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Kreisliga A - Doppelpass

Germania Hauenhorsts Spielertrainer Guido Göcke zeigte sich enttäuscht und überrascht ob der Entscheidung des Vereins, zur neuen Saison einen neuen Trainer zu installieren. Foto: Lehmann

Göcke nimmt's sportlich


Von Christian Lehmann

(15.11.23) "Hoffentlich hat sich der Verein da nicht verzockt" lautete ein Facebook-Kommentar zu unserer Meldung von Montag, dass Guido Göcke nur noch bis zum Saisonende bei Germania Hauenhorst verantwortlich ist. Die Entscheidung des A-Ligisten, im Sommer trotz einer sportlich nahezu perfekten Hinrunde einen Wechsel auf der Trainerposition zu vollziehen, wurde im Fußballkreis durchaus kontrovers diskutiert. Im Interview geben wir dem Spielertrainer die Möglichkeit, sich zu den Entwicklungen der vergangenen Tage zu äußern.


Hallo Guido. Es war einiges los rund um Germania Hauenhorst in den vergangenen Tagen. Wie hast Du die Entscheidung des Vereins, nicht mit dir in die kommende Saison zu gehen, aufgenommen?
Göcke: Ich hatte jetzt schon ein paar Tage länger Zeit, diese Entscheidung einzuordnen. Gestern vor zwei Wochen wurde mir mitgeteilt, dass in der nächsten Saison nicht mehr mit mir geplant wird, am Mittwoch vergangener Woche habe ich dann die Mannschaft informiert. Für mich waren es sehr ereignisreiche Tage. Das Handy stand nicht still, ich habe viele Anrufe von Bekannten und Trainerkollegen bekommen. Ich habe versucht, die Entscheidung möglichst sportlich zu nehmen - auch wenn mir das ehrlicherweise nicht so leicht fiel. Ich war total überrascht und auch enttäuscht von der Vorgehensweise. Man kann diese Entscheidung ja so treffen, aber dann sollte man auch sauber, offen und ehrlich damit umgehen. In dieser Hinsicht wurde ich zutiefst enttäuscht. Mal abgesehen davon, dass das Ganze sportliche viele Fragen aufwirft: Mir ging es nur um den Umgang miteinander.


Du warst also vor den Gesprächen davon ausgegangen, dass Du auch in der nächsten Saison weitermachst?
Göcke:
Ja, ich habe fest damit gerechnet, dass der Verein mit mir plant - und erwartet, dass man frühzeitig mit mir spricht, sofern die Pläne andere sind. Zwischen der Mannschaft und dem Trainerteam stimmt es, sonst würden wir nicht da stehen, wo wir aktuell stehen. In den vergangenen Jahren wollte der Verein mich immer für zwei Jahre binden. Ich habe das abgelehnt, weil ich es einfach sauberer und fairer finde, jedes Jahr aufs Neue zu schauen - im Amateurfußball kann schließlich viel passieren. In der vergangenen Saison waren wir die beste Mannschaft der Rückrunde - und das, obwohl wir ohne mit der Wimper zu zucken die zweite Mannschaft im Abstiegskampf unterstützt haben. In der Sommerpause haben wir mit Julian Krause und Mo Sylla Spieler geholt, die total eingeschlagen sind. Wir haben akribisch an einem neuen taktischen System gefeilt, spielen die erfolgreichste Hinrunde der Vereinsgeschichte. Alles in allem: Ja, ich war mir schon ziemlich sicher, dass es für mich in Hauenhorst weitergeht.


Wir waren die Reaktionen aus der Mannschaft?
Göcke: 
Ich habe die Mannschaft geschlossen informiert. Die Überraschung war natürlich groß. Im Nachhinein sind viele Jungs auf mich zugekommen. Die Reaktionen waren allesamt - sowohl hinsichtlich der Entscheidung als auch der Vorgehensweise - von Unverständnis geprägt. 


Hattest Du Kontakt zu Markus Heckmann?
Göcke:
Nein, die Gelegenheit hat sich noch nicht ergeben. Ich habe vom Verein erfahren, dass er mein Nachfolger wird.


Inwiefern hat das Thema die Vorbereitung auf die Spiele gegen Leer und in Metelen erschwert?
Göcke:
 Vor dem Spiel gegen Leer habe ich versucht, alles so normal wie möglich durchzuziehen, weil die Truppe da ja noch gar nicht informiert war. Das habe ich ganz gut hinbekommen, glaube ich. Vor dem Spiel gegen Metelen wussten die Jungs schon Bescheid. Ich habe ihnen gesagt, dass die gute Nachricht ist, dass wir noch 18 Spiele gemeinsam haben und ich total motiviert bin, das durchzuziehen. Die Mannschaft hat es verdient, dass ich mir für sie bis zum Ende den A... aufreiße. 'Wir fokussieren uns auf die Dinge, die wir beeinflussen können' - diesen Satz haben die Jungs öfter von mir gehört, aber zum ersten Mal mit dieser Tragweite. Wie die Truppe dann gegen Metelen aufgetreten ist, macht mich wirklich stolz. 


Am Wochenende steht für euch der Kracher gegen Fortuna Emsdetten an. Glaubst Du, dass es Auswirkungen haben wird, dass das Thema nun öffentlich ist?
Göcke: Das Timing ist grundsätzlich nicht das Beste, aber auch das müssen wir so hinnehmen. Ich habe das Glück, dass ich eine sehr reife und charakterlich einwandfreie Mannschaft trainiere. Wir haben gestern sehr gut trainiert - das war auch in den vergangenen Wochen nicht anders. Ich habe das Gefühl, dass die Jungs gefestigt sind und sich davon nicht beeinflussen lassen. 


Wie siehst Du deine Zukunft als Trainer?
Göcke:
In naher Zukunft natürlich erstmal bei Germania Hauenhorst. Ich habe weiterhin total Bock auf meine Aufgabe hier. Mit Blick auf die Saison 2024/25: Nichts muss, alles kann. Ich kann mir gut vorstellen, als Trainer zu arbeiten, aber auch ein Engagement als Co-Trainer könnte spannend sein. Ein, zwei Jahre als Spieler wären bestimmt auch noch drin. Und wenn sich nichts passendes ergibt, genieße ich einfach die freie Zeit - oder jage mal dem gelben Filzball hinterher... 



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Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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