Zwischen Bier und Schaum

von Stephan Meyer

(21.05.18) Eine überraschend deutliche 1:5 (1:3)-Heimklatsche kassierte Arminia Ochtrup am Pfingstmontag gegen den TuS Laer. Auf die Frage, was los gewesen sei, hatte Trainer Frank Averesch so recht keine Antwort: „Ich kann das selber nicht begreifen.“ Auf Laerer Seite sei fast jeder Schuss drin gewesen, seinen Jungs hingegen fehlte das Abschlussglück.

Sinnbildlich dafür war für Frank Averesch eine Szene in der 80. Minute beim Stand von 4:1 für Laer. Ochtrup bekam nach einem Foul von Tobias Kippenbrock einen berechtigten Foulelfmeter zugesprochen. Der eingewechselte Alexander Grotegerd legte sich die Murmel zurecht, scheiterte aber an TuS-Torhüter Marvin Beckonert. Averesch kommentierte wie folgt: „Kein Vorwurf an Alex. Heute hätte jeder andere auch verschossen.“ Dass der Sieg für Laer am Ende in Ordnung ging, verhehlte Averesch nicht: „Aber wir waren keine vier Tore schlechter.“ Dass so etwas mal passieren könne, gerade wenn es um nicht mehr so viel geht, dafür hatte Averesch Verständnis: „Man spielt dann irgendwie zwischen Bier und Schaum.“ Sein Gegenüber vom Laerer Trainergespann, Sinan Celik, war natürlich bestens gelaunt nach dem klaren Sieg, den er auch in der Höhe verdient fand: „Bei den Temperaturen war das top.“

Für Celiks TuS 08 begann die Partie schon furios. Keine 100 Sekunden waren gespielt, als Esad Dresa eine Ecke von Mert Karatoprak per Fuß über die Linie drückte - 0:1. Ochtrups Antwort folgte aber prompt. Einen Ball in die Tiefe nahm Mohammed Sylla auf, scheiterte aber an Beckonert. Den Abpraller netzte Jens Bode schließlich zum Ausgleich ein (9.). In der Offensive war es das mit Zählbarem für die Heimmannschaft. Die Gäste hingegen drehten ab der 30. Minute nochmal richtig auf. Zwei Einzelaktionen brachten schon zur Pause eine beruhigende 3:1-Führung. Erst dribbelte sich Lukas Eissing von links durch drei Mann durch um ins rechte, untere Ecke einzuschieben (30.), dann ließ Nico Stippel mit einer feinen Körpertäuschung zwei Leute stehen und schob cool ins Eck (44.).

Doppelpacker Stippel legte nach dem Pausentee auch den vierten Gäste-Treffer nach, ehe Kai Bröker kurz vor Schluss noch für ein Highlight sorgte, dass Sinan Celik das Prädikat „Weltklasse“ verlieh. Aus halbrechter Position im Sechzehner nahm Bröker die Kirsch volley und beförderte sie direkt in den Giebel - der 5:1-Endstand aus Laerer Sicht.

Arminia Ochtrup - TuS Laer 08 1:5 (1:3)
0:1 Dresa (2.), 1:1 Bode (9.),
1:2 Eissing (30.) 1:3, 1:4 Stippel (44., 71.),
1:5 Bröker (88.).
Bes. Vorkommnis: Ochtrups Grotegerd scheitert mit Foulelfmeter an Beckonert (80.).