Pleite nach "phänomenal starker" erster Halbzeit

Von Stephan Meyer

(16.02.20) Überhaupt keinen Vorwurf machte Andreas Habben seinem VfL Ladbergen nach dem Derby-2:4 in Lengerich. Ganz im Gegenteil: "Ich fahre heute zufrieden nach Hause, weil wir eine phänomenal starke erste Halbzeit gespielt haben." Begeistert habe ihn, was seine Gang da auf die Platte zauberte. Von Erfolg gekrönt war das jedoch nicht. Schon zur Pause lag das Schlusslicht an der Münsterstraße mit 1:2 im Hintertreffen.

Auch, weil die Preußen den besseren Start erwischten und sich vorne direkt mal von ihrer cleversten Seite zeigten. Schon nach zwölf Minuten lag der SCP in Führung, als Sascha Höwing fein in die Box spielte, Timo Zimmermann mit der Fußspitze auf die Rübe von Jonathan Westhoff weiterleitete, von wo aus das Leder über die Linie sprang. Als Martin Fleige dann nach 23 Minuten aus 13 Metern auf 2:0 stellte, lief alles nach Plan für die Preußen. "Die ersten 20 Minuten haben wir stark angefangen, dann aber war Ladbergen bis zur Halbzeit deutlich stärker", lobte auch Preußen-Coach Pascal Heemann den Auftritt der Gäste. Mehr als Simon Richters 1:2 sprang aber nicht heraus. Weitere Großchancen vergaben Richter und Patrick Kötter, einmal stand der Pfosten im Weg. "Zur Pause müssen wir 5:2 führen", fasste Andreas Habben zusammen.

Dohes Traumtor nach einstudierter Ecke

Zwei schnelle Preußen-Treffer nach der Pause zogen den Gästen dann jedoch den Zahn. Darunter war ein "echtes Traumtor" (Heemann). Nach 51 Minuten zog Ole Schürbrock eine einstudierte Eckballvariante auf den langen Pfosten, wo Dominic Dohe die Kirsche per Dropkick vorbei an Julian Baaske in die Maschen wuchtete. Fleiges 4:1 nach einer Stunde bedeutete schon die Entscheidung. Habben versuchte es noch mit einigen Umstellungen, die aber nicht mehr fruchteten: "Dadurch hat die Ordnung gelitten. Das nehme ich auf meine Kappe." Immerhin gelang Denis Qoraj noch etwas Kosmetik. Laut Pascal Heemann gebe das 4:2 am Ende den Spielverlauf wieder. Seine Preußen bleiben folglich oben dran.

Preußen Lengerich - VfL Ladbergen     4:2 (2:1)

1:0 Westhoff (12.), 2:0 Fleige (29.),
2:1 S. Richter (33.), 3:1 Dohe (51.),
4:1 Fleige (60.), 4:2 Qoraj (72.).