So überraschend wie naheliegend

Von Christian Lehmann

(19.10.22/Update) Das ist ein dicker Hund! Matellia Metelen hat am Dienstagabend Alex Hollermann als Nachfolger von Thomas Dauwe vorgestellt. Für den langjährigen Stürmer des SV Burgsteinfurt und mehrfachen Bezirksliga-Torschützenkönig ist es die erste Station als Spielertrainer. Nach dem Training wurde "Holli" bereits der Mannschaft vorgestellt. Eine Lösung, die ebenso überraschend wie naheliegend ist.

Matellias Fußballobmann Norbert Kippelt hatte bereits seit längerer Zeit ein Auge auf Hollermann geworfen und die Berichterstattung über den Ausnahme-Torjäger verfolgt - da brauchte man aber noch keinen neuen Trainer. Hollermann, seit 2016 in Burgsteinfurt, wurde mehrfach Bezirksliga-Torschützenkönig, zuletzt in der vergangenen Saison mit 41 Treffern. Auch bei seinen vorherigen Vereinen Germania Hauenhorst, SV Mesum, SC Altenrheine und FCE Rheine war er für seinen guten Torriecher bekannt. "Da er auch in Metelen als Physiotherapeut arbeitet, hatten wir den Namen schon im Kopf, wussten aber nicht, ob wir es realisieren können", so Kippelt. Nach den ersten Gesprächen stellte sich aber schnell heraus, dass die Vorstellungen übereinstimmen.  

Gleichberechtigtes Duo mit Sebastian Feldhues

Der aktuelle Co-Trainer Sebastian Feldhues wird Hollermann gleichberechtigt zur Seite stehen. Während der Stürmer, der im November in Hombruch seinen B-Lizenz-Lehrgang abschließen will, auch weiterhin auf dem Platz stehen soll, wird sich Feldhues auf die Arbeit am Spielfeldrand konzentrieren. "Wir wollten unbedingt, dass Sebastian dabei bleibt. Die Konstellation ist ideal", findet Kippelt. "Beide können voneinander lernen. Der eine kennt die Truppe, der andere kommt ganz unbedarft und bringt neue Dinge rein." Auch und vor allem auf dem Platz: "Alexander ist technisch stark, hat einen trockenen Abschluss und verfügt über ein sehr gutes Kopfballspiel. Wir haben richtig starke, schnelle Außenspieler, im Sturmzentrum fehlte uns aber noch ein echter Neuner", so der Funktionär.

Aus der Mannschaft und dem Vereinsumfeld vernahm Kippelt durchweg positive Rückmeldungen. "Es ist schon eine gewisse Euphorie zu spüren. Wir sollten aber aufpassen, die Saison ist noch sehr lang. Thomas Dauwe hat hier hervorragende Arbeit geleistet, die Mannschaft zurück in die Kreisliga A geführt und dort auf Platz sechs geführt. Wir sind es ihm schuldig, ihm einen erfolgreichen Abschied zu bescheren."

"Matellia ist ein sehr familiärer Verein"

Hollermann selbst freut sich auf die kommende Aufgabe: "Ich hatte ja schon zu Beginn der neuen Saison gesagt, dass ich so langsam, aber sicher mehr an die Seitenlinie möchte", so der 35-Jährige. "Ich werde sicherlich nicht mehr jedes Spiel über 90 Minuten durchspielen, sondern schauen, wie ich der Mannschaft am meisten helfe. Mich möchte ja gerade die Jungs auf meiner Position fördern. Matellia ist ein sehr familiärer Verein, ich fahre mit dem Auto zehn Minuten zum Platz. Die Mannschaft hat sich in der A-Liga etabliert. Ich möchte gerne an die erfolgreiche Arbeit von Thomas anschließen."

Vom SV Burgsteinfurt, aktuell Vierter mit drei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter ISV, möchte "Holli" sich am liebsten mit dem Aufstieg verabschieden. "Das habe ich den Jungs so auch gestern Abend gesagt. Das wäre das Schönste für mich." Mit Blick auf die kommende Spielzeit geht der künftige Matellia-Coach die Planungen aber parallel bereits an. "Wir wollen natürlich den Kader zusammenhalten und möglichst mit einigen Eigengewächsen verstärken. Ausgeschlossen sind Neuzugänge nicht, aber der Metelener Weg soll schon weiter beschritten werden."