Erst verschlafen, dann gewonnen

von Fabian Renger

(17.09.17) "Wir haben die erste Hälfte im Kopf verpennt!" Nein, so richtig zufrieden war Germania Horstmars Coach Andre Rodine nicht mit dem Gastspiel seiner Mannschaft bei Arminia Ochtrup - zumindest bezogen auf die erste Hälfte. In der zweiten Hälfte schüttelten die Horstmarer sich die Müdigkeit aus den Gliedern und spielten Fußball. Am Ende sprang ein 2:0 (0:0)-Auswärtsdreier heraus. Bei einem schwer zu bespielenden Kontrahenten.

"Taktisch war das 80 Minuten hervorragend", lobte Frank Averesch, Ochtrups Seitenlinien-Chef, seine Truppe. Im bewährten 4-1-4-1 ließ man dem Gast und Tabellenführer beim vorgezogenen Match am Samstagnachmittag wenig Chancen, sich zu entfalten. Die Folge: Torchancen waren hüben wie drüben eher Mangelware. Bei Horstmar haperte es bereits im Passspiel, wenig kam an, wenig war aber auch möglich gegen konzentriert verteidigende Hausherren. Das Problem für die Averesch-Boys: Dadurch, dass Tim Niehues fehlte, fehlte es vorne an Spritzigkeit. Einzig Chris Liening hatte mal ab und an so etwas wie eine Chance auf dem Schlappen.

Horstmar oft im Abseits

Und die Gegenseite machte anfangs eher übersichtlich viel aus ihrem Ballbesitz. Das änderte sich nach dem Seitenwechsel. Horstmar lief oft ins Abseits, zweimal wurden Buden von Sven Sunke deswegen noch aberkannt. Trotzdem: Jetzt kamen die Pässe besser, der Druck erhöhte sich, mehr und mehr fand Horstmar den Weg nach vorne. Und dann profitierten die Kicker von einem Fehler des Arminen Steffen Beckmann im Mittelfeld: Daniel Smith eroberte den Ball, gab ihn fluxs weiter zu Ruben Kosakowski. Der ging ab über rechts, im Zentrum stand Steffen Exner und verwandelte flach ins Eck (80.). 

Der Rest ist flott erzählt. Ochtrup warf in dem eigentlich "0:0-Spiel" (Averesch) jetzt mehr nach vorne, machte auf, Horstmar hatte Platz und dann auch bald das 2:0 durch Lars Berkenbrock in der Folge eines Konters (90.).

Keiner geknickt

Für beide Übungsleiter ein Spiel, aus dem man viel mitnimmt. "Es war schön zu sehen, dass wir auch gegen einen tief stehenden Gegner ein Spiel noch zu so einem späten Zeitpunkt entscheiden können", freute sich Rodine trotz der anfänglichen Schläfrigkeit. Sein Gegenüber war aber auch keinesfalls geknickt:"Der Ärger ist nicht da. Wir können erhobenen Hauptes vom Platz gehen." 

Arminia Ochtrup - Germania Horstmar     0:2 (0:0)
0:1 Exner (80.), 0:2 Lars Berkenbrock (90.)