Reißner macht vorzeitig Feierabend

Von Mario Witthake

(05.10.15) Es ist nicht herauszufinden, ob sich Weltmeistertrainer Sepp Herberger am Samstagnachmittag im Grabe umgedreht hat. Seine legendäre wie simple Weisheit ("Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten") wurde beim Kreisliga B1-Kick zwischen Schwarz-Weiß Esch II und GW Steinbeck jedenfalls konterkariert. Schiedsrichter Christoph Reißner pfiff nach nicht einmal 89 abgelaufenen Minuten beim Stand von 2:2 (0:1) ab.

Dem Referee muss man zugute halten, dass es Angenehmeres gibt, als sich von einem Zuschauer als "Suppenkasper" beschimpfen zu lassen. Vielleicht hatte Reißner einfach keine Lust mehr auf dieses Spiel, in dem einiges schiefgelaufen war.

Nerviges Zeitspiel

Aus Gastgeber-Sicht war das schon nach einer Viertelstunde festzuhalten. Esch legte gut los, verballerte aber seine Chancen und ging in Rückstand (13.). Der Torschütze Nico Kewe war es auch, der in der 87. Minute aus sehr abseitsverdächtiger Position für den 2:2-Ausgleich der Steinbecker sorgte. Wenig später pfiff Reißner ab, obwohl das nervige Zeitspiel der Heimmannschaft bei eigenen Abstößen gut und gerne fünf Minuten Nachspielzeit verdient gehabt hätte.

Die Escher sahen sich zu ständigen Verzögerungen veranlasst, weil sie, nachdem Niklas Loose und Mats Bestgen der Partie zum 2:1 die Wende gegeben hatten (51./67.), in der Schlussphase kaum noch kontrolliert aus der eigenen Hälfte kamen. Steinbeck übte zunehmend Druck aus, ohne wirklich zwingend zu sein.

Vor dem Ausgleichstreffer von Kewe hätte Patrick Hoffmeyer vom Platz fliegen müssen, als er Loose ohne große Aussicht auf den Ball mit offener Sohle attackierte. Der Schiri gab noch nicht einmal einen Freistoß und brachte so Hektik in die Partie. Auch Hoffmeyers zweites Vergehen, eine Tätlichkeit im Anschluss an ein taktisches Foul gegen ihn, ahndete Reißner nicht.

SW Esch II - GW Steinbeck     2:2 (0:1)
0:1 Kewe (13.), 1:1 Loose (51.),
2:1 Bestgen (67.), 2:2 Kewe (87.)