Omeirat mit Wucht und Wut 

Von Jost Klasmann

(18.02.24) Manchmal muss man sein Glück eben erzwingen. So lässt sich aus Ochtruper Sicht sicherlich der späte 1:0-Auswärts-Erfolg bei St. Arnold beschreiben. Lange Zeit bissen sich die Gäste an der tiefstehenden Verteidigung von St. Arnold aus, doch vor der Wucht des kurz vor Schluss einspringenden Jokers Zakaria Omeirat waren auch die hochgewachsenen Gastgeber nicht gefeit, sodass die beiden Teams nun punktgleich dastehen. 

"Wir mussten gewinnen und haben gewonnen", fasste Nico Schmerling, Spielertrainer des FSV, die Eminenz des Spiels bündig zusammen. St. Arnold ärgerte sich hingegen naturgemäß über den späten Rückschlag: "Das war natürlich ein Dämpfer, kurz vor knapp noch zu verlieren. Das wäre ein wichtiger Punkt für's Polster gewesen.", meinte Co-Trainer Michael Heckmann der, genau wie Schmerling, aktiv mitgewirkt hatte und entsprechend aus nächster Nähe sah, wie Omeirat ihnen den Punkt entriss. 

Ari hext, was das Zeug hält

Dass die Ochtruper auf Sieg spielten, wurde bereits in der ersten Hälfte klar, doch Mal um Mal scheiterten die Offensivkräfte des FSV am stark aufgelegten Schlussmann Tolga Ari. Dieser vereitelte neben anderen Chancen vor allem einen Hochkaräter von Markus Weidel, der nach mustergültigem Rückpass von Jan-Malte Alke eigentlich alles richtig machte und vom Elferpunkt entgegen der Laufrichtung Aris abschloss, doch dieser bekam noch irgendwie die Gräten an den Ball und hielt so zur Pause das Remis fest.

Gegen die hoch aufgerückte Gäste-Abwehr lauerten die Gastgeber auf schnelle Gegenstöße, um über Nadelstiche den entscheidenden Hieb zu setzen, denn klar war auch Heckmann: "Wer das erste Tor macht, gewinnt das Spiel". Allzu viel ließen die Ochtruper allerdings nicht zu - und wenn sich dann doch eine Möglichkeit gab, schnell umzuschalten, wurde auch mal zum cleveren taktischen Foul gegriffen. Ganz ohne Chance blieb St. Arnold allerdings dann auch nicht: Nach einem schön vorgetragenen Angriff über Carlos Hyneck und Roman Streitenberger gelangte der Ball zu Luc Entrup, doch auch Gäste-Torhüter Rafael Romero Ponce war auf dem Posten und entschärfte den Versuch. 

Ochtrups Bank gewinnt das Spiel

"Normalerweise haben wir nur 12 Leute auf der Bank, dieses Spiel war sie richtig voll.", freute sich Ochtrups Coach Nico Schmerling über die Möglichkeit, das Wechselkontingent auch mal ausschöpfen zu können. Neben dem späteren Matchwinner Omeirat kam auch nochmal Alt-Star Björn Stoth zum Einsatz, der aus der Mannschaft der Alten Herren reaktiviert worden war. "Björn ist genau der Spieler-Typ, der uns gefehlt hat. Ein arschiger Knipser, der auch mal dahin geht, wo es wehtut und die Dinger wegmacht", beschrieb sein Trainer ihn. Ein klassischer Fall eines Spielers, den man gerne in den eigenen Reihen und ungerne gegen sich spielen habe. 

Und trotzdem war es ein alter Bekannter, der zum Matchwinner avancierte: Zakaria Omeirat hatte zu seinem Unvergnügen zwei Drittel des Spiels auf der Bank geschmorrt und kam dann wohl auch mit der nötigen Wut im Bauch auf den Platz, die es brauchte. Bei einem Standard von Andre Vieira Silva rauschte er heran und schädelte das Leder aus vollem Lauf Richtung Tor, sodass selbst Ari, der mit den Fingerspitzen noch herankam, nicht ausrichtete (88.). Die fünf-minütige Nachspielzeit brachte auch keine Gefahr mehr, sodass sich am Ende die Ahnung von St. Arnolds Co-Trainer Heckmann bewahrheitete: Wer das erste Tor macht, gewinnt. 

TuS St. Arnold - FSV Ochtrup     0:1 (0:0)
Tore: 0:1 Omeirat (88.)