Die "dümmeren" verlieren

von Fabian Renger

(22.10.18) Nach 100 Minuten war das Spektakel dann auch vorbei. Wo Spitzenspiel drauf stand, da war auch eine Menge Spitzenspiel drin. Der SC Reckenfeld und der TuS St. Arnold lieferten sich einen kurzweiligen Fight, an dessen Ende mit dem TuS St. Arnold die "dümmere Mannschaft" verloren hat. So drückte es jedenfalls ein etwas geknickter Gäste-Coach Georg Fettich nach dem Reckenfelder 2:1 (0:0)-Sieg aus.

Kann man so sehen, muss man aber nicht. Man kann's auch anders formulieren: Mit dem SC Reckenfeld gewann die glücklichere Mannschaft. Denn St. Arnold hatte es den Reckenfeldern nicht einfach gemacht. Der TuS schloss die Räume ordentlich, da fiel selbst dem erfahrenen spielenden Heim-Coach Julian Lüttmann und seinem Kompagnon Ahmet Parsboga im Mittelfeld nicht mehr so viel ein, um die eigenen Spitzen zu füttern. Im Gegenteil: Der TuS hätte sogar führen können zum Pausentee. "Mindestens 2:0 oder 3:0", sagte Fettich.

Ständiges Auf und Ab

Beide Mannschaften hoben sich das Toreschießen für den zweiten Durchgang auf. Nach einem langen Ball war der SCR unsortiert, Omar Saadou verlängerte erfolgreich zu Maurice Wilkens, der die Reckenfelder nass machte (52.). Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Eckball, Kopfball Lüttmann, schlechte Einteilung des TuS, 1:1 (57.). Jetzt war die Partie offen: Es ging hin und her, hin und her, hin und her. Ein schönes, munteres, mitunter auch hitziges Spiel. Beide drückten auf zweite Tor, keiner wartete ab, beide waren noch lange nicht satt.

Saadou (66.) sowie Niklas Nentwig (83.) vergaben auf St. Arnolder Seite, Parsboga gleich zweimal auf Reckenfelder Seite wirklich allerbeste Gelegenheiten. Sechs Minuten vor Toreschluss profitierte der Letztgenannte jedoch von einer desaströsen Abseitsfalle des TuS. Einen langen Ball aus der Tiefe machte er trocken zum 2:1 weg.

Hektische Schlussphase, lange Nachspielzeit!

Die Entscheidung? Vielleicht. Oder eben auch nicht. Beide Teams hatten ihre eingefleischten Fans am Start, da war Stimmung in der Bude, auf dem Platz sowieso. Hektik. Spitzenspiel halt. Neun (!) Minuten Nachspielzeit hatte Schiedsrichter Hendrik Schürmann angezeigt und nach unzähligen Unterbrechungen wurden daraus gar zehn. In der letzten flog schließlich noch Vargin Der vom SCR mit Rot vom Platz. 

Für Lüttmann mit ein Grund, dass er kein so zufriedenes Resümee zog:"Der Spielausgang war ein glücklicheres Ende für uns. Unterm Strich war das aber kein wirklich gutes Spiel! Wir wollten uns reinbeißen, aber es haben zu oft die Lösungen gefehlt."

SC Reckenfeld - TuS St. Arnold 2:1 (0:0)
0:1 Wilkens (52.), 1:1 Lüttmann (57.)
2:1 Parsboga (84.)

Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Reckenfeld Vargin Der (90+10.)