"Damit beschäftige ich mich gar nicht"

Von Fabian Renger

(21.07.23) "Das interessiert mich überhaupt nicht." Sven Sandmann ist es Jacke wie Hose, ob Galaxy Steinfurt jetzt wirklich mit der Zweiten oder mit der eigentlichen Ersten in der Kreisliga B1 an den Start geht. Die Entscheidung darüber wurde inzwischen gefällt, die Galaktischen treten mit ihrer Ersten als Galaxy II in der B1 an. Darüber informierten die WN. Aber Sandmann schaut lieber auf sich, schaut lieber auf die Arbeit beim Skiclub Rheine. Bei den Clubberern ist er Cheftrainer und hat genug Arbeit.

Nach dem Abstieg verabschiedete sich beispielsweise mit Julian Brüning einer der Leistungsträger schlechthin. Auch Yannick Joachimsmeier ist keine Option mehr und wurde häufig benötigt. Neuzugänge haben die Rheinenser mit Sascha Wilde (FCE II) sowie Oumar Camara (eigene Reserve) nur zwei. Dachten wir bis zum Freitag. Denn Sandmann hat da noch einen Neuling für uns.

Julian Kuchen ist eine Option

"Wir haben Julian Kuchen mit einem Zweitspielrecht verpflichtet." Kuchen ist 30 Jahre jung und durchaus ein Begriff in Rheine. Einst stürmte er für Amisia Rheine und auch den FCE II. "Ein richtig guter Typ", lobt der Skiclub-Übungsleiter seinen neueten Fang. Kuchen lebt und arbeitet mittlerweile in Bayern, spielt dort für die SG DJK/TuS Leider II. Die spielt in der Kreisklasse des Fußballkreises Aschaffenburg. In 23 Spielen netzte er 16-mal, für die Erste des TuS Aschaffenburg-Leider kam er zweimal zu einem Kurzeinsatz und traf ebenfalls prompt einmal. Der Junge hat nichts verlernt. Wenn er in Rheine ist, wird er sich beim Skiclub fithalten, mittrainieren, sonntags auch mal aushelfen. Sandmann ist sich sicher: Kuchen könnte einen Unterschied ausmachen.

Übrigens: Der Skiclub kann erstmal auf unbestimmte Zeit doch weiterhin im Emslandstadion bleiben. Die dort geplanten Bauarbeiten sind erstmal aus Kostengründen auf Eis gelegt worden. "Uns wurde uns zugesagt, dass wir da mindestens bis zum Winter bleiben können", erklärt Sandmann. Von Vorteil, sonst hätte der Club und seine ganzen Jugendmannschaften stets durch die halbe City ins Jahnstadion ausweichen müssen. Testspiele hat der Skiclub übrigens noch nicht absolviert. Und am morgigen Samstag (22., Juli, 14 Uhr) steht das Kreispokal-Erstrunden-Spiel gegen den Bezirksligisten SV Burgsteinfurt an. Nicht nur darüber haben wir mit Sandmann geschnackt.

Seid ihr eigentlich irre, dass ihr aus der kalten Buchse gegen Burgsteinfurt startet?
Sven Sandmann: Wir haben ein internes Testspiel gegen unsere Zweite gehabt. Das Testspiel gegen Borussia Emsdetten II ist leider ausgefallen, weil Emsdetten nicht genug Leute zusammen gekriegt hat. Das ist natürlich jetzt ärgerlich, ja.

Das könnte dann ja gegen Burgsteinfurt ein richtiger Spaß werden.
Sandmann: Wir haben zurzeit so 18 Leute beim Training. Da haben wir sehr viel simuliert und spielen lassen. Ich hoffe, dass die Beine nicht zu sehr schwer sind nach dem Mittwochs-Training. Ich bin da aber guter Dinge.

Du glaubst also nicht, dass es gegen Burgsteinfurt in einem Desaster endet?
Sandmann: In der letzten Saison hatten wir ein Pokalspiel gegen Eintracht Rheine I. Da haben wir nur 4:0 verloren. Deswegen wird das kein Desaster. Das wird eine schöne Laufeinheit für uns und schön für die Jungs, auch mal zu sehen, wie man Fußball spielen kann.

Sind denn alle dabei?
Sandmann: Alle dabei...

Auch keiner, der an irgendeiner Verletzung zu knabbern hat?
Sandmann: Gar nichts. Ich kann aus dem Vollen schöpfen. Die Bank wird nicht so gut besetzt sein, aber die erste Elf passt. [Sandmanns Bruder Kai wird zumindest in den letzten 20 Minuten eine Option für die Bank sein, d. Red.]

Wie weit seid ihr sonst aktuell? Jetzt in der B-Liga, die auch interessant wird mit Galaxy, die mit ihrer Ersten in der B1 antreten.
Sandmann: Das wird wunderbar. Ich freue mich da richtig drauf, auch mal wieder offensiv Fußball zu spielen und nicht nur verteidigen zu müssen. Das können wir nämlich auch. Ich hab richtig Bock!

Was sagst du denn zu so einem Staffel/Mannschaftstausch wie bei Galaxy?
Sandmann: Damit beschäftige ich mich gar nicht. Wer da kommt, der kommt. Wir müssen auf uns gucken. Das sind die Phrasen, die ich jetzt raushauen kann...

...ja, das kostet...
Sandmann: ..weil wir sonst in der Kreisliga A immer auf den Gegner gucken mussten, wie die spielen und wie wir da besser verteidigen müssen. Jetzt müssen wir auf uns gucken, wie wir unser Spiel machen, weil wir der Favorit sind.

Das wird natürlich anders als im letzten Jahr, richtig. Habt ihr euch denn vorgenommen, direkt wieder hoch zu gehen?
Sandmann: Mein persönliches Ziel ist es. Der Vorstand hat gesagt, wir sollen unter die ersten vier kommen. Aber ich möchte direkt wieder hoch.

Also Erster oder Zweiter werden?
Sandmann: Genau! Dafür müssen wir jetzt arbeiten, arbeiten, arbeiten. Und morgen wird richtig schön gearbeitet, von links nach rechts gerannt und von vorne bis nach hinten.