Volles Vertrauen für Falke in Lienen

Von Fabian Renger

(22.12.22) SW Lienens bisherige Saison verlief jetzt nicht gerade erfolgreich. Platz 17 mit nur zehn Zählern. Das könnte man am Trainer festmachen. Man könnte es sich jetzt einfach machen und sagen: Lars Falke ist 'ne ziemlich hohle Frucht und hat absolut gar nichts zu verkaufen. Falke trat seinen Dienst als Cheftrainer vor der Spielzeit an. Und als Trainer bist du bekanntlich oft das schwächste Glied in der Kette. Aber vom Hof gejagt wird er keineswegs - ganz im Gegenteil. Bereits im November sprachen Fußball-Abteilungsleiter Joachim Lunow und Falke über die Zukunft. "Wir haben ihm das Angebot, mit ihm weiter zu machen - egal, ob wir die Klasse halten oder den Gang in die Kreisliga B gehen müssen", erklärt Lunow. Falke nahm das Angebot an. Der Trainer hat verlängert. Ligaunabhängig.

Freilich: Der Tabellenstand stellt niemanden im Club zufrieden. Aber das hat Gründe. Vorne fehlt der Vollstrecker. 22 Tore - nur Hörstel bietet weniger, Steinbeck hat genauso wenig. Keine Abwehr der Liga rennt weinend in den Keller, weil sich SW Lienen ankündigt. In sechs Spielen gelang kein eigenes Tor. Frühere Torgaranten wie Philip Winkler oder Eimo Smidt (ab und an mal da) werden schmerzlichst vermisst.  Es hat aber auch oftmals mit Pech zutun. Fünf Niederlagen gab es mit nur einem Tor Unterschied. "Das einzige, was halt fehlt, sind die Ergebnisse, ansonsten passt alles", sagt Falke.

Lunow: "Keine Veranlassung, irgendetwas zu verändern"

Diesen Eindruck gewann auch Joachim Lunow. "Wir machen das überhaupt nicht von irgendeinem Tabellenstand abhängig. Die Stimmung in der Mannschaft ist gut, der Kader wird zum großen Teil dabei bleiben", sagt der Funktionär. "Deshalb haben wir keine Veranlassung gesehen, irgendetwas zu verändern. Wir können mit seiner Arbeit sehr zufrieden sein."

Der Kader wird größtenteils dabei bleiben? Wir können diese Aussage präzisieren. "Wenn wir die Liga halten, wird der komplette Kader bleiben", berichtet Falke. Das zeugt definitiv davon, dass man ihm auch zuhört, wenn er was sagt oder an die Taktiktafel zeichnet. Der Trainer erzählt weiter: "Selbst in der Kreisliga B bleibt der komplette Kader zusammen - bis auf ein Fragezeichen." Einen Abgang gibt's hingegen im Winter zu verschmerzen: Julian Lunow zieht's aus beruflichen Gründen demnächst nach Darmstadt. Ab dem 1. Februar ist er kein Thema mehr. Externe Neuzugänge sind aktuell auch nicht eingetütet. "Wichtig war es für mich erstmal, wie es mit dem jetzigen Kader aussieht", betont der Übungsleiter. Die Schatulle wird bei SWL eh nicht geöffnet. Man setzt auf die Lienener Jungs im Verein. Liga hin, Liga her.

Dass der Club ihn behalten wollte, ehrt den Coach sehr. "Erstmal bin ich natürlich froh über das Vertrauen vom Verein. Das ist nicht so so alltäglich. Für mich war's auch eine sehr schnelle Geschichte", fühlt sich Falke wohl. Ob Yannik Lunow weiterhin sein spielender Co bleibt, bleibt aus beruflichen Gründen noch abzuwarten. Fakt ist: Am 2. Januar startet SWL bereits in die Vorbereitung. Fünf Wochen stehen an. Erster Gegner zum Jahresauftakt am 5. Februar: Spitzenreiter Falke Saerbeck.