Der Große Preis des Borghorster FC
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Nordwalde beißt sich an Schüttorf die Zähne aus
Von Malte Greshake
(29.12.23) Es war irgendwie bezeichnend, wie das entscheidende Tor des Turniers fiel. Daniel Befort, Kapitän des FC Schüttorf, holte im Finale des Großen Preises des Borghorster FC an der Bande einen Freistoß heraus. Bis dahin hatte der Abwehrhüne die Halle schon mit seiner resoluten Abwehrarbeit UND seinem feinen Offensivspiel beeindruckt. Der 1. FC Nordwalde war nun einen Moment nicht auf der Höhe, ein cleverer Querpass von Befort landete im Rückraum und Denis Salkovic butzte zum 3:1. Danach brachen die bis dahin wacker kämpfenden Nordwalder auseinander. Schüttorf siegte mit 7:2 und holte sich den Titel damit zum zweiten Mal in Folge.
"Für uns war es wichtig, auch guten Fußball zu zeigen", sagte Schüttorfs Trainer Emiel ten Donkelaar hinterher. Und was seine Truppe an diesem dritten Turniertag und Endrundenabend aufs Parkett zauberte, war auch nicht von schlechten Eltern. Finalgegner Nordwalde erfuhr dies in der Schlussphase des Endspiels am eigenen Leib. Zwischenzeitlich erzielte David Hanhoff zwar den 1:1-Ausgleich. In der Folge schwanden ihm und seinem Team aber die Kräfte. Jeden Fehler nutzte Schüttorf eiskalt aus. Am Ende fiel der Sieg des Landesligisten vielleicht aber doch ein wenig zu hoch aus.
"Auffressen!"
Die Nordwalder hatten sich zuvor nämlich das Finalticket hart erarbeitet. Mit sage und schreibe 9:3 fegte die von Carlo Weßeling betreute Mannschaft Ligakonkurrent Matellia Metelen im letzten Spiel der Zwischenrunde aus der Halle. Noch mehr beeindruckte der FCN aber anschließend im Semifinale. Mit 0:2 lagen Dennis Heinze und Co. zwischenzeitlich gegen Westfalia Kinderhaus II zurück. Unter der Führung des starken Luca Mocciaro kämpften sich die Nordwalder aber zurück in die Partie. "Auffressen!", schallte es zwischenzeitlich von der FCN-Ersatzbank zur Tribüne hinüber. Jep, die Jungs waren gallig. Die Nordwalder drehten das Spiel und siegten mit 4:2.
Im anderen Halbfinale wehrte sich Ausrichter Borghorster FC lange gegen die übermächtig erscheinenden Schüttorfer und hatte zwischendurch sogar die Führung auf dem Fuß. Aber - wer auch sonst - Befort war zur Stelle, kratzte den Ball bei einem Schuss des BFC von der Linie und führte seine Mannen schließlich zum Finaleinzug. "Ich hoffe, die Jungs haben heute etwas gelernt und im nächsten Jahr sieht es wieder anders aus", schmunzelte Borghorsts Coach Luca Jungfermann später, der ansonsten aber mächtig zufrieden mit dem Aufritt seiner Schützlinge war. Im Elfmeterschießen um Platz drei unterlag der Ausrichter knapp gegen die Westfalia-Reserve.
Burgsteinfurts kurioses Ausscheiden
Und was hat eigentlich der SV Burgsteinfurt an diesem Abend getrieben, fragt ihr? Im letzten Zwischenrundenspiel gegen Kinderhaus II hatte das Team von Christoph Klein-Reesink als Tabellenführer eigentlich alle Trümpfe in der Hand. Doch durch zu leichtfertige Fehler geriet Stemmert schließlich mit 3:4 in Rückstand. Um nun das Offensivspiel anzutreiben, wechselte der SVB einen Flying Goalie ein. ABER: Nicht alle Burgsteinfurter bekamen das mit und hatten bereits den Fair-Play-Anstoß ausgeführt. Kinderhaus-Kicker Hannes Moritz passte den Ball zurück in die Hälfte des Gegners. Und weil eben noch keiner im Stemmert-Tor stand, kullerte die Murmel über die Linie. Wilde Diskussionen auf dem Platz. Es ging jedoch ganz normal weiter. Dieser verrückte Treffer entschied später die Begegnung. Kurios.
Einzeltrophäen wurden zum Schluss dann natürlich auch noch überreicht. Gleich zwei Keeper nahmen die Ehrung des besten Torhüters entgegen. Zum einen natürlich Schüttorfs Jonas Pavljasevic, der die Halle mit dem einen oder anderen Tor verzückt hatte. Zum anderen durfte sich Borghorsts U19-Schnapper Felix Topp über einen Einzelpreis freuen. Ja, und danach war nicht schwer zu erraten, welche Mannschaft den besten Knipser stellte. Aron Groothus, Olivier Cremers und Befort hatten für den Turniersieger jeweils zwölf Tor erzielt und holten sich im Gleichschritt ihren Umschlag ab. Was dann eben auch zum Abend des FC Schüttorf passte.
Trainerstimmen
Christoph Klein-Reesink (SV Burgsteinfurt)
Unser Ausscheiden hinterlässt natürlich einen faden Beigeschmack. Die Szene hätte man vielleicht anders lösen können, wenn nicht sogar müssen. Wir hätten es allerdings selbst vorher auch schon klarmachen müssen. Am wichtigsten ist , dass sich keiner verletzt hat und keiner gesperrt ist. Im Gegensatz zum Vorrundentag haben vor allem die Schiedsrichter einen richtig guten Job gemacht. Heute war eine klare Linie drin. Das hat mehr Spaß gemacht.
Luca Jungfermann (Borghorster FC)
Wir sind gegen die beste Mannschaft des Turniers ausgeschieden. Schüttorf spielt seit Turnierbeginn den schönsten und zielstrebigsten Fußball. Bei unserem jungen Kader hat es nicht für mehr gereicht. Auch wenn wir Schüttorf zunächst noch Probleme bereitet haben. Nach dem Gegentor zum 1:3 war der Drops jedoch gelutscht. Ansonsten haben wir aber echt einen guten Ball gespielt und bin ich sehr zufrieden mit der Leistung der Mannschaft.
Carlo Weßeling (1. FC Nordwalde)
Wir sind schlecht gestartet, haben uns im entscheidenden Spiel gegen Metelen aber richtig zusammengerissen. Der Verlauf des Turniers war danach überragend. Die Mannschaft hat eine super Leistung gezeigt und auch im Finale haben wir lange mitgehalten. Schüttorf war aber einfach zu stark. Ansonsten sind alle fitgeblieben. Nur die Rote Karte von Marcel Fißmann (Wegen einer Beleidigung am Vorrundentag, d. Red.) ist ärgerlich. Wir hoffen, dass er nicht allzu lange gesperrt wird.
Emiel ten Donkelaar (FC Schüttorf)
Erstmal muss ich sagen, dass das Turnier wieder überragend organisiert war. Die Halle war voll, die Leute sind gut drauf - echt top. Für uns war es dann trotzdem kein Selbstläufer. Ich bin stolz auf die Jungs, dass es wieder geklappt hat. Wir haben konzentriert gespielt, versucht, so schön wie möglich den Ball laufen zu lassen und am Ende auch souverän gewonnen.
