Viereinhalb
wollen hoch

von Marc Sehrbrock

(03.11.15) Nach dem elften Spieltag ist noch alles offen in der Kreisliga B2. Gleich fünf Mannschaften kämpfen um die Spitze; zwei von ihnen sind noch ungeschlagen. Diese top Fünf beleuchten wir für euch im Folgenden mal etwas genauer. Wobei eine Mannschaft scheinbar gar nicht so richtig aufsteigen mag...

1. FC Nordwalde II (1. Platz, 7 Siege, 2 Remis, 2 Niederlagen)
Bis zum achten Spieltag hat es gedauert, ehe der FCN zum ersten mal verlor. Der Gegner war Neuenkirchens Fünfte, die aktuell den 6. Tabellenplatz belegt und bereits elf Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze aufweist. Nordwaldes Kicker Eduard Schäfer sah die Niederlage im fehlenden Einsatzwillen seiner Truppe begründet. Seitdem treten die Nordwalder nicht mehr so souverän auf. Allerdings ist diese Kritik Meckern auf hohem Niveau, denn die letzten Gegner waren die direkten Verfolger aus Langenhorst-Welbergen und Bilk. Hinzu kommt noch, dass Toptorschütze Dennis Pierucki (15 Tore in zehn Spielen) in den beiden Verfolgerduellen nicht mehr zustach und sogar einen Elfmeter beim 0:0 gegen Bilk verschoss. Bitter ist zudem, dass sich der Goalgetter verletzte und bis zur Winterpause aussetzen muss. Coach Bernd Hahn kommentiert das so: " Das ist sicher ein Verlust, aber der Rest der Truppe wird es auffangen können." Wichtig wäre das allemal, denn die punktgleiche Westfalia aus Bilk hat noch 2 Spiele weniger.
Heimspiel-Titelchance-Prognose: 60 Prozent


Westfalia Bilk (2. Platz, 9 Siege, 2 Remis, 0 Niederlagen)
Obwohl es in der Vorbereitung nicht danach aussah - laut Trainer Lothar Gottwald plagte die Westfalia vor Saisonbeginn das Verletzunspech - macht Westfalia Bilk nun ordentlich Druck auf den Tabellenführer, ist bis jetzt ungeschlagen und könnte bei gleichbleibender Konstanz die Führung übernehmen. Im Training wurde häufig das in der Vergangenheit ausbaufähige Offensivspiel geübt, und laut Gottwald sind nun "alle torgefährlich". Als Beispiele nannte er seine Mittelfeldspieler Jörg Heckmann und seinen Sohn Jan, beide markierten insgesamt schon sieben Treffer. "Die Viererkette weiß einfach, was zu tun ist", lobt Gottwald seine Verteidigung, die hauptverantwortlich dafür ist, dass die Bilker bisher die wenigsten Gegentore aller Teams schlucken mussten. Erst sieben mal musste der spielende Co-Trainer und Keeper Daniel Prager den Ball aus dem eigenen Netz holen. Zudem ist Gottwalds Kader im Vergleich zur Vorsaison breiter aufgestellt, auch das war mit ausschlaggend dafür, dass die Westfalia auch gegen Langenhorst-Welbergen und FC Nordwalde jeweils einen Punkt ergatterte.
Heimspiel-Titelchance-Prognose: 80 Prozent


SV Langenhorst-Welb. (3. Platz, 6 Siege. 3 Remis, 0 Niederlagen)
Genau wie Bilk hat die Spielvereinigung bis jetzt noch kein Spiel verloren, allerdings hat die Truppe von Trainer Thorsten Bäumer auch ein Remis mehr auf dem Konto. Dafür gewann sie gegen den aktuellen Spitzenreiter aus Nordwalde und ist ein heißer Kandidat für die Tabellenspitze. Eine weitere Parallele zu Bilk ist die Defensive, auch Langenhorst-Welbergen hat erst sieben Tore kassiert. Vorne sieht es mit 25 erzielten Treffern schon nicht schlecht aus. Gerade recht kommt da bestimmt die Genesung des zuvor lange schwerverletzten Fabian Münstermann, der die ohnehin ordentliche Bilanz sicher noch etwas aufpolieren möchte. Laut Bäumer sei der Stürmer zwar "noch nicht bei 100 Prozent", aber mittlerweile wird er oft in der zweite Hälfte eingewechselt und darf dann Gas geben. Im Spiel gegen Nordwalde machte er nach seiner Einwechslung mit einem Dopelpack den Unterschied.
Heimspiel-Titelchance-Prognose: 70 Prozent


SV Wilmsberg II (4. Platz, 5 Siege, 3 Remis, 2 Niederlagen)
Etwas überrascht über die aktuelle Lage seiner Mannschaft zeigt sich Coach Bernd Borgmann: "Eigentlich war das Tabellenmittelfeld geplant." Nach dem Neuaufbau der Mannschaft schien diese Zielsetzung auch realistisch, jedoch zeigen die Piggen in dieser Saison laut Borgmann eine "sehr gute Moral", die sich besonders im Kampfgeist seiner Männer ausdrückt. Den Aufstieg wünsche sich nach Borgmanns Aussage aber keiner. "Wir probieren so lange wie möglich, oben mitzuspielen ", erklärt der Coach. Dabei helfen den Wilmsbergern auch Spieler aus der eigenen ersten Mannschaft, die Spielpraxis brauchen. Zudem spielt nun auch der überkreislich erfahrene Nelson Venancio, der schon fünf Tore beisteuerte, in der Zweiten, weil er fußballerisch kürzer treten möchte. Ein Defizit hat die Mannschaft in der Defensive, bereits 22 Tore fing sie sich. Der Wilmsberg-Coach begründet dies mit der nicht zufriedenenstellenden Trainingsbeteiligung, die das Einstudieren von Mechanismen im Defensivbereich erschwere. In Schutz nahm er dabei aber Sebastian Kock, der aktuell für den verhinderten Mathias Hille im Tor spielt.
Heimspiel-Titelchance-Prognose: 40 Prozent


Pr. Borghorst II (5. Platz, 5 Siege, 2 Remis, 3 Niederlagen)
Borghorst hat bisher drei Spiele verloren, unter den Gegnern waren Bilk und Nordwalde, dennoch sind die Preußen mit ihren 17 Zählern noch in Reichweite. Erst zweimal hat der SCP zu null gewonnen, generell gehen die Spiele mit Beteiligung der Adlerträger nur knapp aus. Nicht zuletzt zur Freude der Zuschauer, denn im Schnitt fallen pro Spiel 3,9 Tore. SCP-Trainer Markus Laukötter beklagt sich häufig über die schlechte Chancenverwertung, und auch in der Defensive kommt es zu Fehlern. Nach dem 4:3-Sieg gegen Neuenkirchen monierte er zum Beispiel: "Wenn wir mit zwei Toren führen, schleicht sich da eine gewisse Schludrigkeit ein. Da meinen einige, es laufe von allein." Gelingt es dem Ligafünften, diese "Schludrigkeit" abzustellen, sollte man die Laukötter-Truppe auf keinen Fall abschreiben.
Heimspiel-Titelchance-Prognose: 25 Prozent