"Eine einmalige Chance": Zeqiri vs. Kehl - am Samstag an der Torwand

Von Fabian Renger

(21.02.23) Ob er schonmal im Fernsehen war? "Ne, leider hat's nicht gereicht, mit Fußball ins Fernsehen zu kommen." Das ändert sich für Flamur Zeqiri am kommenden Samstag (25. Februar). Der Goalgetter des VfL Ladbergen steht dann nämlich an der Torwand des ZDF-Sportstudios und tritt dort gegen Ex-Nationalspieler und BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl an. Wie er dort allerdings hingekommen ist, ist ein bisschen kurios.

Dank seines herrlichen Traumtors gegen Westfalia Hopsten war Zeqiri bei fussball.de fürs Torwandschießen nominiert worden. (wir berichteten) Er holte aber nur die zweitmeisten Stimmen. Für den Sieger Phil Herzog (RW Lennestadt) wurde 163-mal gevotet, Zeqiri bekam "nur" 150 Stimmen. Der Drittplatzierte soll angeblich keine einzige Stimme bekommen haben. Merkwürdig. Das Ergebnis stand am Montag fest. Zeqiri hatte mit dem Kapitel "ZDF-Torwand" abgeschlossen. Bis ihn Tim Luttbei am Dienstagmorgen anrief und über die Kehrtwende informierte.

Die Jury hat entschieden

Der 2. Vorsitzende des VfL und zugleich Sportliche Leiter wurde unterdessen selbst überrascht. Ladbergens 1. Vorsitzender Norbert Plogmeier hatte Zeqiris Tor nämlich heimlich auch beim Portal "Hartplatzhelden.de" eingereicht.  Dort entscheidet eine Jury über die geilsten Treffer und der Auserwählte darf ebenfalls zum Sportstudio. "Die Jury fand mein Tor wohl relativ schön", erzählt Zeqiri. War es ja auch, die Bude zum 5:4-Endstand war ein feiner Strahl in den Knick.

Lutterbei wusste von "Hartplatzhelden" nichts, Zeqiri war ebenfalls verblüfft. Die Überraschung ist gelungen."Ich dachte erst, er [Lutterbei, d. Red.] will mich veräppeln", berichtet Zeqiri.  Jetzt liegt die Messlatte jedoch hoch. "Er soll mal ein bisschen trainieren. Wenn er da drei- bis viermal trifft und dann am Sonntag nochmal gegen Steinbeck zweimal, ist es ein gutes Wochenende", witzelt Lutterbei und hängt lachend an: "Einen richtigen Gegner wird's ja für Flamur nicht geben - das sollte ein Selbstläufer für ihn sein. Alles andere wäre ja eine Enttäuschung..."

"Eine einmalige Chance"

Als Zeqiri am Dienstag von den Hartplatzhelden-Verantwortlichen gefragt wurde, ob er bereit sei, musste er freilich nicht lange überlegen. "Es ist ja eine einmalige Chance, die muss man nutzen", sagt er. "Ich wäre aber froh, wenn ich vor lauter Aufregung überhaupt einen treffe." Vorteilhaft: Auf der Anlage in Ladbergen gibt's eine Torwand, an der er sich in dieser Woche bestens vorbereiten wird, erzählt der Angreifer. Dann kann ja nichts mehr schief laufen. Beim sonntäglichen Heimspiel gegen Steinbeck will Zeqiri übrigens auch dabei sein. Ehrenhafte Einstellung.

Wäre bloß noch der Gegner am Samstag. Kehl war immerhin Vize-Weltmeister und unzertrennbar mit dem BVB verbunden. Das ist jedoch sehr gut für Zeqiris Motivation. Er ist nämlich Schalke-Fan.