"Es gibt so Spiele..."

Von Christian Lehmann

(05.03.17) Mit enormer Leiden- und großer Laufbereitschaft ist der SV Blau-Weiß Aasee seinem großen Ziel ein weiteres Stückchen näher gekommen. Der 2:1 (2:0)-Auswärtserfolg im Derby bei Westfalia Kinderhaus war ein Meilenstein auf dem Weg zum Klassenerhalt. Selbst BWA-Coach Costa Fetsch gestand: "Wir haben nicht damit gerechnet, dass wir da gewinnen."

Seine Stimmung stand im krassen Gegensatz zu der Jochen Bispings. Der Kinderhauser Co-Trainer zeigte sich extrem enttäuscht ob des erneuten Rückschlags. "In der ersten Halbzeit lief alles gegen uns. Die frühe Führung hat ihnen natürlich in die Karten gespielt. Wir haben zwei Gegentore kassiert, die eigentlich leicht zu verteidigen gewesen wären. Es war heute einfach nicht gut genug von uns. Es gibt so Spiele..."

Die Gäste überraschten ihren Gegner mit einer Dreierkette in der Abwehr und frühem Angriffspressing. Schon beim 0:1 halfen die Kinderhauser mächtig mit. Christoph Göbel vertändelte den Ball und musste das taktische Foul ziehen. Den folgenden Freistoß verwandelte Jannik Steur direkt wie wunderschön zur Führung der Blau-Weißen (5.). Luca Jungfermann hatte in der Folge Pech bei seinem Pfostentreffer nach Freistoß (25.), zuvor hätte aber auch Jan-Lucas Schmitt im Eins-gegen-Eins mit Tim Pieper auf 2:0 erhöhen können (20.). Das erledigte dann Gerrit Borgers, dem nach einem langen Flugball der zweite Ball vor die Füße gefallen war (0:2/32.). Kinderhaus reagierte mit wütenden Angriffen, die Versuche von Tomasso (36.) und Enno Suvar (38.) waren aber nicht von Erfolg gekrönt.

Cordes muss noch einmal ran

Nach einer Stunde erhöhte Westfalia-Coach Frank Busch dann das Risiko, zog Endrit Sojeva aus der Innenverteidigung in die Spitze und stellte auf Dreierkette um. Sojeva stach sofort und verkürzte per Kopfballtor nach Jungfermann-Flanke auf 1:2 (63.). Danach fiel den Kinderhausern aber nur noch wenig ein, Enno Stemmerich (64.) und zweimal Paul "Momo" Dietz (70./82.) verpassten die Entscheidung, sodass Sven Cordes kurz vor Schluss im Eins-gegen-Eins mit Tomasso noch einmal alles rausholen musste (85.).

Weil er das tat, jubelte sein Trainer: "Wir haben unwahrscheinlich leidenschaftlich gespielt", schwärmte Fetsch. "Kinderhaus hatte natürlich mehr Ballbesitz, aber wir haben uns nicht nur hinten reingestellt. Unser großes Ziel sind 30 Punkte, dann sollten wir gesichert sein." Sechs Punkte fehlen hierzu noch. Am kommenden Wochenende erwartet BWA Teuto Riesenbeck zum "Sechs-Punkte-Spiel". Daran verschwendet Fetsch aber noch keinen Gedanken: "Jetzt freuen wir uns erstmal über den Derbysieg."

Westfalia Kinderhaus - BW Aasee     1:2 (0:2)
0:1 Steur (5.), 0:2 Borgers (32.),
1:2 Sojeva (63.)