julian Kriemelmann (4), Malte Pawisa (3), Mattis Angermann (2).

TuS 97 Jöllenbeck II - TuS Müssen/Billinghausen 27:28 (15:12).

Das Duell um Platz 2 war bis zum 5:5-Siebenmetertor von Jöllenbecks Julian Jahr ausgeglichen. Dann setzten sich die Gäste bis zur 15. Minute zum 6:10 von Lasse Klocker ab. "Bis dahin haben wir durchgezogen, was einstudiert war. Dann haben wir wohl gedacht es geht von alleine und jeder wollte es individuell lösen", sah Müssens Trainer Jasmin Baltic, wie sein Team komplett den Faden verlor. Nils Grothaus verkürzte zum 9:10 nach knapp 20 Minuten. Zwar gelang Linksaußen Max Ewert noch das 9:11, doch Julian Jahr drehte das Spiel mit einem Dreierpack zum 12:11 und nach Brian Weigangs 13:11, steuerte er auch noch das 14:11 bei. Mit dem gleichen Abstand ging es beim 15:12 in die Pause.

Eine Viertelstunde hielt Jöllenbeck die Führung, ehe Rechtsaußen Tim Schröder den 22:22-Ausgleich erzielte und Maverick Anzer sogar die 22:23-Führung gelang. Jöllenbeck bleib dran und Marius Mühlbeier drehte das Spiel seinerseits mit dem 26:25 und 27:26 zugunsten der Hausherren. Sieben Minuten waren da noch zu spielen, doch in der Schlussphase wurde das Spiel mehr und mehr zur Abwehrschlacht. Anzer netzte drei Minuten vor Schluss zum 27:27-Ausgleich und auch danach war Jöllenbeck nicht mehr erfolgreich. Mit dem letzten Angriff hatte Müssen die Chance zum Sieg und wie schon in Greffen war es Lasse Klocker, der den umjubelten Siegtreffer zwei Sekunden vor Abpfiff erzielte. "Wir haben Moral gezeigt und uns als Mannschaft zurückgekämpft. Am Ende konzentrieren die sich auf Dima Stukalin, der spielt das Ding weiter auf Lasse Klocker und der trifft zum Sieg", freute sich Baltic, der Platz 2 damit festigte.

Tore für Jöllenbeck: Julian Jahr (8/2), Marius Mühlbeier (5/3), Magnus Bojarra (3), Nils Grothaus (3), Christopher Zinn (3), Nico Wittler (2), Brian Weigang (1), Marco Johanndeiter (1), Yannik Descher (1).
Tore für Müssen: Tim Schröder (7), Lasse Klocker (6), Dimitrij Stukalin (6/2), Felix Henrich-Held (4), Maverick Anzer (3), Karsten Neuser (1), Max Ewert (1).