Iflazoglu schockt Grün-Weiß spät

von Christian Lehmann

(20.03.18) Zu einem Familienduell mit seinem Onkel Zeyno kam es am Sonntag nicht, dennoch war die Partie bei der SG Elte ein besonderes Spiel für Selim Iflazoglu. In der 59. Minute eingewechselt, schockt der Torjäger die Gastgeber mit einem späten Doppelpack, der seiner Truppe ein 2:2 (0:0)-Remis sicherte.

Für seinen einstigen Teamkameraden bei den Sportfreunden Gellendorf konnte sich Eltes Coach Björn Middelhoven nicht allzu sehr freuen. "Das späte 2:2 ist sau ärgerlich, weil es aus einer klaren Abseitsposition gefallen ist", meinte er. Diese Tendenz teilte auf der Gegenseite auch GW-Co-Trainer Christian Erdmann. Nach einem Chip von Christian Dropmann war Iflazoglu dem Ball nachgegangen und hatte Eltes Schnapper Thomas Overmeyer den Ball stibitzt - das späte 2:2 (90.) war für die Schotthocker sicherlich glücklich, gemessen an der Anzahl der Torchancen aber nicht ergaunert. "Wir standen gefühlt 15 Mal vor dem gegnerischen Tor, die nur viermal", rechnete Erdmann vor. 

Platzwart setzt ein "P" davor

Beide Seiten zogen kurz vor Spielbeginn eine Fläppe, als sie erfuhren, dass sie mit dem Ascheplatz Vorlieb nehmen mussten. Der Rasenplatz war zwar in gutem Zustand, aber von Eltes Platzwart nicht freigegeben worden. Der "rote Rasen" hingegen war auf der einen Seite des Feldes schlammig und auf dem gegenüberliegenden Flügel knüppelhart. Der eisige Polarwind tat sein Übriges - es war ein schlechtes Spiel. "Da war nix dabei für Fußball-Feinschmecker", sagte Erdmann, dessen Spieler Willi Kronhardt sich zu allem Überfluss eine schwere Muskelverletzung im Oberschenkel zuzog und unter Tränen ausgewechselt werden musste. 

Nach dem Punktverlust im Hinspiel wussten die Gäste, dass ein Gegner auf sie zukommt, der sich zerreißt. Diesmal hielten die Schotthocker allerdings dagegen. Die erste Halbzeit gehörte entsprechend ihnen, wenngleich es mit Ausnahme eines Lupfers von Dropmann neben das Tor (3.) wenig Torszenen gab. Nach der Pause eröffnete Hannes Schnellenberg dann den offenen Schlagabtausch. Nach feinem Zuspiel von Christian Schräder setzte er sich im Zweikampf gegen Nico Höning durch und nagelte die Murmel unter die Latte (1:0/65.). GW-Coach Timo Wagner bewies mit der Einwechslung Iflazoglus ein feines Näschen, denn der Stürmer hatte auch beim 1:1 seine Sticken im Spiel. Nach einer Ecke stolperte er das Leder ins Tor (84.). Die Grün-Weißen wollten nun mehr, schmissen alles nach vorn. Und wurden bestraft: Joker Nico Fröse erlief den Ball auf Höhe der Eckfahne, hatte viel zu viel Zeit. Nach seiner Flanke verlängerte Maurice Pruß, ebenfalls eingewechselt, den Ball per Kopf. Am zweiten Pfosten stand wieder Schnellenberg, der den Ball über die Linie drückte (87.). Doch auch diesmal wusste Selim Iflazoglu die Antwort.

"Wir waren kämpferisch richtig gut drin, haben den Gegner in der zweiten Halbzeit vorne zugestellt und zu vielen Fehlern gezwungen", lobte Middelhoven. "Lirum larum, für Grün-Weiß war es ein glücklicher Punkt." Ein Sonderlob verteilte "Middel" noch an Damian Böcker: "Er hat ein überragendes Spiel gemacht. Endlich!" 

SG Elte - GW Rheine II     2:2 (0:0)
1:0 Schnellenberg (65.), 1:1 Iflazoglu (84.),
2:1 Schnellenberg (87.), 2:2 Iflazoglu (90.)

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Die Probleme auf der Torwartposition bei der SG Elte nach der schweren Verletzung von Marvin Wahlers sind nun bis zum Saisonende behoben. Kai Schulte wird fortan im Kasten der Golddörfler stehen. Schulte spielte vor einigen Jahren noch für den TuS St. Arnold in der A-Liga und wurde in der Jugend des SV Mesum ausgebildet.