Alles klar: Scholz bleibt Hopsten treu

Von Fabian Renger

(11.05.23) In sportlicher Hinsicht hat Westfalia Hopsten seit Mittwochabend Planungsssicherheit. Das Ticket für ein weiteres Jahr in der Kreisliga A ist gebucht. Auch in personeller Hinsicht gibt's positive Neuigkeiten. Am Morgen nach der Rettung hat Hopstens Seniorenfußball-Abteilungsleiter Herbert Schmiemann jedenfalls blendende Laune. Denn sein Trainerteam um Chefcoach Ralf Scholz, seinen Co Lars Kenkel und Torwarttrainer-Legende Laurenz Günther macht weiter.

Das Agreement war sowieso schon seit einer längeren Zeit klar: Beim Klassenerhalt soll es in dieser Konstellation auch in 2023/24 weitergehen. "Das hatten wir vorher so besprochen", erzählt Schmiemann. Aber natürlich muss sowas noch finalisiert werden. In der vorigen Woche habe er Scholz nochmal drauf angehauen, schon da roch es nach Klassenerhalt. "Er sagte dann zu mir: Ich muss noch vier Gespräche führen. Ich muss noch mit Lars sprechen, ich muss mit mir selbst sprechen, ich muss mit meiner Frau sprechen und ich muss dir sprechen." Sämtliche Gespräche sind nun erledigt. "Er ist ja nunmal in meinen Augen mit einer der besten Trainer im Kreis", freut sich der Abteilungsleiter, der definitiv nicht auf den Mund gefallen ist, diebisch über die jetzt endgültige Zusage.

So viel Lob. Aber man muss festhalten: Scholz hat den Karren gemeinsam mit Kenkel (er kam 1. Januar dazu), Günther (der ist gefühlt eh immer schon da gewesen) und der Truppe definitiv aus dem Dreck gezogen. Ende September übernahm Scholz die Mannschaft, damals hatte sie schmale sieben Zähler in neun Spielen geholt.  Dass der Klassenerhalt bereits frühzeitig vorm letzten Spiel feststehen würde, hätte man seinerzeit wohl direkt unterschrieben. Scholz stellte beim Amtsantritt übrigens eines unmissverständlich klar: "Ich war immer offen: Die B-Liga wäre für mich kein Thema gewesen. Das mag arrogant klingen, aber das hab ich klar gesagt: Männer, sollten wir absteigen, dann bin ich weg."

Super Beteiligung der Mannschaft

Das ist mal eine Aussage, mit der du arbeiten kannst - und du weißt, wo du dran bist. Was er aber in Hopsten vorfand, war kein Trümmerhaufen. "Die Mannschaft hat sich ganz anders dargestellt, als es mir suggeriert worden ist von einigen Leuten, die gar nicht in Hopsten zuhause sind", lobt der Trainer seine Spieler. "Die Jungs haben gut mitgezogen, wir haben eine gute Trainingsbeteiligung." Regelmäßig könne er 14 bis 16 Leute auf dem Trainingsplatz begrüßen. Ein ordentlicher Schnitt. Und so war es in Summe für ihn auch kein großes Ding, im nächsten Jahr dabei zu bleiben. "Für mich war es unerlässlich, dass Lars und Laui weitermachen", schickt Scholz bei der Gelegenheit schöne Grüße an seine Trainerkollegen raus. Sie scheinen sich zu mögen.

Natürlich: Die vergangenen Wochen bedeuteten für den routinierten Trainer durchaus einen gewissen Stress. Abstiegskampf ist nie schön. Für die neue Saison wurde vorgesorgt. Max Mause kommt beispielsweise vom TuS Recke. Ein großes Kaliber. Doch große Töne, wie sie es in Hopsten in der jüngeren Vergangenheit schonmal gegeben hat, spuckt Scholz nicht hinsichtlich der neuen Spielzeit.

"Unser Ziel muss es sein, von Anfang an nichts mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben und uns als gute Mittelfeldmannschaft zu etablieren", sagt der Coach. Klar: An inhaltlichen Dingen wie der Weiterentwicklung der Spielidee ("Wir haben eine gewisse fußballerische Qualität in der Gruppe") soll logischerweise weiter geschraubt werden. Aber das wichtigste: "Wir müssen dahin kommen, dass die Gegner aus der Kreisliga A sich freitagabends nach dem Training sagen: Sch***e, wir spielen am Sonntag gegen Hopsten."