Mit Hochdruck zum Aufstieg

von Christian Kern

(25.01.18) Wäre die Kreisliga B eine Kneipe, dann wäre der Skiclub Rheine Stammgast. Bereits seit über 15 Jahren hat es sich der Verein in dieser Spielklasse bequem gemacht. Doch in diesem Jahr soll es Schluss mit der Gemütlichkeit sein. Die Mannschaft um Trainer Thomas Sandmann will, nachdem man in den vergangenen beiden Jahren knapp gescheitert war, nun endlich ihr Schneckenhaus verlassen und in die A-Liga aufbrechen. Trainer Sandmann prognostiziert jedoch einen engen Dreikampf um den Aufstieg, der sich erst am letzten Spieltag entscheiden wird. Warum letztlich dabei ein Hochdruckreiniger zum entscheidenden Vorteil für den Skiclub werden kann, verrät  Sandmann im fünften Teil unserer Serie „Turbulenter Titelkampf“.

Das lief in der Hinrunde gut: Der Skiclub lieferte eine überzeugende Hinrunde ab. Vor allem die Offensivabteilung um Torjäger Giacomo Sandmann wusste mit 57 Toren zu begeistern. Und auch die Hintermannschaft ließ sich bei nur zehn Gegentoren durch kaum etwas beirren. Das Resultat ist das beste Torverhältnis der Liga. Wenn dies so bleibt, hätten die Rheinenser am Saisonende womöglich einen entscheidenden Trumpf auf ihrer Seite. Auch Sandmann ist mit der Leistung seiner Schützlinge zufrieden: "Die Qualität stimmt in der Mannschaft", so der Übungsleiter.

Das muss besser werden: Wenn man keine Fehler bei seinen Spielern findet, kann man als Trainer nur Selbstkritik üben. So sieht auch der Skiclub-Coach seine persönliche Leistung negativ: "Ich muss meine Jungs in der Rückrunde taktisch besser einstellen." Ansonsten hat er an der Hinrunde aber nichts auszusetzen.

Personal: Auf dem Papier hat der Skiclub keine Abgänge zu beklagen, dennoch bleibt unklar, ob der Tabellenzweite auch in der Rückrunde aus den Vollen schöpfen kann. Ein besonders dickes Fragezeichen muss Sandmann hinter der Personalie Julian Brüning setzen. Dieser entschloss sich, zur Überraschung seines Trainers, nach Panama zu reisen. Wie lange er in Südamerika bleiben wird, ist Sandmann völlig schleierhaft. Um seinen Leistungsträger möglichst zeitnah wieder nach Rheine zu holen, hat sich der Übungsleiter etwas Besonderes einfallen lassen: "Wenn Julian noch mindestens sechs Spiele in der Rückserie absolviert, schenke ich ihm einen Hochdruckreiniger." Daneben stehen dem Skiclub aber dieselben Spieler wie in der Hinrunde zur Verfügung.

Einschätzung zum Aufstiegskampf: Für Sandmann ist die Chancenverteilung ganz klar: "33% Gellendorf, 33% Rodde, 33% wir", meint der Trainer. Der übrige Prozentpunkt werde dann darüber entscheiden, wer sich am Saisonende die Meisterschaft unter den Nagel reißt. Momentan sieht der Trainer dafür aber Rodde und Gellendorf in der Favoritenrolle. Trotzdem falle die Entscheidung erst am letzten Spieltag. 

Vorbereitung: Zum Trainingsauftakt eröffnete sich Sandmann laut eigenen Angaben ein Bild des Grauens: "Manche kamen beim Joggen bereits nach den ersten Metern ins Keuchen." Der Skiclub muss also in der Vorbereitung vor allem sein Konditionsdefizit ausmerzen. Dazu sollen auch die Testspiele gegen Fortuna Emsdetten, SuS Neuenkirchen III, Galaxy Steinfurt, Matellia Metelen II und SW Weiner dienen. Den Pflichtspielbetrieb nimmt der Skiclub dann am 25. Februar mit der Partie gegen Emsdetten 05 III wieder auf.