Bezirksliga 12
"Zetti" hört auf sein Bauchgefühl
Von Christian Lehmann
(28.10.19) Die vergangenen dreieinhalb Jahre waren für Mario Zohlen durchaus erlebnisreich. Der 47-jährige Übungsleiter ist mit der SG Telgte in die Bezirksliga aufgestiegen, war fast schon wieder abgestiegen und bekam in der vergangenen Spielzeit dank des Rückzugs des TuS Germania Horstmar doch nochmal die Chance, die Klasse zu halten. Nach zwölf Spieltagen der laufenden Runde ist die Sportgemeinschaft wieder auf einen Abstiegsplatz gerutscht, und doch stellt sich die Situation aktuell anders dar als noch in der vergangenen Saison. Die Mannschaft lebt, spielt ordentlich, opfert sich auf - doch sie holt zu wenig Punkte.
Unabhängig vom aktuellen sportlichen Dasein hat Zohlen nun Fakten geschaffen. Er wird in der kommenden Spielzeit nicht mehr als Trainer zur Verfügung stehen und begründet dies mit den branchenüblichen Mechanismen. "Es ist alles sauber, ich habe keinerlei Probleme mit der Mannschaft und es ist nichts vorgefallen. An den Sprüchen, dass nach drei oder vier Jahren frischer Wind gut tut, ist aber was dran. Für mich ist das ein Bauchgefühl, und ich wollte das frühzeitig mitteilen", so Zohlen.
Das Trainer-Dasein komplett dran geben möchte der Münsteraner nicht, die frühzeitige öffentliche Verkündung seiner Entscheidung möchte er aber auch nicht als Wink in Richtung anderer Vereine verstanden wissen. "Ich will euch nicht als Bewerbungs-Plattform nutzen", flachst der Übungsleiter. Für ihn geht es nun einzig und allein darum, mit der SG Telgte die Klasse zu halten. "Das wäre ein schöner Abschied. Bis dahin wird es aber ein langer Weg."
Schulz könnte bleiben, wird aber wohl nicht Chefcoach
Der Draht zu Telgtes Sportlichem Leiter Jan Lauhoff, mit dem er bereits bei Wacker Mecklenbeck zusammen arbeitete und mit dem er zu Beginn seines Waltens in Telgte ein Trainer-Tandem bildete, ist weiterhin eng. Zohlen betont auch, dass er dankbar sei, dass man ihm nach der sportlich nicht berauschenden Vorsaison weiter das Vertrauen ausgesprochen habe. "Mit dem Kader, den wir da zur Verfügung hatten, wäre mehr möglich gewesen."
Lauhoff akzeptiert die Entscheidung seines Trainers: "Zetti war nie einer, der sich von anderen Dingen beeinflussen lässt. Für mich ist das wichtigste, dass wir nun gemeinsam alles dafür tun, die Bezirksliga zu halten." Der Sportliche Leiter schaut sich nun nach einem geeigneten Nachfolger um, erste Gespräche haben bereits stattgefunden. Dass Marius Schulz bleibt, ist nicht ausgeschlossen. Dass der zeitlich stark eingespannte Co-Trainer zum Chef aufrückt, allerdings eher auch. "Ich hoffe, dass wir das zeitnah klären können. Wir suchen einen offenen, kommunikativen Trainer, der sich im Verein einbringen möchte." Ein schlechtes Umfeld dürfte der neue Mann nicht vorfinden. Die Anlage am Takko-Stadion ist top, die A-Jugend just in die Bezirksliga aufgestiegen. Zuletzt zählte Lauhoff acht gebürtige Telgter in der Startelf, neben einigen jungen Talenten hat das Team auch einige alte Hasen dabei.
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