Lengerich macht Laune

Von Mario Witthake und Robert Wojtasik

(18.01.16) "Wir haben den Hallenfußball gespielt, den wir uns vorstellen", sagt Preußen Lengerichs Trainer Christian Hebbeler. Der Landesligist schaffte es beim Hauptturnier des Ibbenbürener Hallenfestivals bis ins Finale. Den ein oder anderen neuen Fan dürften die Preußen gewonnen haben. Kritik gab's aus dem eigenen Lager.

Vor 16 Jahren gehörte Lengerich selbst noch zu den Big Names im Teilnehmerfeld. Der damalige Oberligist wurde Dritter. Es war die vorerst letzte Teilnahme am Hauptturnier des Ibbenbürener Hallenfestivals. Bis zum vergangenen Wochenende. Da schaffte es der Landesligist mit begeisterndem Hallenfußball sogar bis ins Endspiel. Zum Abschluss eines anstrengenden Wochenendes musste sich Lengerich Finalgegner SC Wiedenbrück 0:1 geschlagen geben. Nach dem Treffer des späteren Toschützenkönigs Stipe Batarilo fehlten schlicht die Körner. "Wir konnten danach nicht mehr zulegen", so Hebbeler. "Das ist dann eben der Unterschied zu einem Regionalligisten."

Vorrunden-Aus beim eigenen Turnier

In der Summe sei das alles aber eine schöne Sache gewesen, so Hebbeler. "Die junge Truppe hat Sympathien gewonnen." Und die 1000 Euro, die für den zweiten Platz aufs Vereinskonto überwiesen werden, seien "unglaublich viel Geld für uns".

Bei der Entscheidung, nahezu in Bestbesetzung nach Ibbenbüren zu fahren, obwohl parallel das eigene Hallenturnier stattfand, habe die Aussicht auf eine dicke Prämie aber keine Rolle gespielt. In einer Gruppe mit Regionalligist SF Lotte, der U21 des VfL Osnabrück und der Beachsoccer Nationalmannschaft hatten sich die Lengericher im Vorfeld nicht allzu viel ausgerechnet.

Hebbeler äußert "absolutes Verständnis" für Lengerich-Fans, die gerne all ihre Jungs beim eigenen Turnier gesehen hätten und unglücklich über das Vorrunden-Aus des Gastgebers waren. "Das frühe Ausscheiden hat uns auch geärgert", sagt Michael Bürgel, der die Truppe in Lengerich coachte. "Wir wollten unseren einheimischen Fans und Sponsoren was bieten und mindestens ins Halbfinale kommen." Den Pokal staubte am Ende die U23 des FC Eintracht Rheine ab. Viele Zuschauer waren da schon weg.

Nach dem Sieg beim Vorturnier am Samstag seien die Spieler natürlich auch heiß auf den Sonntag gewesen, so Hebbeler. Deshalb habe man entschieden, dasselbe Personal wieder in Ibbenbüren antreten zu lassen. "Wir konnten leider nicht bei beiden Turnieren glänzen - jetzt müssen wir den Jungs den Erfolg aber auch mal gönnen."


Preußen-Kader am Sonntag: Jonas Witte - Philipp Härle, Michael Beuke, Malte Moß, Kevin Wolff, Dennis Greiff, Robin Surmann, Valon Beqiri, Nils Wiethölter