Der Skiclub zieht den Stecker

Von Fabian Renger

(09.05.23) Die Kreisliga B1 hat wohl ihren ersten Absteiger. Der Skiclub Rheine zieht den Stecker und wird seine Reserve zum Saisonende aus der B-Liga zurückziehen. "Die melden wir ab, definitiv", bestätigt Thomas Sandmann, Fußball-Abteilungsvorsitzender, am Dienstagmittag entsprechende Gerüchte.

Das hat verschiedenste Gründe. Im Vorjahr stieg die heutige Reserve als damalige Dritte überhaupt erst in die B-Liga auf. Damals war Andreas Berning Cheftrainer. Im Winter kam es hier zum Trainerwechsel, Berning verließ das Team und Bernings Co-Trainer Mike Lemke übernahm die Truppe federführend. Lemke verabschiedet sich im Sommer ebenfalls und wird Trainer des TuS St. Arnold II. Mit ihm werde eine Handvoll Spieler den Verein verlassen, erklärt Sandmann. Darunter absolute Leistungsträger Luca Röthing und Moritz Pieplow. All das geschah nicht gänzlich ohne Nebengeräusche. Kurzum: Personell wäre es für die Zwote knapp geworden.

Portu würde damit die Klasse halten

Durch den angekündigten Rückzug dürfte man sich bei Portu Rheine doch noch auf die Rettung gefasst machen. Portu ist derzeit Schlusslicht der B1 und hat  - drei Spieltage vorm Saisonende - fünf Punkte Rückstand auf den Zweitletzten. Damit wäre Portu momentan Absteiger in die C-Liga. Der Skiclub muss seine Zwote nach dem letzten Spieltag und mit Ablauf des letzten angesetzten Punktespieltages vom Spielbetrieb (29. Mai, 23.59 Uhr) zurückziehen. Dann gilt der Skiclub II als erster Absteiger der jetzigen Saison und Portu würde die Klasse halten.

Sportlich läuft's indes eigentlich ganz gut für die Club-Reserve, in der Rückrunden-Tabelle ist die Zweitvertretung derzeit Siebter, im Gesamt-Tableau Elfter. Allerdings kommt ja die Erste aller Voraussicht im Sommer nach runter. Acht Punkte fehlen der in der Kreisliga A zum rettenden Ufer, bei noch drei ausstehenden Partien war's das quasi. "Im nächsten Jahr haben wir dann eine Kreisliga B-Mannschaft und eine in der Kreisliga C haben", sagt Sandmann. "Unsere jetztige Dritte will auch nicht in der Kreisliga B spielen." Die belegt aktuell den sechsten Rang in der Kreisliga C1.

"Wir sind zu groß und zu schnell gewachsen"

"Man muss das akzeptieren. Ich war auch ein bisschen enttäuscht", blickt der Vereinschef den Tatsachen ins Auge. "Drei Mannschaften waren für uns definitiv zu viel. Wo ich angefangen habe, hatten wir eine Mannschaft in der Kreisliga C. Wir sind zu groß und zu schnell gewachen, unsere Strukturen sind nicht so entsprechend. Die Kreisliga A ist für uns als Verein auch das Höchste der Gefühle gewesen."

Man muss bei all dem auch dazu wissen, dass die Clubberer quasi bald heimatlos sind. Nach dem Saisonende wird die Spielstätte im Emslandstadion zur Dauer-Baustelle. Daheim an der B70 kann maximal die E-Jugend ihre Spiele austragen, der Platz ist knapp bemessen. Das bedeutet: Die älteren Jugendmannschaften und die dann nur noch zwei Senioren-Teams müssen ab dem Sommer einmal quer durch die Stadt zum Jahnstadion eiern zwecks Training und Spielen. Gibt sicherlich Schöneres. Gespräche mit Portu Rheine über eine Wiederbelebung des Platzes an der Schleupe brachten bis heute keinen Erfolg.