Ötztürk "will einfach mal was anderes machen"

Von Fabian Renger

(15.01.24) Spricht man hier eigentlich vom berühmten, fast schon inflationär verwendeten Begriff des Paukenschlags? Jedenfalls kommt es für Außenstehende überraschend, dass Kurtulus "Kutte" Ötztürk im Sommer den Werner SC verlassen wird. Das Tabellenbild lässt nämlich nichts zu wünschen übrig. Der WSC ist schließlich Wintermeister - ohne Niederlage, mit 41 von 45 möglichen Punkten. Am Samstag informierte der 43-Jährige seine Mannschaft über seinen Rückzug. Gegenüber den Ruhr Nachrichten (RN) erklärt er seine Beweggründe.

„Ich will einfach mal was anderes machen“, wird er von den RN zitiert. "Für mich ist das auch emotional. Aber wir werden jetzt weiter bis Saisonende unsere Ziele verfolgen und Gas geben." Bereits vor der Saison habe er mit dem Gedanken gespielt, den WSC zu verlassen. Er entschied sich dann aber doch, beim Absteiger zu bleiben. „Für mich als Trainer und für mich als Werner war es wichtig, dass wir die Jungs stabilisieren nach dem letzten Jahr", so "Kutte".

2017 ging er als Landesliga-Aufsteiger

Zwischen 2013 und 2017 war er bereits vier Jahre Cheftrainer in Werne. Damals strich Ötztürk nach dem Landesliga-Aufstieg die Segel.  Im Februar 2023 übernahm er den Trainerposten von seinem 2017er-Nachfolger Lars Müller. Den Abstieg aus der Landesliga konnte er nicht mehr verhindern. Derzeit sieht's aber schwer nach einer Rückkehr aus. Dass er im Sommer abermals nach einem Landesliga-Aufstieg abhaut, ist zumindest realistisch. 

Gänzlich weg war Ötztürk auch nach 2017 übrigens nie. Er agierte im Hintergrund als externer Berater, während er sein Glück als Profi-Co-Trainer (Viktoria Köln, Preußen Münster, Eintracht Braunschweig, Würzburger Kickers, SV Wehen-Wiesbaden) suchte. Den Posten des externen Beraters werde er aber auch wohl aufgeben: „Ich werde dem Verein schon in irgendeiner Art und Weise zur Verfügung stehen. Ich werde auch bei der Suche nach einer Nachfolge behilflich sein, weil die Jungs liegen mir am Herzen. Aber was ich in Zukunft nicht mehr machen werde, ist Gespräche mit Spielern zu führen für den Trainer. Das habe ich lang genug gemacht.“

Overmann: "Wir wissen, was wir ihm zu verdanken haben"

Eine neue Aufgabe hat Ötztürk übrigens noch nicht, auch wenn es Anfragen und Gespräche gegeben habe. Ein Nachfolger für ihn wurde auch noch nicht gefunden. "Mannschaft, Vorstand, Verein und sicher auch die Fans hätten sich gewünscht, dass Kutte weitermacht, aber wir müssen seine Entscheidung akzeptieren. Wir wissen, was wir ihm zu verdanken haben", erklärt WSC-Fußballabteilungschef Thomas Overmann gegenüber dem Portal "Werne plus".