Die Trennung wird vorgezogen

Von Fabian Renger

(05.01.24) Das Ende kommt schneller. Eigentlich hätte Nelson da Costa den FSV Ochtrup erst im Sommer verlassen. Jetzt wird der Schlussstrich vorgezogen. Der 41-Jährige ist ab sofort nicht mehr im Amt bei den Töpferstädtern. Einen entsprechenden Bericht der Westfälischen Nachrichten bestätigt der Coach am Freitag im Gespräch mit uns.

Es ging offensichtlich einfach nicht mehr. "Es gab einen Vertrauensbruch mit meinem Co-Trainer Nico Schmerling", erklärt da Costa die verfrühte Trennung. Viel mehr möchte er in dieser Hinsicht nicht öffentlich sagen. Nur so viel: Der jetzt Ex-FSV-Trainer zeigt sich überrascht von Schmerlings Zusammenarbeit mit dem baldigen FSV-Cheftrainer Sven Bahns. Zwischen dem aktuellen A-Jugend-Coach Bahns und ihm hat es offenbar nie so wirklich funktioniert. "In der Zusammenarbeit mit der Jugend sind ein paar Sachen nicht so gut gelaufen in den letzten Jahren", umreißt es da Costa zumindest ansatzweise.

Da Costa: "Ich hätte gerne bis zum Saisonende weitergemacht"

Schmutzige Wäsche möchte er aber ausdrücklich nicht waschen. "Wir reden ja hier über meinen Heimatverein, mein Sohn spielt bei den Minis, ich habe hier Freunde. Es war eine Herzensangelegenheit für mich, versuchen, diesen Verein besser zu machen und der Jugend eine bessere Perspektive zu bieten", stellt er klar. "Ich hätte gerne bis zum Saisonende weiter gemacht, weil ich meine Aufgabe eigentlich noch nicht erfüllt habe und das der Mannschaft auch schulde." Insbesondere die Zusammenarbeit mit Martin Duesmann (scheidender sportlicher Leiter der Ersten) und Leuten wie Michael Schmidt oder André Dinkhoff aus dem geschäftsführenden Vorstand sei eine absolut vertrauensvolle gewesen, betont er nochmal.

Nicht zuletzt deshalb entschieden sich der Verein und da Costa nun, die Trennung gemeinschaftlich und sauber vorzuziehen. Die WN zitieren aus einer Presseinformation des Vereins: "Die Entscheidung wurde nach intensiven sowie offenen Gesprächen getroffen und respektiert die gemeinsamen Interessen beider Seiten. Der Verein dankt Nelson da Costa für seinen unermüdlichen Einsatz und die gute Zusammenarbeit."

Bajorath: "Auf keinen Fall ein externer" soll bis zum Sommer übernehmen

Frank Bajorath, designierter sportlicher Leiter und ab Sommer für die FSV-Erste zuständig, war für uns telefonisch nicht zu erreichen. Er äußert sich gegenüber den WN: „Sicherlich gibt es Dinge, die ihm [Da Costa, d. Red.] missfallen haben, aber auf der anderen Seite gibt es auch Sachen, die der sportlichen Leitung oder der Mannschaft nicht zugesagt haben."  Bleibt die Frage, wie es künftig weitergeht. „Dadurch, dass Sven Bahns im Sommer übernimmt, werden wir auf keinen Fall einen externen holen“, kündigt Bajorath an. Ein vorzeitiger Einstieg von Bahns sei indes ausgeschlossen. In den "nächsten zwei bis drei Tagen" solle Klarheit herrschen.

Und macht da Costa künftig? Wohl erstmal abschalten und runterkommen. "Momentan bin ich nicht Feuer und Flamme, irgendwas Neues anzufangen", räumt er ein. "Es war eine sehr kuriose Saison, sehr lehrreich." Vor der Saison bestellte Trikots seien bis zum heutigen Tage nicht angekommen. Dazu die ganzen Umstände der Trennung und dann noch die damalige Geschichte mit dem Schiritausch auswärts beim FCE Rheine II: Wirklich ruhig war es selten beim FSV.